Gott mal logisch

 

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Gott mal logisch betrachtet

 

Der liebe Gott, ein Sadist?

oder

Die Furcht Gottes vor den Gedanken der Menschen

 

Udo Kaemmerling 

 

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Die schönsten Momente waren so flüchtig

und doch wurden sie zu Säulen meines Lebens

 

 

 

An dieser Stelle bitte ich die Leserin, den Leser die vielen Tippfehler zu Entschuldigen.

 

 

 

 

          INHALTSVERZEICHNIS

 

 

          INHALTSVERZEICHNIS

          Was will ich eigentlich mit diesem Buch?

Vorwort

          1                 Harmonie

          2                 Die Urkraft

          3                 Der Plan

          3.1.             Der Plan

          3.2.             Der bisherige Verlauf des Plans und seine

                            weitere Entwicklung

          3.2.1.          Entwicklungsform  =  die Materie

          3.2.2.          Entwicklungsform  =  das Leben

          3.2.2.a        Die Urzelle

          3.2.2.1.       Entwicklungsabschnitt = der Organismus

          3.2.2.1.0     Der Mensch

          3.2.2.1.1.   Der Mensch im Plan

          3.2.3.          Entwicklungsform  =  die Technik

          3.2.4.          Entwicklungsform  =  die Bionik

          4                 Transparenz im Glauben

          4.1.             Religion

          4.1.1.          Gott

          4.1.2.          Das Gebet als das Harmonische Denken

          4.1.3.          War der Sündenfall der große Urknall?

          4.1.4.          Die Sünde als das Böse

          4.2.             Der Grundsatz vom Erhalt des Lebens

          4.3.             Die Kirche

          4.4.             Die Logik im Verständnis der Kirche zu Gott

          4.5.             Das Leben nach dem Tod

          4.6.             Die Seele

          5.                Über die Würde des Menschen

          5.1.             Menschenwürde

          5.2.             Freier Wille und Entscheidung

          5.2.1.          Werbung und der freie Wille

          5.3.             Fähigkeiten und Talente

          5.3.1.          Der Verstand und die Pflicht, ihn zu gebrauchen

          5.3.2.          Mit den Talenten wuchern

          5.4.             Die prinzipielle Unzurechnungsfähigkeit

                            von Straftätern

          5.5.             Das Gefühl, die innere Stimme

          5.6.             Abtreibung

          6.                Liebe und Sexualität

          6.1.             Liebe zum Lebenspartner

          6.1.1.          Andere Formen der Liebe

          6.1.1.1.       Die Liebe zu den Eltern und Kindern

          6.1.1.2.       Nächstenliebe

          6.1.1.3.       Soziale Leistungen

          6.2.             Sexualität

          7                 Die Musik im Leben

          8                 Die Kraft und die Psychologie

          9                 Sprache und Integration

          10               Fazit

          10.1.           Appell

          10.2.           Des Fazits Fazit

 

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Was will ich eigentlich mit diesem Buch?

 

Ich möchte meine Gedanken ordnen und darlegen über:

 

meine Betrachtungsweise der Welt,

meine Definition von Gott,

meine Definition von Leben und Tod,

meine Definition vom Sinn unseres Hier seins,

 

dass wir in einer logischen Welt leben und Gott ein logisch denkendes und handelndes Wesen ist.

 

            Die Kirchen behaupten, der Ursprung ihres Wissens sei Gott. Ich sage, der Ursprung meines Wissens ist ebenfalls Gott. Kein Mensch verfügt über ein Wissen aus einer anderen Quelle als Gott. Wenn alles Gott ist, muss auch unser Wissen und Denken aus Gott sein.

 

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            Der Aufbau des Buches

            Bei meinen Überlegungen bin ich wie folgt vorgegangen und habe das Buch in entsprechende Kapitel eingeteilt:

 

            Die Kapitel 2 und 3 bilden die “Erkenntnis”. Die anschließenden Kapitel setzen die “Erkenntnis” in die praktische Anwendung um, nicht um einer Interpretation willen, sondern um alles einzuordnen.

 

1. Harmonie

 

            Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist der "allgemeine Wunsch nach Harmonie". Dieser Wunsch ist identisch mit dem physikalischen Begriff vom Gleichgewicht der Kräfte.

 

            Zum besseren Verständnis: es ist der Wunsch, in einem harmonischen Gleichgewicht zu ruhen.

 

 

2. Die Urkraft

 

            Den Wunsch, in einem harmonischen Gleichgewicht zu             ruhen, nenne ich eine Urkraft.

 

            Durch Reduzierung der Begriffe

            Liebe

                        Ich

                        Freiheit

                        Musik

komme ich auf die Urkraft, auf Gottes Willen, also auf das, was uns antreibt, das zu tun, was wir tun.

           

            Ausgehend von Bekanntem versuche ich, durch logisches Schließen Erkenntnisse zu erlangen. Dabei komme ich zu Ergebnissen, die alles in einem neuen Licht beleuchten. Es lassen sich plötzlich Schlüsse ziehen, die nun plausibler  erscheinen als vorher.

 

            Meine Überlegungen basieren nicht auf  interpretierten Eingebungen Einzelner, sondern auf unserem allgemeinen Wissensstand, mit Hilfe dessen ich alles in meine Hypothesen einbetten möchte, das heißt, selbst unsere Gefühlswelt mit all ihren Wünschen, Ängsten und Sehnsüchten.

 

            Zu diesen “interpretierten Eingebungen Einzelner” zähle ich auf alle Fälle weite Bereiche der Bibel, aber auch die göttlichen Botschaften anderer Religionen.

 

            Ich bin der Meinung, dass Gottes Worte, so wie sie von den jeweiligen Religionshütern interpretiert und vertreten werden, nicht in Einklang zu bringen sind mit unserem Wissen um die gesetzmäßigen Abläufe in der Natur. Sie stimmen also nicht mit unseren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen überein. Gott und die Natur wären demnach nicht eine Einheit, sondern unterschiedlichen Charakters.

 

            Im Gegensatz dazu bin ich der Meinung, dass Gott und die Natur eine Einheit bilden. Sie sind prinzipiell gleichen Ursprungs, gleicher Beschaffenheit; sie sind ein und dasselbe!

 

            Wenn also Gott und die Natur ein und dasselbe sind, dann machen wir uns entweder von Gott oder von der Natur oder von beidem ein falsches Bild. Wem können wir trauen? Den Kirchen, die sich schon oft irrten? Den Wissenschaftlern, die Gesetzmäßigkeiten in der Natur entdeckten?

 

            Können wir beiden nicht trauen?

 

            Ich meine, wir können sogar beides unter einen Hut bringen, die Aussagen der Naturwissenschaftler, wenn man ihre Erkenntnisse in ihrem globalen Zusammenhang sieht und die der Religionshüter, wenn man sie auf ihre  wesentlichen Inhalte reduziert.

 

3.Der Plan

           

            Vor solchem Hintergrund lässt sich die Evolutionsgeschichte des Lebens, so wie wir es bisher betrachtet haben, aber auch die des gesamten Universums in den Glauben integrieren. Diesen Aspekt beleuchte ich im Abschnitt "Der Plan". Dabei eröffnet sich eine neue Möglichkeit, die der Sinn unseres Daseins sein könnte.

 

            Der Plan ist die ganz allgemeine Entwicklung allen Seins, aber auch die Rolle eines jeden Menschen in ihr.

 

            Die beiden Kapitel "Die Urkraft" und "Der Plan" stellen meine eigentliche "Erkenntnis" dar. In den darauf folgenden Abschnitten versuche ich, sie mit unserem heutigen Wissensstand in Einklang zu bringen.

 

4. Transparenz im Glauben

            Im vierten Abschnitt setze ich mich in verschiedenen Kapiteln mit dem Begriff "Religion" auseinander.

 

            Unter anderem definiere ich folgende Begriffe neu:

 

Gott

 

Leben und Tod

 

Seele

 

5. Über die Würde des Menschen

 

            Der fünfte Abschnitt behandelt in einzelnen Kapiteln die Frage nach der Würde des Menschen, basierend auf der Urkraft und dem Plan

 

6. und 7.Liebe, Sexualität und die Musik im Leben

 

            Es folgen in den Abschnitten 6 und 7 weitere Betrachtungen über den Menschen und seine Bedürfnisse, vor allem im Hinblick auf Liebe, Sexualität und seine Sensibilität für Musik.

 

8.Die Kraft und die Psychologie

 

            Ein resultierender Ansatzpunkt in der Psychologie.

 

9.         Sprache und Integration

 

            Ich versuche bei meinen Überlegungen Probleme der Sprachenvielfalt in meine Betrachtungsweise der Welt einzuordnen.

            Bei meinen Überlegungen bin ich selbstverständlich auch zu Schlussfolgerungen gekommen, auf die andere Philosophen bereits vor mir kamen. Der Leser möge mir verzeihen, dass ich nicht jedes Mal darauf hinweise, wann wer was in welchem Zusammenhang bereits gesagt hat. Fachleute der Philosophiegeschichte mögen mir später dabei helfen. Ich möchte mich auf keinen Fall des geistigen Diebstahls schuldig machen. Bei meinen Gedanken kommt es mir in erster Linie auf die Erkenntnis einer absoluten Singularität an und auf meine abschließende Beurteilung der beiden Hauptkapitel, also auf die aus ihnen resultierenden eigentlichen Erkenntnisse und deren Bedeutungen für den einzelnen Menschen.

 

            Es kam mir darauf an, dort logisch weiterzudenken, wo die anderen Philosophen bisher abblockten. Viele erkannten bereits vor mir die Singularität allen Seins. Doch diejenigen, die dabei blieben, leugneten Gott, die anderen hielten sie nicht durch, denn sie sprangen in dem Moment in die Dualität, als sie begannen von Gott zu reden, denn ...

 

            ... sie trennten Gott von seiner Schöpfung.

 

            Und in diesem Moment widerlegten sie sich selbst. Sie rissen ihr eigenes Traumschloss ein.

 

            Ich ziehe die nötigen Schlüsse mit all ihren Konsequenzen. Ich sehe Gott als seine eigene Schöpfung, deren Teil wir sind.

 

 

                        Denken -

                        Zweifel !

 

                        Schwierig ist`s, sie in die Bahn zu lenken

                        Die Gedanken

                        Solltest tunlichst deine Angst versenken

                        Deine Zweifel

 

                        Ja, rastlos ist der Geist

                        Und schrecken kann er mich

                        Denn bin zum Ziel einmal gelangt

                        Dann stellt sich Zweifel bei mir ein

                        Vor dem`s mir bangt

                        Und bin der Lösung weiter so denn je

 

 

            Die nachfolgende Möglichkeit der Betrachtung gibt mir persönlich eine innere Sicherheit, mit der ich die Welt und das alltägliche Um-mich-her aus einer Perspektive betrachten kann, die es mir erlaubt, Ereignisse einzuordnen, ihnen einen Sinn zu geben, auch wenn manches im ersten Moment sinnlos oder gar schlecht erscheinen mag. Die Widersprüche reduzieren sich, und ich bin weitaus eher in der Lage, Wesentliches von scheinbar Wesentlichem zu trennen.

 

            Ich habe erkannt, dass alles einen positiven Sinn hat und begründe es.

 

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Vorwort

 

Die Absicht meiner Überlegungen ist demnach ganz einfach.

            Ich möchte etwas erklären, das kein Mensch erklären kann.

Ich möchte auf Fragen Antworten geben, auf die keiner Antworten geben kann.

 

            Da ich es natürlich auch nicht kann,

            entstand ein Denkmodell.

 

 

            Ich lebe, wie die meisten Menschen auf dieser Welt, mit Widersprüchen. Welcher Art sind diese Ungereimtheiten, die mir nicht aus dem Kopf gehen, und welchen Ursprungs sind sie?

 

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            Zu mir selbst.

 

            Erzogen wurde ich im evangelischen Glauben und ging als Kind regelmäßig sonntags und an besonderen Feiertagen zur Kirche. Ich nahm am Konfirmandenunterricht teil und wurde konfirmiert. So entwickelte ich mich zu einem normalen Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft.

 

            Je mehr ich jedoch über die Kirche und die Kirchen im allgemeinen, und ihre Lehre und ihre Lehren im allgemeinen nachdachte, desto stärker wuchsen in mir Zweifel, ob das Bild Gottes, welches mir dargeboten wurde,  -und welches sich mir tatsächlich darbot-  in sich stimmig sei, denn so sehr ich mich auch anstrengte, konnte ich diesen Gott mit all seiner “Güte” nirgendwo auf der Welt wieder erkennen.

 

            Diese Zweifel mögen auf den ersten Blick vielleicht naiv erscheinen. Doch ist es naiv den Kirchen zu sagen: "Ihr lügt mich an!"? Sieht man also das Prinzipielle an meinen Zweifeln, so merkt man schnell, dass durchgängige Brüche die Religionen unglaubwürdig machen.

 

            In allgemeinen Diskussionen geht man darüber hinweg, indem gesagt wird, das sei doch nicht so wörtlich zu verstehen, der Sinn sei ein ganz anderer, man müsse ihn aus dem Kontext heraus begreifen.

 

            Sagt das gleiche jedoch ein Vertreter der Kirche, dann kommt er in größte Schwierigkeiten, denn ihre Lehre, die er zu vertreten hat, ist ein Dogma. Ein Umstand, der nicht dazu angetan war, meine Zweifel schwinden zu lassen.

 

            Wo war Gottes Gerechtigkeit geblieben, von der in der Bibel die Rede ist, wo seine Güte?

 

            Warum musste er seinen Sohn bestialisch umbringen lassen, damit die Sünden dieser Welt von uns genommen werden können? Wieso konnte der "Gott des alten Testaments" aufgrund der Sünde eines einzigen Menschen auch dessen Nachkommen verdammen? War Sippenhaftung seine Gerechtigkeit?

 

            Hat Gott einen eigenen Fehler erkannt und ihn mit der Entsendung seines Sohnes auf die Erde wiedergutmachen wollen?

 

            Ist der allmächtige Gott nicht in der Lage, seinen eigenen Fehler selbst zu korrigieren?

 

            Das ließe Zweifel aufkommen an der Unfehlbarkeit Gottes!

 

            Oder spielt er nur so eine Art Schach mit dem Teufel und wir sind seine Schachfiguren?

 

            Lässt Gott heilige Kriege gewinnen, wenn diese ihm geweiht werden?

 

            Zählt er etwa mit, wie viel Prozent der Bevölkerung zu ihm beten?

 

            Wenn aber nun die Bevölkerung des anderen kriegführenden Landes auch zu ihm betet, - wen lässt er gewinnen? - Eine interessante Frage! Aber auch sehr schwierig zu beantworten. Selbst für Gott! Deshalb wird er sich mit seinen Entscheidungen auch oft genug entsprechend viel Zeit gelassen haben. Meistens brauchte er das Problem dann auch gar nicht mehr zu lösen, denn das gegenseitige Schlachten war längst zu Ende und der Mensch leckte sich die Wunden.

            Die Überlebenden dankten dem Herrn für seine unendliche Güte, dass sie überlebten.

            Für die Gefallenen wurden Gebete abgehalten, in denen Gott aufgefordert wurde, sie doch zu sich zu nehmen. Sie starben schließlich für ihn. Man durfte nicht darüber nachdenken, warum  er die einen sterben ließ und die anderen nicht. Viel zu viele Menschen gingen dahin.

 

            Zweifel waren nicht gestattet.

            Es war eben Gottes Wille.

 

            Seit die christlichen Kirchen sich zur ökumenischen Arbeit zusammengefunden haben, hat auch der liebe Gott dazugelernt. Es kommen jetzt alle Christen in den Himmel, egal, welcher Konfession sie angehören - nur gut müssen sie sein.

 

            Weil der Mensch nicht so gerne allein ist, sollte es auch Gott nicht sein. Deshalb bekam er einen Sohn. In das patriarchische System passte aber nun mal nicht eine Frau auf einen höheren Posten. So entstand die Dreifaltigkeit. Gott war nicht mehr alleine, er hatte seinen Heiligen Geist bei sich, der in der Sprache Jesu weiblich ist, und seinen Sohn. So war die Göttliche Familie fertig. Aus dem einen Gott wurden drei. Sie wurden zwar als die göttliche Einheit apostrophiert, aber der Mensch kann jeden für sich anrufen!

 

            Ist das nicht herrlich?

 

            Man betet zu Christus, weil man dessen Bild dabei anschauen kann, denn von Gott selbst ist es laut Heiliger Schrift verboten, ein Bildnis anzufertigen. Dass es weiter auch heißt, du sollst keine andern Götter neben mir haben, umgeht man elegant, indem man sagt, Christus sei ein Mensch, wenn auch von Gott selbst gezeugt. Er sitzt nun neben Gott aber immer noch als gestorbener Mensch, denn sonst wäre er ja selbst ein Gott und man müsste sämtliche Bildnisse von ihm entfernen. Außerdem verstieße man gegen das  Gebot der Ausschließlichkeit, was man im Rahmen der Dreieinigkeit dennoch zu umgehen trachtet.

 

Des Weiteren forderten die katholischen Kirchevertreter im Konzil von Nicäa (im Jahr 325) die göttliche Herkunft Christi hervorzuheben, was dann auch im Jahre 1545 in Trient bestätigt worden ist. Christus wurde zu einem Gott gemacht: “unseren Herrn”, der “empfangen ist vom Heiligen Geist”.

 

            Das mit der menschlichen Abstammung Christi ist allerdings so eine Sache. Setzt man eine Jungfrauengeburt voraus, so ist Joseph aus dem Rennen. Legt man weiterhin die damalige Auffassung von Zeugung zugrunde, dann ist auch Maria prinzipiell nicht beteiligt. Man ging damals davon aus, dass der Mann den Samen spendet und die Frau das Kind austrägt. Dass die Frau auch eine Eizelle beisteuert, war damals unbekannt. Somit wäre Gott der einzige "Zeuger" Christi.

 

            Nun stellt sich aber eine neue Frage. Hat Gott einen Gott geschaffen, oder schuf er einen weiteren Menschen, wie seinerzeit Adam und Eva, nur um ihn mit der Schuld der ganzen Welt zu belasten? Was unterscheidet nun Christus von den anderen Menschen? Ist er von Gott besser "konstruiert" worden, weil die normalen Menschen von ihm zu schwach ausgelegt worden sind? Damit hätte Gott einen Fehler eingestanden, den er auf seine Weise zu korrigieren beabsichtigte.

 

            Da Christus nun als Mensch angesehen wird, kann man von ihm Bildnisse machen.

            Der Mensch braucht viele Bilder.

 

            Die katholische Kirche hat es sich da einfach gemacht. Sie ernennt Menschen zu Heiligen, die sich gleich den Rittern Arthurs Tafelrunde um Gott scharen. Von ihnen kann man viele Bilder machen. Man kann zu ihnen beten, damit sie dann in einer stillen Stunde, wenn sie mit dem lieben Gott bei einer Schale Manna, einem Schlückchen Nektar und etwas Ambrosia knabbernd einträchtig frohlocken, ihm die Wünsche der vielen Betenden ins Ohr flüstern. Das muss auch so sein, denn Gott hat schließlich noch weitaus mehr zu tun, als selbst all den vielen Bitten und Wünschen in den Gebeten der Millionen von Gläubigen zu lauschen.

 

            Zudem muss Gott wohl in all seiner Güte viel zu vielen Menschen recht geben, denn es kommt nicht zu Frieden, sondern es herrschen Neid, Zank und Streit, Mord und Totschlag.

 

            Überall auf der Welt bringen sich Menschen um. Sie sehen einander zu, wie sie verhungern. Sie quälen und foltern sich und trauern, dass die Gepeinigten zu früh versterben. Man hätte vorsichtiger sein sollen, um die Qualen der Gepeinigten zu verlängern.

 

            Warum hat Gott ... ?

 

            Warum lässt Gott zu ... ?

 

            Fragen über Fragen, die mich nicht schlafen ließen.

 

            Ich versuchte also Klarheit in meine Gedanken zu bringen, Klarheit in die christliche Lehre, so wie ich sie verstand und zu sehen bereit war.

 

            Dazu musste ich meinen Glauben zunächst von Ballast befreien, von Auswüchsen, die durch Fehlinterpretationen und andere weltliche Einflüsse entstanden waren und nun wie eine Krebsgeschwulst durch alle Bereiche wucherten.

 

            Ballast, der, wie ich erkannte, symptomatisch in allen Religionen wieder zu finden ist.

 

            Nach Entfernung desselben blieb etwas übrig, dass mich erstaunte.

 

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 Vergleich mit dem Tao

            Hiervon angespornt, verglich ich meine Erkenntnis mit den großen und ältesten Erkenntnissen dieser Welt. So las ich unter anderem über das Tao des alten China, um zu sehen, ob mein Verständnis auch hierauf zutrifft, und ich sah mich bestätigt.

 

            Es offenbarten sich jedoch auch eine Reihe von Mängel, die dieser und anderen Lehren innewohnen.

 

            Zum einen stört mich der elitäre Dünkel, der den meisten Religionen eigen ist. Es handelt sich dabei um die Anmaßung einiger weniger großer Meister, über DIE Erkenntnis zu verfügen und die Verneinung, dass das einfache Volk das System, das dahinter steckt, begreifen kann. Dabei frage ich mich, ob der Sinn unseres Hier seins wirklich so schwer zu verstehen ist, und komme zu dem Schluss, dass diese großen Meister schon auf dem richtigen Weg waren, ihn aber letztendlich nicht konsequent zu Ende gingen.

 

            Sie hatten einfach zu wenig Wissen über die Strukturen unserer Welt.

 

            Zum anderen fehlt diesen Gedanken der alles überspannende Bogen, der sie einfügt in das Hier und Jetzt, sie integriert in das Vergangene und das, was kommt. Der alles transparent erscheinen lässt, der prinzipiell verständlich macht, weshalb das Gute gut ist und selbst dem so genannten Schlechten einen Sinn geben kann. Der alles in ein System einfügt und gleichzeitig mit dieser allumfassenden Erklärung auch die Antwort auf das WARUM und WESHALB unseres Hier seins gibt.

 

            Übrig blieben oft nur Ratschläge zu Verhaltensweisen, die zwar Bezug zur Realität haben, aber keinen Zugang zur Erkenntnis, zum eigentlichen Sinn des Lebens bieten. Dieser Aspekt fehlt fast vollständig.

 

            So werden in diesem Zusammenhang oftmals Bedürfnisse und Fähigkeiten als schlecht verdammt, anstatt ihren positiven Sinn zu erkennen und sie in die richtigen Bahnen zu leiten, denn kein Bedürfnis und keine Fähigkeit ist vom Prinzip her schlecht. Es kommt immer auf die “Handhabung” des Menschen an.

 

            Die Zeit war wohl auch noch nicht reif dafür.

 

            Der Sinn des Lebens, wie ihn der Taoismus sieht, besteht darin, das wahre Leben zu führen, indem man mit allem eins ist.

 

            Diese Aussage ist derart unscharf und nebulös gehalten, dass ihren Sinn wirklich nur wenige erahnen, ohne allerdings konkret werden zu können, da kaum ein Bezug zu der Realität gezogen wird, die wir als Erkenntnis und Wissen über uns und unsere Umwelt betrachten.

 

            So genannte einfachere, also überschaubare Lösungen lehnen sie mit der Begründung ab, dass etwas derart Komplexes, wie die allgemeine Existenz, Menschen mit ihrem eingeschränkten Intellekt nicht zu begreifen in der Lage sein können.

 

            Hier wird nach dem Motto verfahren, dass nicht sein kann was nicht sein darf. Was die intelligentesten Köpfe nicht erklären können, muss unbeschreibbar sein ...

 

... und bleiben.

            Martin Buber  schreibt dazu:

            "Die Tao-Lehre antwortet darauf mit einer großen Verneinung alles dessen, was von den Menschen Erkennen und Tun genannt wird.

            ... Es gibt keine Wahrnehmung ...

            ... Es gibt keine Erkenntnis im Raum ...

            ... Es gibt keine Erkenntnis in der Zeit ...

            ... Es gibt keine Gewissheit des Lebens ...

            ... Es gibt keine Gewissheit der Werte ...

            ... Es gibt keine Wahrheit der Begriffe ...

 

            All dies bedeutet für Tschuang-Tse nur eins: dass das, was von den Menschen Erkennen genannt wird, kein Erkennen ist. In der Geschichte gibt es kein Erkennen. Nur der Ungeschiedene erkennt, denn nur in wem keine Scheidung ist, der ist von der Welt nicht geschieden, und nur wer von der Welt nicht geschieden ist, kann sie erkennen. Nicht im Gegenüberstehen, in der Dialektik von Subjekt und Objekt: nur in der Einheit mit dem All gibt es Erkenntnis. Die Einheit ist die Erkenntnis."

 

            Es ist klar, dass es, rein philosophisch betrachtet, keine Erkenntnis gibt außer "Ich denke, also bin ich".

 

            Wenn ich also zusammenfassend wiederhole, dann kann der Mensch nicht erkennen, wohl aber der "Geeinte". Ist der "Geeinte" kein Mensch?

 

            Auch wenn man zwischen den beiden Arten von Erkenntnis differenziert und sagt, mit der einen Erkenntnis sei im weitesten Sinne wissenschaftliches Ansammeln einzelner weltlicher Informationen gemeint, wie sie sich uns darzustellen scheinen, wohingegen die andere Erkenntnis von ganz unterschiedlicher Qualität sei, bleibt die Aussage bestehen, dass in beiden Fällen Menschen zu einer Erkenntnis gelangt sind, was einen Widerspruch in sich birgt.

 

            Sollte jedoch mit dem Begriff "Geeinter" jener Mensch gemeint sein, der in den Zustand übergegangen ist, den wir üblicherweise als den "Tod" bezeichnen, so ist es müßig, sich hierüber den Kopf zu zerbrechen, da diese Erkenntnis in keinster Weise aus dem Hier und Jetzt entspringt. Ihr fehlt also vollständig der Bezug zu der Realität, die wir um uns herum wahrnehmen und ist somit "nur" eine weitere Hypothese.

 

            Natürlich gibt es keine absolute Erkenntnis, doch Indizien.

 

            Uns bleibt letztendlich nichts anderes Übrig, als das in die Waagschale zu werfen, worüber wir der Meinung sind, Kenntnis zu haben. Alles weitere ist reinste Spekulationen.

 

            Es ist richtig, alles in Frage zu stellen, doch es ist falsch, von vorneherein alles zu verneinen.

            So wird behauptet, von dem, was wir wissen, auf Gott zu schließen, sei schlichtweg unmöglich. Gott sei schließlich eine außerhalb unseres Verstandes liegende andere Dimension.

 

            Woher weiß man dass?

 

            Oder entspringt diese "Erkenntnis" der Angst, dass da gar kein Gott sein könnte, zu dem wir beten und den wir um Hilfe in der Not bitten können?

 

            Vielleicht ist Gott ganz anders "geartet" und wir sind praktisch tatsächlich allein auf uns selbst gestellt, wie junge Menschen, die ihr Elternhaus verloren haben und nun tastend sich in fremder Umgebung zurechtfinden müssen, die niemanden haben, dem sie sich in all ihrer Verzweiflung anvertrauen können.

 

            Wir leben in dieser Welt und sind gleichzeitig Bestandteil einer alles umfassenden Einheit.

 

            Ich las über das Tao in Reden und Gleichnissen von Tschuang-Tse. Und Tschuang-Tse sagte:

 

            "Alle streben zu ergreifen, was sie noch nicht wissen, keiner strebt zu ergreifen, was er weiß."

 

            Diese Aussage greift tief, und es stellt sich einem unwillkürlich die Frage: was wissen wir eigentlich?

 

            Wir wissen sehr wenig und gemessen an der allumfassenden Erkenntnis fast gar nichts.

 

            Und doch wissen wir eine ganze Menge über uns selbst, über unsere Geschichte, über die Entwicklung des Lebens. Uns sind Verhaltensweisen bekannt von Mensch und Tier. Naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten offenbarten sich.

 

            Wir können Rückschlüsse ziehen wie Detektive aus einer handvoll Indizien.

 

            Wir müssen vorsichtig damit umgehen, denn um aus den dürftigen Indizien, die uns zur Verfügung stehen, Wahrheiten über die Urste aller Urzeiten zu wagen und ebensolche in die vor uns liegende fernste aller Fernen zu erstellen, ist unmöglich.

 

            Was wir vermögen, ist eine Entwicklung aufzuzeigen. Wir haben Kenntnis über Strukturen erhalten, die regelmäßig immer wieder auftreten. Eine Linie wird deutlich, anhand der man diese Gesetzmäßigkeit der Entwicklung in die Vergangenheit hinein rekonstruieren kann. Ebenso ist es möglich, dieselben Entwicklungsmuster und Abläufe für einen möglichen zukünftigen Werdegang anzuwenden.

 

            Alles uns Bekannte läuft nach diesen Strukturen ab, und genau das ist das, was wir wissen.

 

            Welche Rolle aber spielen wir in dieser Welt?

 

            Sind wir etwas ganz Besonderes oder sind wir ganz einfach Teil dieser Strukturen, die sich uns auftun? Wenn wir das Besondere darstellen, wozu sind wir ausersehen? Sind wir jedoch nur ein Teil des Weltenplans, mit welcher Aufgabe wurden wir betraut?

 

            Worin besteht der Sinn unseres Hier seins?

 

            Was ist der Zweck des Steines, den wir mit Füßen treten, des Grashalms auf der Wiese, der Mücke im Wind?

 

            Über das Tao schreibt Martin Buber  dazu: " Das Wort Tao bedeutet den Weg, die Bahn..."   "... Diesen Deutungen gegenüber muss darauf hingewiesen werden, dass Tao überhaupt keine Welterklärung meint, sondern dies, dass der ganze Sinn des Seins in der Einheit des wahrhaften Lebens ruht, nur in ihr erfahren wird, dass er eben diese Einheit, als das Absolute gefaßt, ist. Will man von der Einheit des wahren Lebens absehen und das betrachten, was ihr >>zugrunde liegt<<, so bleibt nichts übrig als das Unerkennbare, von dem nichts weiter auszusagen ist, als dass es das Unerkennbare ist. Die Einheit ist der einzige Weg, es zu verwirklichen und in solcher Wirklichkeit zu erleben. Das Unerkennbare ist natürlicherweise weder die Natur noch die Vernunft, noch die Energie, sondern eben das Unerkennbare, dem kein Bild zureicht, weil >>in ihm die Bilder sind<<. Das Erlebte aber ist weder die Natur noch die Vernunft, noch die Energie, sondern die Einheit der Bahn, die Einheit des wahrhaften Menschenweges, die der Geeinte in der Welt und in jedem Ding wieder findet: Die Bahn als die Einheit der Welt, als die Einheit jedes Dinges." 

 

            Es gibt große Vordenker, die große Gedanken in sich sammeln, um sie in einem gewaltigen Ausspruch als das scheinbar Einfache darzustellen.

 

            Martin Buber schreibt in seinem Nachwort zu Tschuang-Tses Reden und Gleichnissen unter anderem weiter: "Das Große ist der Menge unzugänglich, weil es das Einfache ist. Große Musik, sagt Tschuang-Tse, empfängt die Menge nicht, über Gassenhauer jubelt sie; so werden vollkommene Worte nicht gehört, dieweil gemeine Worte die Herrschaft haben; ..."

 

            Ich meine jedoch, nicht alles, was als große Musik gepriesen wird, ist große Musik und nicht alles, was als Gassenhauer verschrien wird, ist keine echte Kunst. Auch hier gibt es wahre Kleinode. Allein die Tatsache, dass sie von vielen Menschen angenommen werden und von selbst unmusikalischen einfachen Menschen bis zum Exzess nachgepfiffen werden, also echte Gassenhauer werden, macht sie nicht qualitativ schlechter.

 

            Liegt es vielleicht nicht eher daran, dass elitäre Kreise Regeln für Kunst aufstellen und von denen eine lautet: jubelt die Masse, so ist das der Gegenbeweis für Kunst?

 

            Nur Fachleute lieben Kunst!

 

            Es steht in den Büchern des Lieh-Tse: "Was keinen Urquell hat und beständig zeugt, ist Tao. Aus Leben zu Leben deshalb, obgleich endend, nicht verderbend, das ist Ewigkeit ... Was einen Urquell hat und beständig stirbt, ist ebenfalls Tao. Aus Tod zu Tod deshalb, obgleich nie endend, doch sich selbst verderbend, auch das ist Ewigkeit".

 

            Und Martin Buber schreibt dazu: "Tod ist Losbindung, ist Übergang zu neuer Gestalt. Ist ein Augenblick des Schlafs und der Einkehr zwischen zwei Welten. Alles ist Werden und Wandlung in dem großen Haus der Ewigkeit."

 

            Das faszinierende an dieser Lehre ist, dass bereits vor über zweitausend Jahren von einer Einheit allen Seins gesprochen wird, einer Einheit, die absolut alles umfasst. In dieser Lehre wird davon ausgegangen, dass aber auch alles darin seinen Sinn hat. Sowohl das, was scheinbar wertlos und losgelöst vom Übrigen irgendwo in der Wüste liegt oder jenes, unentdeckt in den Tiefen der Meere. Allein die Tatsache, dass uns der Zweck verborgen bleibt, sagt nicht aus, dass es diesen nicht gibt.

 

            Was schrieb doch Martin Buber? "Das Unerkennbare ist ... weil >>in ihm die Bilder sind<<".

 

            Alles zusammen ist vollkommen, jedes Teil für sich ist auch nur ein Teil des Vollkommenen.

 

            Der Mensch ist nur ein winziger Teil des Ganzen, somit ist er auch nur ein entsprechender Teil des Vollkommenen.

 

            In diesem Sinne muss alles, wovon ich hier spreche, immer als Teil des Ganzen gesehen werden. Nichts, aber auch gar nichts darf man losgelöst vom Ganzen betrachten, auch wenn der Leser manchmal den Anschein haben mag.

 

            Einen Stein kann man vom Boden aufheben, ihn drehen und wenden und ihn einer Betrachtung zugrunde legen. Er bleibt trotz allem ein unabdingbar integrativer Bestandteil des Ganzen.

 

            Er findet seinen Sinn im Ganzen.

 

            Meine Überlegungen sind nicht so weit entfernt vom Taoismus und doch finden sie ihren Ursprung in dem, was er verneint: in unserer Kenntnis der Dinge, wie sie sich uns darzustellen scheinen. Wir wissen nichts anderes.

 

            Ich sehe Strukturen, denn ohne sie wäre das Chaos.

 

            Es wird auch gemeint, dieser letzte Satz sei entlarvend, weil angenommen wird, ich entschied mich nur gegen das Chaos, da ich es als unerträglich empfände - frei nach dem Gedanken, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Doch der Satz beinhaltet nichts anderes, als dass er zwei Möglichkeiten aufzeigt:

 

            Wir leben in einer strukturierten Welt,

oder

            Wir leben in einer unstrukturierten Welt.

 

            Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in einer unstrukturierten Welt leben, ist aufgrund folgender Überlegungen äußerst gering:

 

            Wir erkennen, dass alle Organismen gewisse Strukturen vorweisen, ohne die die Existenz der Organismen nicht möglich ist. Diese Strukturen weisen Gesetzmäßigkeiten auf, denen wir in allen Bereichen der uns bekannten Wissenschaften immer und immer wieder begegnen.

 

            Die Mathematik ist das Paradebeispiel der Strukturen, der Regeln, gleichbedeutend mit der Physik, der Chemie, der Biochemie, der Medizin, selbst in der Psychologie versucht man alles in Strukturen zu fassen. Wir machen nicht einmal halt vor der Philosophie, sogar diese Gedankengänge versuchen wir zu strukturieren, denn wir denken in Strukturen. Alles was wir begreifen, begreifen wir als strukturiert.

 

            Selbst die Zeit sehen wir als strukturiert an - sie läuft nicht mal schneller und mal langsamer. Sie fließt gleichmäßig dahin. Sie ist demnach berechenbar und folglich strukturiert. Gibt es also eine Konstante in dieser Gleichung mit so vielen Unbekannten, so kann man meiner Meinung nach nicht mehr vom Chaos ausgehen, denn wenn es eine Konstante gibt, warum sollte es dann nicht auch andere geben. Anders gefolgert: gibt es überhaupt eine Konstante, so gibt es das reine Chaos nicht. Ich kann in meinen Überlegungen nur von der Wahrscheinlichkeit ausgehen. Und dieser Wahrscheinlichkeit nach ist es eben weitaus eher möglich, dass wir in einer strukturierten Welt leben und nicht im Chaos.

 

            Andererseits macht es mir tatsächlich Angst, in einem Chaos zu leben. Alle meine Fähigkeiten zielen auf Strukturen hin und da soll ich in einem Chaos leben, in dem ich aufgrund meiner Fähigkeiten dazu verdammt bin, ständig nach Strukturen zu suchen, die gar nicht vorhanden sind, wie ein Kind im Wald, dass in dem Wirrwarr von Blättern, Ästen und Stämmen alle möglichen Tiere, Räuber und Unholde erkennt.

 

            Ich bin Teil des Kosmos, warum also sollte ich alles strukturiert sehen und mich selbst ebenso empfinden, wenn in Wahrheit alles unstrukturiert ist? Ich denke nicht, dass ich als Teil des Ganzen prinzipiell anders bin als das Ganze.

 

            Gegen die Wahrscheinlichkeit meiner These soll die Vielzahl sich widersprechender aber einzeln in sich stimmiger Strukturen stehen, die der Mensch konstruiert und der Welt übergestülpt hat.

 

            Über die Wahrscheinlichkeit einer These entscheiden jedoch in erster Linie zwei Faktoren:

 

1.Wie umfassend sind die Ausgangspunkte meiner Überlegungen, hab ich auch wirklich alles Erdenkliche berücksichtigt?

 

            2.Sind die Schlüsse, die ich entsprechend den Ausgangspunkten gezogen habe, formal korrekt?

 

            Ich kann also folgern, dass, je weniger Faktoren ich zur Grundlage meiner Überlegungen mache, es desto einfacher ist, eine weltumspannende Struktur zu erarbeiten. Ich kann also eine ganze Anzahl von in sich stimmigen Strukturen aufstellen. Es kommt lediglich darauf an, entsprechende Ausgangspunkte zu wählen und Nichtpassende unberücksichtigt zu lassen. Widersprüche werden oft nicht registriert, da ihre Existenz verneint, bzw. mit "Das ist eben so" als gegeben hingenommen wird.

 

            Die Religionen dieser Welt stellen z.B. solche Strukturen dar, doch sie sind in zu vieler Hinsicht blind für Widersprüche. Würden alle Widersprüche ausgeräumt, dann blieben nicht mehr viele Glaubensrichtungen übrig. Zu guter Letzt könnte nur eine einzige Bestand haben.

 

            Es liegt an uns, ob wir bereit sind, vor keiner Tatsache die Augen zu verschließen, sei es vor Fakten, die uns nicht in das Konzept passen oder sei es vor Schlussfolgerungen, die uns Furcht bereiten. Im Resultat sind sie, da ich uns selbst als Bestandteil des Ganzen ansehe, als positiv zu betrachten, nur erkennen wir das oft nicht.

 

            In meinem Bemühen, Ordnung in meine Gedanken zu bekommen, versuche ich, alles auf das Wesentliche zu reduzieren, denn vieles ist vom Menschen selbst unüberschaubar und verworren gemacht worden. Es entstand eine Idee.

 

            Eine Idee, dass es so sein könnte ...

            Ein Denkmodell ...

 

            Bedenken Sie also bitte bei allem, was ich im Folgenden schreibe:

 

            ich tue so, als sei es so;

            Gedanken formen sich zu Bildern.

 

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 Harmonie

 

            Alles strebt nach Harmonie: Harmonie im Sinne von Gleichgewicht, Ausgleich allen Seins, ob im Kleinsten oder Größten. Überall strebt die Natur eine Einheit der Kräfte an, und nicht die Dominanz eines Teils des Ganzen. Ich meine damit, dass kein Teil zum Vorteil eines einzelnen sich Rechte herausnehmen kann, es sei denn, es geschieht auch zum Wohle des Ganzen.

 

            Es geschieht  in der Welt des Mikrokosmos, in der sich Elementarteilchen zu Atomen finden. Man kann es betrachten im Organismus eines jeden Lebewesens. Dort nutzt die Natur ihr eigenes Streben nach Ausgleich. Es binden sich Atome ihren Kräften entsprechend aneinander. Dabei entstehen Moleküle, die sich wiederum zu  Formationen vereinigen, die noch größere Moleküle ergeben. Diese bilden ihrerseits stets gewaltigere molekulare Komplexe, die sich anschließen, gemeinsam mit weiteren Komplexen, noch Stattlicheres hervorzubringen:

 

den lebenden Einzeller!

 

            Es geschieht in der Welt des unermesslichen Makrokosmos, im unermesslichen All, wo eben diese gleichen Kräfte in geballter Form nach den selben Gesetzen ganze Planeten um Sonnen kreisen lassen. Sie verleihen immensen Sonnensystemen Struktur, es bilden sich Galaxien, Supergalaxien und in ihrer Gesamtheit das Kosmische oder Metagalaktische System.

 

            Diese Natur, die alles, aber auch wirklich alles umfasst, was überhaupt existiert, hat nur ein Bestreben:

            die Harmonie allen Seins.

 

            Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Natur einem ständigen Wandel unterworfen, gleich einem Pendel, das stets bemüht ist, die Mitte zwischen den Kräften zu suchen.

 

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 Die Urkraft

 

Das “Ich” und die “Kraft zur harmonischen Einheit”

 

            Wie ich auf die Urkraft gekommen bin:

 

            Auf den Gedanken der Existenz einer möglichen Urkraft kam ich durch meine Überlegungen, die ich bezüglich der "Ich-Empfindung" machte.

 

            Ich weiß, jeder Mensch hat eine eigene Identität.

            Tiere haben ebenso eine eigene Identität.

 

            Es gibt nämlich keinen zwingenden Grund, der belegt, dass Tiere nicht über eine eigene Identität verfügen. Es gibt noch nicht einmal eine stichhaltige Definition, worin sich der Mensch vom Tier überhaupt unterscheidet.  Es gibt bis auf die Tatsache, dass der Mensch über eine Schriftsprache verfügt, lediglich quantitative Unterschiede. Der Mensch kann eben einige Dinge besser als das Tier!  Es ist bekannt,  dass auch bestimmte Tiere Nachrichten in Form von dauerhaften Zeichen an die eigene Spezies hinterlassen. Der Begriff "Dauerhaft" müsste in diesem Zusammenhang näher definiert werden. Doch das überlasse ich dem Leser. Wenn man die Duftmarkierungen einiger Tiere zur Kennzeichnung des eigenen Territoriums als solches ansieht, dann entfällt selbst dieser Punkt als ein qualitativer Unterschied.

 

            Da also zwischen Mensch und Tier kein prinzipieller Unterschied besteht, muss das Tier, genau wie der Mensch, eine Identität verspüren.

 

            Wenn also sämtliche Tiere über ein Identitätsgefühl verfügen, dann spricht alles dafür, dass selbst die kleinsten Tiere, die Einzeller, demnach prinzipiell auch eine eigene Identität besitzen. Jeder Organismus ist nun aber die Gemeinschaft solcher einzelnen Individuen. Sie zusammen bilden ein kollektives Gefühl. Diese Empfindung wird zum Ich-Verständnis, das jeden Menschen fühlen lässt, ein selbständiges Individuum zu sein.

 

            Ich will hier nicht durch das menschliche Identitätsempfinden ein tierisches nachweisen und wiederum aufgrunddessen die Existenz des menschlichen beweisen. Es geht mir darum, dass, wenn zwischen Mensch und Tier kein prinzipieller Unterschied besteht, auch prinzipiell zwischen Tier und Einzeller keiner bestehen kann. Also, muss der Einzeller bereits über ein "Ich-Gefühl" verfügen. Demnach muss das menschliche Identitätsgefühl ein "zusammengesetztes" sein, ein kollektives, denn der Mensch besteht aus Milliarden von Zellen. Es ist also analog zu dem zu setzen, was wir unter Nationalbewusstsein verstehen oder unter anderen kollektiven Empfindungen.

 

            Da also unser Identitätsbewusstsein ein "Zusammengesetztes" ist, wo liegt dann die "kleinste Einheit Identität", beim Einzeller? Ist diese Empfindung also an die Organisationsform von Materie gebunden, die wir "Leben" nennen oder ist sie Teil der Materie selbst?

 

            Ich gehe von einer echten Singularität der Welt aus. Gott ist also alles, demnach muss die Identitätseigenschaft bereits in der Materie sein, und sie ist nicht an das gebunden, was wir uns unter Leben bisher vorgestellt haben.

 

            Die Identitätseigenschaft muss demnach eine Urkraft sein.

 

            Wenn ich nun im Folgenden von bestimmten Kräften oder Fähigkeiten spreche, so erwarte, nein fordere ich vom Leser, sich darüber im Klaren zu sein, dass diese Überlegungen aus meiner Ohnmacht heraus entstanden sind, Gott  beschreiben zu können. Es ist vielmehr ein Versuch, tastend vorzudringen, um etwas mit dem Verstand zu begreifen, was eigentlich unbegreiflich ist, etwas darzustellen, was eigentlich nicht darstellbar ist.

 

            Ich entwerfe ein Denkmodell, das vom Prinzip her zu verstehen ist.

 

            Bei diesen Gedankengängen darf niemals, auch nur eine Sekunde lang außer acht gelassen werden, dass ich von Gott spreche, einer bereits bestehenden gewaltigen Einheit, deren Bestandteil wir sind,  in der kein einziges Element losgelöst vom übrigen gesehen werden darf. Alles ist Bestand Gottes.

 

            Wenn also zeitweise der Eindruck entstehen sollte, hier würde ein mechanistisches Weltbild Gottes entworfen, so irrt sich der Leser. Ich versuche lediglich, unser bereits bestehendes Wissen um die Welt zu nutzen. Ich möchte es in einen Glauben einbetten, der von jenem religiösem Ballast befreit ist, der die Erkenntnis zur Wahrheit verschüttet.

 

            Um zu erkennen, was ist Ballast und was ist Erkenntnis, muss man zum Wesentlichen vordringen.

 

            Doch was ist das Wesentliche?

            Einen solchen Aspekt haben wir bereits kennen gelernt: das Ich, die Identitätseigenschaft.

            Aber was noch?

 

            Um das zu finden, nehme ich einen für alle Menschen wichtig erscheinenden Begriff und versuche, die ganze Palette weiterer Wörter zu finden, die  mit diesem Inhalt  verwandt scheinen. Für diese Wortfamilie suche ich dann nach einem gemeinsamen Familiennamen.

 

            Mit ihm habe ich also für die vielen Wörter den "kleinsten gemeinsamen Nenner” gefunden, ich reduzierte sie auf einen einzigen Begriff.

 

            Diese Vorgehensweise hatte für mich zwei Vorteile.  Zum einen habe ich mir die Bedeutungspalette wichtiger Wörter klar vor Augen geführt und kann sie nun exakter gebrauchen. Zum anderen muss ich durch diese Vorgehensweise unweigerlich auf eine weitere Urkraft stoßen, denn nach meiner These sind die Urkräfte die Triebfedern unseres Handelns, Denkens und damit unserer Sprache.

 

            Bei meiner Suche nach weiteren “Urkräften”,  wählte ich Begriffe, die starke Gefühle zum Ausdruck bringen. Sie mussten meiner Meinung nach den direktesten, kürzesten  Zugang zum Wesentlichen, zu einer “Urkraft” haben.

 

            Ich stieß dabei auf  die Begriffe:

 

            1.         Das Empfinden “Ich”

            2.         Das Gefühl der Liebe

            3.         Das Gefühl der Freiheit

            4.         Das Gefühl, wenn man Musik hört

 

            Bereits behandelt habe ich das Grundempfinden  des reinen “Ich”. Dabei differenzierte ich nicht nach einer durch Entwicklungsmerkmale geprägten Persönlichkeit aufgrund z.B. der elterlichen Erziehung,  der Familie oder Erlebnisse. Jede dieser “geprägten Persönlichkeiten” sieht und interpretiert die Welt auf seine gelernte Weise. Mir schwebte jedoch die reine Aussage des Satzes “Ich denke, also bin ich!” vor. Ich habe dieses reine “Ich” konsequenterweise als eine Urkraft definiert, da es nicht weiter reduzierbar ist.

 

            Das Gefühl der Liebe ist eindeutig auf den Begriff  des “in Harmonie sein mit” zu reduzieren. (Ich verweise an dieser Stelle auf die Kapitel über die Liebe, im Abschnitt “Liebe und Sexualität”, in denen ich eingehend darüber zu sprechen komme.) Das gleiche ist beim Hören von Musik zu beobachten. Man schwingt mit der Musik mit. Man befindet sich in einer harmonischen Einheit mit ihr. (Siehe auch das Kapitel “Die Musik im Leben”.) Bei dem Gefühl der Freiheit scheint es auf den ersten Blick nicht so eindeutig. Wenn man sich aber fragt, “frei wovon?”, dann wird es schon deutlicher. Indem man antworten muss, dass man frei von irgendwelchen Zwängen sein möchte, erklärt es sich von selbst, dass jeglicher Zwang einen hindert, harmonisch mit sich selbst oder der Umwelt zu leben. Der Freiheitswunsch ist also ebenfalls auf das Verlangen nach Harmonie zu reduzieren. (Ich verweise hier ich auf die Kapitel des Abschnittes “Über die Würde des Menschen”)

 

            Soweit ich auch Begriffe, die eine Fähigkeit oder ein Bedürfnis beinhalten, untersuchte und reduzierte, traf  ich entweder auf die Identitätseigenschaft oder auf den  Wunsch, in Harmonie mit etwas oder jemandem zu sein.

 

            Für mich ist damit klar, dass die zweite Urkraft der Wille nach Harmonie ist.

 

            Nach weiteren Urkräften suchte ich vergeblich.

 

            Harmonie ist nur in der Einheit möglich. Ich kann zu jemandem nur dann eine Beziehung aufbauen, wenn ich mit ihm in irgend einer  Weise eine Einheit bilde. Mit jemandem in Harmonie sein, ist eine Beziehung. Der Wille nach Harmonie muss demnach eine spezielle Art von Anziehungskraft sein. Da wir vom Sprachgebrauch her zwischen Harmonie und Anziehungskraft unterscheiden, scheinen uns zwei Begriffe vorzuliegen, es handelt sich aber nur um einen, mit nur einem Inhalt. Es fehlt uns eigentlich ein Begriff, der beides in sich vereint. Er müsste vom Prinzip her lauten: “Kraft zur harmonischen Einheit”.

 

            Christus und sein Schaffen könnte man als “Die Kraft zur harmonischen Einheit”  beschreiben.

 

            Es ist die Kraft nach Einheit,  die alles anzieht. Es ist der Wille nach Harmonie, der es richtig zusammenfügt.  Je größer die Harmonie, desto größer die Anziehungskraft.

 

            Disharmonisches wird jedoch von den Menschen bekämpft, abgestoßen. Woher kommt der Aggressionstrieb?

 

            Eine Möglichkeit, die abstoßende Kraft zu erklären, wäre ein Verdrängungsprozess. Wenn also je nach Grad der Harmonie die Anziehungskraft variiert, dann würden die einzelnen Teile unterschiedlich angezogen werden. Vergleichen könnte man es mit einem Behältnis, in welches man Substanzen mit unterschiedlichem spezifischem Gewicht einfüllt. Die Schwereren sinken zu Boden, die Leichteren steigen nach oben. Dies geschieht nicht, weil die Leichteren von der Erde abgestoßen werden, sondern weil sie von den stärker Angezogenen (egoistisch-aggressiv) verdrängt werden.

 

            Eine Selektion findet statt.

 

            Der Wille nach Einheit in Harmonie ist eine Kraft, die jeglichem Existenten innewohnt.

 

            Diese Anziehungskraft wächst in der Gemeinsamkeit zu einer gewaltigen Kraft heran, wie sie geballt als Massenanziehungskraft zum Beispiel den Mond an unsere Erde oder unsere Erde an die Sonne bindet und kann dadurch bewirken, dass sich freie Bestandteile aufeinander zu bewegen, damit sie sich finden und der harmonischen Kraft die Möglichkeit der Auswahl geben.

 

            Allein die Erkenntnis, dass diese gewaltige Kraft in allem enthalten ist, muss uns zu dem Schluss gelangen lassen, dass alles eben nicht nur eine Schöpfung, sondern ganz einfach eins ist, auch wenn dieses Eine aus vielen Milliarden von Sonnensystemen besteht.

 

            Dass nach heutigen Erkenntnissen praktisch alle Sonnensysteme auseinanderstreben, widerspricht nicht dem Prinzip des Willens nach Harmonischer Einheit.

 

            Die Krümmung des Raumes spricht dafür, dass sich alles irgendwann wieder trifft.

 

            Dabei schwebt mir das Modell eines pulsierenden Weltalls vor meinem geistigen Auge:

 

            Die Erdkugel als das Prinzip des in sich gekrümmten Raumes. Die beiden Pole als die sich gegenüberstehenden Energiezentren. Die Energie bündelt sich in einem Pol, es geschieht eine Art “Umwandlung des Spannungsverhältnisses” und eruptiv wandert sämtliche nun freiwerdende Energie von diesem zum gegenüberliegenden Pol.  Dabei durchwandert sie die endliche Unendlichkeit des Raumes. Die dichteren Energiefelder dieses Energiestromes nennen wir Materie. Beim anderen Pol stürzt alles auf einen einzigen Punkt und komprimiert sich bis auf Stecknadelkopfgröße. Eine “Umpolung” findet dadurch statt und man kann eine neue eruptive Ausbreitung der Energie beobachten, nun in Richtung ersten Pol. Die bisher letzte dieser explosionsartigen Energieausbreitungen haben wir den Urknall genannt.

 

            Wenn man davon ausgeht, dass Namen nur Kurzformen für Inhalte sind, so ist es absolut legitim, auch für die Dreifaltigkeit, der Transparenz wegen, andere Begriffe zu wählen.

 

 

            Gott    =           Alles Existente

 

            Christus =        Das Streben nach Liebe, Harmonie

                                    -selektiv wirkend und dadurch harmonisch zusammenfügend

 

            Hl. Geist =       Die Seele, das Ich, das alles umfassende "Einende"

                                    Das Wissen um den großen göttlichen Plan

                                    (siehe Kapitel "Der Plan")

 

            Gott ist alles und Christus und der Heilige Geist sind die beiden Pole der göttlichen Kraft.

 

            Wenn man nun alle Fähigkeiten des Menschen analysiert und auf dessen Grundfähigkeiten, bzw. Grundbedürfnisse reduziert, so kommen die oben geschilderten Punkte heraus.

 

A. Die Grundfähigkeiten:

            1.Das Ich  -  ein Identitätsverständnis

            2. Der Wille nach Einheit  in Harmonie

 

B. Die Grundbedürfnisse:

            1. Der Wunsch sich über seine eigene Identität Klarheit zu verschaffen

            2. In harmonischer Gemeinsamkeit zu leben

oder

             das Ich - der Wille

 

Wenn alles eine Einheit bildet, dann muss logisch geschlossen werden, dass es prinzipiell nur eine einzige Identität gibt:

 

Gottes Identität,

dass es nur eine Harmonie gibt:

Gottes Harmonie,

dass es daher nur einen einzigen Willen gibt:

Gottes Willen.

 

            Das Resultat kann man als die göttliche Urkraft bezeichnen.

 

            Diese Kraft treibt den Menschen an, sich ständig zu fragen:

            Wer bin ich?

            Wo bin ich?

            Was ist der Sinn meiner Existenz?

 

            Aus diesen Fragen resultieren Theorie, Forschung und Technik.

 

Gott hat die “Die Kraft zur harmonischen Einheit”

 

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        Der Plan

 

            In der Erfüllung des Plans verstehe ich den eigentlichen Sinn des Lebens. Der Plan ist eine universe Organisation der alles umfassenden  Einheit.

 

            Diese Einheit ist Gott.

 

            Indem ich von der Erfüllung des Plans spreche, mag beim Leser die Frage auftauchen: was, wenn der Plan erfüllt ist?

 

            Ich weiß es nicht.

 

            Mir fallen da lediglich spontan zwei Möglichkeiten ein, die jedoch für meine allgemeinen Gedankengänge von keinerlei Relevanz sind:

 

1.  Gott erreicht einen angestrebten Endzustand und verharrt in ihm

oder

2. Der Plan beinhaltet den ewigen Wandel.

 

            Wir, die wir mitten in dieser Entwicklung stecken, leisten unseren Beitrag.

            Nicht mehr aber auch nicht weniger ist der Sinn unseres Hier seins.

 

            Wenn ich bei meinen Überlegungen davon ausgehe, dass jener Urknall der Beginn Gottes gewesen sein könnte, sich zu "reorganisieren", eine neue Gestalt anzunehmen, dann darf man das nur so werten, dass ich bemüht bin, die herausragenden Geschehnisse unserer Entwicklung in Hinblick auf den Plan zu deuten und sie entsprechend in ihn zu integrieren. Ich könnte genauso gut sagen, dass jenes gewaltige Zerbersten nur Ausdruck seines ständigen Wandels darstellt. Es gibt auch noch keinerlei Hinweise, wie häufig ein solcher "Neubeginn" bisher stattgefunden haben mag.

 

            Wie auch immer.

            Das Ergebnis bleibt das gleiche.

 

            Wir sind Bestandteil dieses Systems und dürfen das, was um uns herum vorgeht, nicht außer acht lassen. Wir lernen aus der Vergangenheit, leben aber im Hier und Jetzt. Meine Ausschweifungen zurück in die Urzeiten und in das Morgen, wie es werden könnte, sollen uns die Augen öffnen für das Heute. Wir müssen lernen, alles im Sinne des Plans zu betrachten und danach zu handeln.

 

            Diese "Neuordnung" mag Gott als notwendig erachtet haben, aus welchem Grund auch immer. Es wäre aber müßig, über seine Beweggründe zu spekulieren.

            Uns bleibt nur, von bekannten Fakten auszugehen und daraus Schlüsse zu ziehen - weiter nichts.

 

            Demnach ist alles Existente Teil dieses Ganzen. Jedes Staubkorn hat darin seinen Sinn. Der Mensch ist ein wichtiger funktionaler Bestandteil. Er ist unabdingbar eingewoben in die Struktur und den weiteren Ablauf der Fortentwicklung des Plans und seiner Ausführung.

 

            Wenn ich hier von dem "Plan" spreche, so ist dies nicht respektlos gemeint, sondern ich kann einfach nicht vom Aufbau Gottes reden. Gott ist, egal wie wir ihn uns letztendlich vorstellen, in allem, er ist alles.

 

            Daher kann man bei meinen Ausführungen auch nicht von einem mechanistischen Weltbild ausgehen, in dem jedes Rädchen für sich betrachtet werden kann. Es ist die Präsenz Gottes bei allem und jedem, die eine solche Betrachtungsweise verbietet.

 

            Der göttliche Plan ist die Errichtung einer neuen allgemeinen Harmonie,

der göttliche Plan ist eine neue Organisation aller Kräfte und

der göttliche Plan ist eine neue Form des ewig einen Ichs,

der göttliche Plan mag den ständigen Wandel allen Seins beinhalten.

 

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            Der bisherige Verlauf des Plans und seine weitere Entwicklung.

 

            Den göttlichen Plan leite ich von dem ab, was uns bekannt ist, von dem, was wir von uns, von unserer Geschichte, den Naturgesetzen, unseren Gefühlen und allem wissen oder zu wissen glauben.

 

            Meine Gedanken über den Plan sind eine Momentaufnahme in der göttlichen Zeitrechnung.

 

            Wie ich im Vorwort schon kurz anriss, lassen sich bei genauer Analyse ganz deutliche Strukturen erkennen, Gesetzmäßigkeiten, nach denen alles Bisherige abgelaufen ist.

 

            Diese Strukturen galt es, weiter zu erforschen. Ich habe es versucht und kam zu erstaunlichen, auf der Hand liegenden Ergebnissen. Die uns bekannte Entwicklungsgeschichte lässt sich danach in drei qualitativ unterschiedliche Entwicklungsformen oder -stufen einteilen:

 

            1. Entwicklungsform     =          Materie

            2. Entwicklungsform     =          Leben

            3. Entwicklungsform     =          Technologie

            Alle drei Entwicklungsformen lassen sich in je zwei Phasen aufteilen:

 

            1. Phase           =          Die Optimierungsphase

            2. Phase           =          Die Vorbereitungsphase

 

            Hierbei ist zu beachten, dass bereits in die Optimierungsphase die Vorbereitungsphase für die nächst höhere Entwicklungsform fällt.

 

            Die Entwicklungsform "Materie" beginne ich mit dem Atom, wohl wissend, dass es noch kleinere Partikel gibt, doch sie scheinen zu einer Form vor der "Materie" zu gehören. Ich vermag sie jedoch nicht zu benennen, da mir deren Aufbau und Klassifizierung nicht bekannt sind. Sollten sie anderen Gesetzmäßigkeiten gehorchen, als ich sie im folgenden beschreibe, so wären selbstverständlich meine gesamten Überlegungen zu revidieren. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass auch die Vorformen sich den bekannten Gesetzmäßigkeiten unterwerfen.

 

            Ich gehe davon aus, dass die drei Entwicklungsformen in ihren qualitativen Unterscheidungen keiner weiteren Erklärung bedürfen.

 

            Die beiden Phasen einer jeden Entwicklungsform muss ich schon zum allgemeinen Verständnis näher erläutern.

 

            Die erste Phase, die Optimierungsphase, beinhaltet die Vervollkommnung einer Entwicklungsform. So wie die Entwicklungsform "das Leben" nicht bereits in der Urzelle, sondern erst im Menschen ihre bisher optimale Form erreichte.

            Die zweite Phase, die Vorbereitungsphase, ermöglicht die Voraussetzungen zur Bildung der nächst höheren Qualität, der nächst höheren Entwicklungsform. Mit deren Entstehen endet aber auch gleichzeitig die Vorbereitungsphase.

 

            Die Optimierungsphase der einen Entwicklungsform muss natürlich nicht mit der Entstehung der nächst höheren Entwicklungsform automatisch beendet sein. Zum Beispiel wird der Mensch niemals einen solchen Vollkommenheitsgrad erreicht haben, als dass er sich nicht noch weiter entwickeln könnte.

 

            Aufgrund der erkannten Strukturen lässt sich eine eindeutige Entwicklung aufzeichnen, die man sowohl in die Vergangenheit zurückverfolgen, wie auch in die Zukunft weiterentwickeln kann. Dabei zeigt sich unzweifelhaft, dass die Evolution von kleinsten Strukturen ausging (nach dem Urknall) und bestrebt ist, immer größere, komplexere Organisationsformen anzunehmen.

 

            Deshalb dient alles dem einzigen Zweck:  eine neue Harmonie zu errichten.

 

            Etwas wieder zu errichten, was einst war oder neu zu gestalten in seiner unendlichen Vielfältigkeit: die Urschöpfung in ihrer ganzen Herrlichkeit, Einheit und Harmonie...

 

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            Entwicklungsform  =  die Materie

 

            Die Vorbereitungsphase zur Entwicklungsform "Materie" fiel in die Optimierungsphase der Grundstrukturen (ich nenne sie mangels besseren Wissens einfach so). Sie setzte die Voraussetzungen zur Bildung der Atome, die ihrerseits die Grundlagen für die uns bekannten Elemente darstellen.

 

            Es mussten Bedingungen entstehen, damit sich an unendlich vielen Orten zu allen möglichen Konditionen die einzelnen Teile des Seins vermischten, damit die Wahrscheinlichkeit groß genug wurde, dass die "richtigen", die zueinander gehörenden Teile, sich treffen und vereinigen konnten. Diese Voraussetzungen finden wir in der ungeheuren Anzahl von Himmelskörpern, deren einer unsere Erde ist.

 

            Zur primären Vermischung bedurfte es der unterschiedlichsten Temperaturen, von Plasmatemperaturen bis hin zum absoluten Nullpunkt.

 

            Kennzeichnend für die Optimierungsphase ist nach dem Bilden der unterschiedlichen Atome, der neuen Qualitätsstufe, ihre Organisation  zu molekularen Strukturen.

 

            Es ist klar, dass die einzelnen Phasen zum großen Teil parallel abliefen und auch heute noch in der zweiten, bzw. am Anfang der dritten Entwicklungsform permanent weiter ablaufen.

 

            Die Vorbereitungsphase bestand nun darin, die molekularen Bausteine des Lebens zu bilden.

 

            Die Entwicklungsform "Materie" hatte demzufolge die Schaffung der Voraussetzungen für das Entstehen von Leben im bisherigen Sinne zur Aufgabe.

 

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            Entwicklungsform  =  das Leben

 

            Ein Durchbruch in der Evolution war die Entstehung von Leben. Leben ist, um in meinem religiösen Terminus technicus zu bleiben, eine bestimmte Organisation göttlichen Seins. Sie ermöglicht den vielen Identitätsbestandteilen aktiv das weitere Zusammentreffen mit passenden Partikeln zu forcieren und es somit nicht mehr in dem Maße dem Zufall zu überlassen wie vorher.

 

            Da war es allein die "Massenanziehungskraft", vereint mit höchsten Temperaturen, die langsam abkühlten und es somit ermöglichten, dass sich Teile aufeinander zu bewegten, um eine gemeinsame Qualität zu bilden. Andere Möglichkeiten boten später Flüssigkeiten, in denen Stoffe in gelöstem Zustand sich befanden oder schwebend in ihr herumwirbelten. Man spricht in diesem Zusammenhang von jener "Ursuppe", die die optimalen Voraussetzungen bot, damit sich Leben bilden konnte.

 

            Mit der Entstehung des Lebens war eine Stufe erreicht, die sich selbst vervielfältigen konnte. Sie war durch eigene Multiplizierbarkeit imstande, nicht nur dieses Stadium beizubehalten, sondern durch die Möglichkeit der Vermehrung die Wahrscheinlichkeit der Weiterentwicklung zu potenzieren. Jetzt entstanden nicht einzelne Seinsstufen, die getrennt voneinander existierten und darauf warteten, dass etwas "passierte", sondern sie vergrößerten die Chance dadurch, indem sie sich vermehrten und die vollendeteren Stufen, die den unteren überlegen waren, sich ebenfalls vermehrten und somit die Weiterentwicklung festschreiben konnten.

 

            Jedes Erreichen einer neuen Seinsstufe entsprach analog zum Multiplikator sich selbst, vervielfältigenden Lebens einer potenzierten Beschleunigung der Entwicklung.

 

            Das Leben kennzeichnet sich jedoch nicht nur darin, dass es sich selbst zu vervielfältigen in der Lage sieht. Es vermag zu lernen. Durch diese Begabung kann es sich auf die Umwelt einstellen, dadurch die Art sicherer erhalten und somit weitaus intensiver den Auf- und Ausbau seiner Art fortentwickeln.

 

            Auch hier können die zwei Phasen unterschieden werden:

 

            die Optimierungsphase und die Vorbereitungsphase.

 

            In der Vorbereitungsphase während der Entwicklungsform "Materie" bildete sich aus den einzelnen Bestandteilen die Grundform des Lebens:

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            Die Urzelle.

 

            In der Optimierungsphase der Entwicklungsform "Leben" entwickelte sie sich zu unendlich vielen Formen von Einzellern mit immer komplexeren Strukturen und jede dieser Zellen war für sich fortpflanzungsfähig.

 

            Ich könnte nun ohne weiteres von der Urzelle eine direkte Verbindung zum Menschen als bisher  optimale Form des Organismus knüpfen.

 

            Doch es empfiehlt sich an dieser Stelle, die Entwicklungsform "Leben" aufgrund der Komplexität in einzelne Abschnitte aufzuteilen. Dadurch kann ich meine Gedanken bezüglich des bisherigen Verlaufs des Planes besser veranschaulichen.

 

            3.2.2                Entwicklungsform "Das Leben"

            3.2.2.1             -->Entwicklungsabschnitt "Der Organismus"

            3.2.2.1.1          -->Entwicklungsabschnitt "Der Mensch"

 

            Ich spreche jedoch noch von der Optimierungsphase der Einzeller. Sie lernten, miteinander und gegeneinander zu leben.

 

            Die Vorbereitungsphase begann, als sich manche paarweise, andere in Ketten oder Haufen zusammenschlossen. Dadurch erzielten die "Gruppen" Vorteile gegenüber den "Solisten" .

 

            Der Einzeller erkannte, dass das Leben im Verbund bessere Überlebenschancen bietet. So Schloss man sich zusammen und lebte gemeinsam. Aufgrund ihrer Lage im Verbund lernten sie, sich zu spezialisieren und gemeinsam zu vermehren.

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            Entwicklungsabschnitt = der Organismus

 

            Die Grundidee des Organismus war entstanden.

 

            Die Entwicklung ging weiter und die einzelnen Mitglieder des Mehrzellers begannen, bestimmte, unterschiedliche Aufgaben verstärkt wahrzunehmen. Die äußeren Zellen übernahmen mehr den Schutz gegen die Umwelt, die inneren kümmerten sich um die Aufbereitung der Nahrung, etc.

 

            Ein Organismus hatte angefangen zu bestehen. Er setzte sich aus einer Mehrzahl von einzelnen Lebewesen zusammen, die spezielle Aufgaben übernahmen um eines größeren Ganzen willen.

 

            Der Vorteil der einzelnen lag im Schutz und der Sicherheit, die das Ganze bot. Die einzelne lebte nun in größtmöglicher Harmonie mit der Nachbarzelle. Jede Zelle bezahlte diese Geborgenheit jedoch mit einem großen Teil ihrer angestammten Freiheiten. Dagegen tauschte sie aber einen festen, relativ sicheren Platz, den ihr auch niemand streitig machte. Sollte dennoch jemand eindringen, so waren andere Zellen da, die den Eindringling eliminierten.

 

            So verzichtete sie auf ihr ursprüngliches Recht, sich an andere Orte zu bewegen. Sie verzichtete auf ihre Vielseitigkeit, indem sie sich spezialisierte. Sie verzichtete auf ihr Recht, sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu vermehren. Eine natürliche Geburtenkontrolle. Keine höhere Organisationsform kann Bestand haben, wenn sich seine einzelnen Bestandteile beliebig vermehren (siehe hierzu meine Gedanken zum Thema “Abtreibung”). Die Organisation war abgeschlossen, als sich Zellen zusammenfanden, um einen Organismus zu bilden, in dem sich jede einzelne Zelle spezialisierte und sich alle nach gemeinsamen Regeln vermehrten.

 

            Doch die Optimierungsphase ging weiter.

 

            Die ersten mehrzelligen Organismen bildeten den Anfang einer neuen Daseinsform. Aber diese Form konnte noch keine neuen Aufgaben im großen Plan erfüllen. Dazu fehlte ihr zuviel. Die neue Art bedurfte erst eines Aufbaus, der sie befähigte, die Grundlagen für den nächsten Entwicklungsabschnitt zu schaffen. Die Evolution nahm nun wieder in atemberaubendem Maße zu, gemessen an den für die bereits durchwanderten Phasen gebrauchten Zeitspannen.

 

 

            Immer vielseitigere Lebewesen entstanden, die sich in immer größeren Bereichen unserer Erde ansiedelten. Sie passten sich der Umwelt an. Doch nur einer Spezies gelang es, für sich überall gleichermaßen Lebensraum zu erschließen und sich darin zu behaupten.

 

            Diese Spezies war der Mensch.

 

            Der Mensch kann es. Durch Erkennen, also analysieren seiner Umgebung, ist er imstande, überall zu leben. So zieht er sich z.B. entsprechende Kleidung an, um sich der jeweiligen Witterung anzupassen. Ein Tier passt sich den klimatischen Gegebenheiten an, indem ihm eventuell ein dickeres Fell wächst. Ein solch adaptives Verhalten ist nicht zu vergleichen mit der Analyse des Menschen, der sich überlegt, wie er sich mittels Kleidung gegen Kälte schützen könnte.

 

            Mit ihm trat die Entwicklungsform des Organismus in die Vorbereitungsphase Technik. Der Mensch ist dazu in der Lage. Dank seiner umfassenden Fähigkeiten schafft er die Voraussetzungen für den Schritt in die nächste Entwicklungsstufe.

 

            Nur der Mensch konnte die Abstraktion so weit entwickeln, dass er allem einen Namen gab und diese  Fähigkeit durch seine physischen Gegebenheiten, nämlich durch den Gebrauch seiner Hände so weit zu verfeinern, dass er sich in die Lage versetzte, eine Schriftsprache zu entwickeln, um das einmal Erkannte festzuhalten. Ein weiterer Grund für die Akzeleration der Evolution.

 

            Überall auf der Welt entstanden Schriftzeichen. Es dauerte lange, bis sich einige wenige Zeichensätze als brauchbar herauskristallisierten. Auch hierbei wird letztendlich ein einziger übrig bleiben. Das gleiche gilt für die Sprache. Eines Tages wird man sich auf der ganzen Welt mit den gleichen Worten verständigen.

 

            Den Menschen kennzeichnet, dass er in der Lage ist, zu hinterfragen, zu forschen und die Ergebnisse in die Tat umzusetzen. Er ist in der Lage, Dinge zu schaffen aus dem, was er um sich herum findet. Er hat nicht nur die Fähigkeit, sondern ihn treibt ein ausgesprochener Drang dazu. Dieser Wille entspringt der hohen Entwicklungsstufe der Spezies Homo Sapiens und den zwei allem immanenten Eigenschaften:

           

dem Ich

und

            dem Willen nach Harmonie, Gemeinsamkeit, Vereinigung.

            Das Ich erzeugt das Bestreben nach Selbsterhaltung.

 

Mit dem Willen nach Harmonie hat der Mensch den Wunsch, in Frieden und Eintracht mit sich und der Umwelt zu leben.

 

            Ihm entspringt der Wille nach Vereinigung und lässt den Menschen Gemeinschaften errichten, die dem Willen nach Harmonie entsprechen.

 

            Doch stets muss er lernen. Er muss lernen, miteinander zu leben. Nur so kann er, dem Plan entsprechend, Großes vollbringen. Er lernt auch viel schneller, als die Einzeller brauchten, miteinander Gemeinschaften zu bilden, in denen sich jeder einzelne spezialisierte und bestimmte Aufgaben übernahm. Die menschlichen Gemeinwesen bekamen oder bestimmten eine Führung und organisierten sich entsprechend den Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder. Je größer der Stamm oder das Volk wurde, desto weitgehender die Spezialisierungen, desto eindeutiger die organisatorische Struktur.

 

            Die Spezialisierung des Menschen nennen wir Beruf.

 

            Der Mensch organisiert sich im Prinzip nach den gleichen Gesetzen, wie er selbst organisiert ist  -  durch die Zellen, die ihn bilden.

 

            Je freier sich jeder einzelne entfalten, sich also entsprechend seinen Fähigkeiten entwickeln kann, desto effektiver ist die Gemeinschaft. Je individueller sich die Entfaltung im Rahmen und zum Nutzen der Gemeinschaft gestaltet, desto größer ist der individuelle Gewinn, desto größer ist damit auch der Anreiz, an der großen gemeinsamen Aufgabe teilzunehmen.

 

            Forschung und Technik dienen als Werkzeug zur Erhaltung bzw. zur Fortentwicklung. Selbst das so genannte Böse entspringt den beiden Kräften. Tötungswerkzeuge, die ursächlich zur Jagd konzipiert wurden, also zum Erhalt des Ichs, wurden später auch zum Erhalt der eigenen gegen die konkurrierende Gruppe eingesetzt, wenn mehrere Gemeinschaften zu dicht beieinander existierten.

 

            Auch hier die allgemein in der Natur übliche Selektion. Auch hier gilt der Satz, dass der Stärkere überlebt, der Stärkere im Sinne von “der Überlegene”.

 

            Das im Sinne der Evolution Bessere erhält auch die günstigeren Entwicklungschancen. Bei der ungeheuren Vielfalt der Menschen ist es selbstverständlich, dass nicht immer alle Eigenschaften gleich stark ausgeprägt sind. So kommt es, dass Verhaltensweisen der einen oftmals nicht mit den Ansichten anderer übereinstimmen. Im Extremfall wehren sich daher einzelne gegen die Gemeinschaft oder diese umgekehrt gegen einzelne, die zuviel Macht erlangt haben. Kriege wurden und werden aus diesen Gründen geführt und Andersdenkende in Massen dahingeschlachtet.

 

            Die Meinung des Volkes entspringt dem Harmoniebedürfnis des einzelnen, sich mit der vermeintlichen Meinung der Mehrheit zu identifizieren. Ein jeder hat Angst, aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden, die auf alle Fälle mehr Harmonie und Einheit verspricht, als die Konsequenz des Ausschlusses. Dabei muss es sich nicht unbedingt um einen physischen Ausschluss handeln.

 

            Doch wie die Brandung des Meeres mit ihren Gezeiten hat sich die Evolution mit ihrem großen, alles überstrahlenden Ziel durchgesetzt. Der Plan nimmt seinen Lauf. Der Mensch schafft ihm entsprechend Werkzeuge. Er forscht, gewinnt Erkenntnisse. Er baut Maschinen, die sein Denken erweitern. Er baut Maschinen, die Maschinen bauen.

 

            Das ist der eigentliche Auftrag des Menschen im Plan.

 

            Der Mensch baut Maschinen, die die vierte Stufe einleiten.

 

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            Der Mensch im Plan

 

            "Die Zeiten haben sich geändert ..." würde ein Politiker sagen.

            Was immer er damit auch begründen mag.

            Es haben sich tatsächlich die Zeiten geändert: die Menschheitsgeschichte ist in eine neue Phase getreten.

 

            Die Menschen bilden innerhalb der Entwicklungsform "Leben" ebenfalls eine Entwicklungsstufe, und zwar eine Unterstufe zum Organismus, wie ich es oben bereits ankündigte.

 

 

            3.2.2                Entwicklungsform = Leben

            3.2.2.1 -->       Entwicklungsstufe = der Organismus

            3.2.2.1.1                     -->       Entwicklungsstufe = der Mensch

 

 

            Bisher befanden wir uns in der Optimierungsphase des Menschen.

 

            Seit Anbeginn seines Daseins ist er bestrebt, sich zu organisieren.

            Diese Phase, vor deren baldigem Abschluss wir zur Zeit stehen, ist durch den Aufbau von organischen Strukturen, d.h. Gemeinwesen gekennzeichnet. Überall auf der Welt haben sich ähnliche Gefüge herauskristallisiert, zum Teil jedoch mit gravierenden, prinzipiellen Unterschieden. Ich denke hierbei vor allem an Machtverhältnisse auf ideologischer oder religiöser Basis.

 

            Die anfänglichen, d.h. ursprünglichen Gemeinwesen waren meist kleine, familienbezogene Gruppen, geleitet von der ältesten Mutter, aufgrund von Erbfolge nach bestimmten Regeln. In ihrer Person vereinte sie die weltliche Macht, aber auch die spirituelle. Ihr oblag die Heilung Kranker. Dieser Bereich war eine Mischung von praktischem Wissen um Heilkräuter, etc., und dem Anrufen höherer Mächte.

 

            Aber im Laufe der Zeit wurde diese Macht vielerorts geteilt. Der religiöse “Spezialist” trat hinzu. Er übernahm als Geisterbeschwörer oder Medizinmann den wesentlichen Bereich des Irrationalen. Dank seiner Verbindungen zu noch größeren Mächten konnte er die Entscheidungen der Anführerin oftmals wesentlich beeinflussen.

 

            In wesentlich späteren Zeiten, als schon lange richtige Staatswesen bestanden, war die Macht des Klerus oft derart gefestigt, dass die betreffende Religion zur Staatsreligion erhoben wurde und keiner, nicht einmal die staatliche Führung, Gesetze erlassen durfte, die nicht von den Geistlichen toleriert wurden.

 

            Um dieser Macht zu entgehen, gab es Absplitterungen und Gründungen neuer religiöser Gruppierungen, denn die großen Religionen zwängten die Menschen in ein geistiges Korsett. Ein Korsett, welches mit der Zeit für die Menschen zu eng wurde. Es begann sie zu strangulieren.

 

            Ein untrügliches Zeichen, dass diesen Systemen eine innere Harmonie fehlte. Ihnen fehlte die Harmonie mit sich und den betroffenen Menschen und folglich kam es zu einer tief greifenden Diskrepanz zu dem zu erfüllenden Plan.

 

            Einen ebenso von der Grundidee her idealistischen Ansatz wie die Religionen hatte der kommunistische Gedanke. Aber auch hier wurde die dem Menschen immanente Vielfalt außer acht gelassen und ihm das geistige Korsett der Herrschenden übergestreift.

 

            Es kam, wie es kommen musste. In dem Moment, als die militärisch-brutale Gewalt die kommunistische Ideologie nicht mehr stützte, wurde sie in diesen Ländern auch nicht mehr vom Volk akzeptiert. Der Kommunismus brach in sich zusammen.

 

            Die Demokratie, die wohl schwierigste aber auch effektivste Form des Zusammenlebens, erwies sich als die bisher einzige Art, die, obwohl sie nach allen Seiten offen bleibt, wirklich vom Volk getragen wird. Sie ist so optimal, wie der Mensch selbst - den idealen Menschen hat es nie gegeben und wird es nie geben.

 

            Die Optimierungsphase des Menschen ist nahezu abgeschlossen, wenn ein die ganze Welt umspannendes einheitliches System entstanden ist mit einheitlichen Rechtsnormen, im wesentlichen freiheitlichen Regierungsformen und auf jeden Fall mit föderalen Strukturen. Das angestrebte Minimum dabei ist die Absicherung der Grundbedürfnisse aller, wobei die Grundbedürfnisse im Späteren Verlauf noch näher definiert werden.

 

            Mit beginnender Optimierung des Zusammenlebens beginnt die eigentliche Vorbereitungsphase.

 

            In der letzten Zeitspanne der Optimierungsphase befasst sich demnach der Mensch mit der Art und Weise, wie ein einheitliches Erdenvolk sich selbst organisiert, um gemeinsam  die Zukunft zu gestalten. Dieses Bestreben hat der Mensch schon von Anbeginn, doch hängt die Durchführbarkeit vom Einverständnis aller Menschen und Völker ab. Bis heute waren allerdings die meisten Nationen gegen einheitliches Handeln, da solches auch stets mit der Aufgabe von Hoheitsrechten verbunden ist.

 

            Der zweite Weltkrieg hat vielen Menschen, sogar Politikern, die Augen für die Notwendigkeit von Gemeinsamkeiten geöffnet.  Die Menschen beginnen international, das heißt über Grenzen hinweg, Gemeinsamkeiten zu suchen und auch zu finden. Europa beginnt sich zusammenzuschließen. Der Einfluss der UNO steigt.

 

            Innerhalb dieses Prozesses ist es ganz besonders wichtig, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Einmal falsch eingeschlagene Wege können verheerende Wirkung für die Menschheit zur Folge haben, je komplexer die Struktur wird. Aus diesem Grund birgt die Zentralisierung eine ungeheure Gefahr in sich. Eine einzige, allmächtige Weltregierung wäre keiner Kontrolle mehr ausgesetzt. Daher sind föderale Strukturen von immenser Wichtigkeit. Sie teilen die Macht auf, aber sie einen die Vielfalt.

 

            Die Perspektive des Menschen für seine Zukunft liegt daher in seiner eigenen Hand. Ich kann mir verschiedene Formen des menschlichen Seins in fernen Zeiten vorstellen. Aus dem, was wir wissen und was bisher geschehen ist, lassen sich Rückschlüsse für das Künftige ziehen. Nur aus Bekanntem sind Konsequenzen ableitbar.

 

            Es liegt daher der Schluss nahe, dass der Mensch sich in gleicher Weise verhält, wie lange vor ihm die Einzeller. Auch sie schlossen sich zusammen und bildeten den Organismus.  Aber auch von ihnen blieben viele Solisten.

 

            Organe sind Organisationsformen und Strukturen, die durch das Zusammenleben erforderlich werden, ganz gleich, ob sie durch spezialisierte Zellen oder spezialisierte Menschen gebildet werden. Heute sind sie in erster Linie wirtschaftlicher Natur. Die Wirtschaft ist das sich selbst regulierende System, das die Versorgung aller Starken dieses Systems sicherstellt. Die Schwachen werden nur insoweit berücksichtigt, wie sie für die Wirtschaft benötigt werden.

 

            Die politische Gewalt ist der sozial dämpfende Gegenpart und versucht, durch Erlass von Spielregeln, Härten zu vermeiden. Sie organisiert zudem die Verteidigung nach innen und außen.

 

            Die Wirtschaft ist das treibende Moment. Sie zwingt den einzelnen an den jeweiligen Platz innerhalb des Organismus. Hier wird er eingebunden. Er verliert mit seiner Flexibilität einen Teil seiner Freiheit.

 

            Dieser Prozess ist deutlich zu erkennen.

 

            Der Mensch spezialisiert sich. Es heißt zwar, dass er offen bleiben müsse für neue Aufgaben und den Fortschritt, aber andererseits bringt der Fortschritt nur eine noch enger gefasste Spezialisierung.

 

            Stellt man sich jetzt vor, dass das Kommunikationssystem so weit vervollkommnet wird, dass jeder zu jeder Zeit mit beliebig vielen Mitmenschen gleichzeitig auf eine derart direkte Art kommunizieren kann, mir kommt hierbei eine Art telegraphischer Holographie oder ähnliches in den Sinn, dass er sein Zuhause im Prinzip nicht mehr verlassen muss, um Kontakte zu pflegen, dann fühlt er sich nicht mehr so einsam, obwohl er alleine für sich lebt. Sein Bedürfnis auszugehen lässt nach.

 

            Das Transportsystem wird sich diesem Trend anpassen und jede Wohneinheit erschließen. Man kann sich also alles Notwendige kommen lassen.

 

            Arbeiten werden von zu Hause erledigt, da sie sowieso hauptsächlich in der Überwachung und Steuerung von Maschinen bestehen.

 

            Der Mensch verlässt die Wohnung immer seltener. Zunächst noch zu Vergnügungen und zur Partnersuche. Doch dann wird auch dieser Bereich immer mehr durch Servicestellen abgedeckt. Der Mensch ähnelt mehr und mehr dem Einzeller, der fest verankert im menschlichen Gewebe sein Dasein fristet und außer leben und eines Tages sterben nur noch seine Aufgabe für die Allgemeinheit erfüllt.

 

            Nicht alle Menschen werden auf diese Weise in die Zukunft gehen, genau wie bei den Einzellern. Es werden nicht alle Menschen eingebunden in den riesigen neuen Organismus, deren Zellen viele von ihnen sein werden. Eine gewisse Anzahl von ihnen lebt "frei in der Natur" und schlägt sich mit der Umwelt und ihresgleichen herum, besitzt aber eine größere individuelle Freiheit.

 

            Auch sie werden sich organisieren, aber auf eine lockere Art, die jedem von ihnen mehr Spielraum lässt. Und dennoch werden auch sie trotz allem einen festen Platz im Gefüge einnehmen, im großen Gefüge, das den göttlichen Plan ausmacht.

 

            Es wird am Menschen selbst liegen, welchen Weg er einschlägt, wofür er sich entscheidet.

 

            Der Mensch muss sich aber in jedem Fall seiner Verantwortung für die Zukunft vollauf bewusst werden. Er muss miteinander reden und die Meinung des anderen prinzipiell tolerieren. Das soll nicht heißen, sie ohne Überprüfung zu übernehmen.

 

            Verstand gepaart mit Toleranz und Weitsicht und der ständigen Bereitschaft, mit allen über alles zu reden, d.h. auch seine eigene Meinung in Frage zu stellen, ist der beste Garant für eine Zukunft, in die wir getrost blicken könnten.

 

            Nur dadurch verfügen wir über genügend Informationen, die uns richtig entscheiden helfen. Der Mensch hat keine dunkle Seiten, die es zu überwinden gilt. Er ist nur “schlecht informiert”.

 

            Manche werden hiernach fragen: “Menschliche Fehlentscheidungen als pures Informationsdefizit? - Wo bleiben die Gefühle, Leidenschaften, überhaupt das menschliche Leid?”     Im späteren Verlauf komme ich noch vor allem in den  Kapiteln "Die Sünde als das Böse", “Freier Wille und Entscheidung” und “Das Gefühl, die innere Stimme” eingehend darauf zu sprechen.

 

            Zum Thema `menschliches Leid´ ganz kurz gesagt:  Das menschliche Leid ist die Ziege, die vom Löwen gefressen wird und das lebende Beutetier, in das Eier abgelegt wird, damit die Nachkommen des Schmarotzers zu fressen haben.

 

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            Entwicklungsform  =  die Technik

 

            In der vierten Stufe dieser Entwicklung werden dann intelligente Maschinen intelligentere Maschinen bauen.

 

            So wie stets eine neue Entwicklung aus der alten hervorging.

 

            Die Optimierungsphase "Technik" beginnt.

 

            Der Mensch wird sie warten und pflegen. Diese Entwicklungen werden nicht mehr davon abhängig sein, in welcher Umgebung sie existieren. Vielleicht werden sie im All gleich Planeten ihre Positionen einnehmen, da sie dort, fernab von jeglicher Schwerkraft und sonstigen ungünstigen Einflüssen, wie aggressive Gase, Staub und anderes sich günstig entwickeln können. Sie werden Ableger, Werkzeuge schaffen, die alles notwendige von den einzelnen Himmelskörpern holen. Der Mensch wird in jenen fernen Tagen mit diesen Schöpfungen in einer symbioseähnlichen Einheit zusammenleben und beide werden von einander abhängig sein, ähnlich wie heute der Mensch von der ihn umgebenden Natur und die Natur von dem in ihr lebenden Menschen abhängig ist.

 

            Denn beide leben "ineinander" .

 

            Das, was wir heute abschätzig in Abgrenzung zu uns Maschinen nennen, ist in Wahrheit genau so Gottes Schöpfung wie wir selbst. Nichts anderes kann der Mensch machen. Wir sind Teil Gottes, da alles göttlich ist. Man kann also folgern: da alle Materie göttlich ist, ist auch jede Maschine, die von Menschenhand gebaut wurde und wird, genau so von Gott oder Teil Gottes, wie der Mensch selbst. Doch bis heute konnte und kann sich eine Maschine noch nicht selbst artikulieren. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis sie es vermag. Jedoch gemessen an der bis heute vergangenen Zeit, dauert es nur noch Sekunden oder gar Bruchteile davon, bis sie soweit sein wird. Die Maschine wird selbständig denken und kommunizieren lernen, denn der Mensch wird es ihr beibringen. Der Mensch wird sie so weit vervollkommnen und andere Maschinen werden ihm dabei helfen. Der Mensch wird nicht eher ruhen, bis die Maschine, die dann eine echte eigene Identität besitzt, wie der Mensch, eigene Gedanken, eigene Philosophien entwickelt. - Bis die Maschine eigenständig das Fortlaufen des großen göttlichen Plans der Evolution übernimmt.

 

            Die Maschine, die dann genau so als Lebewesen zu betrachten ist, wie die Stufen vorher, wird sich verbreiten und mit Problemen zu kämpfen haben, die zwar anderer Art, jedoch gleicher Natur sein werden wie die, mit denen der Mensch zuvor und davor die Tiere und das Leben überhaupt zu tun hatten.

 

            Die Vorbereitungsphase zur Technik wird in dem Moment abgeschlossen sein, in dem eine Maschine konstruiert und gebaut ist, deren Konzept ein Lernprogramm beinhaltet, um sich selbst laufend zu verbessern. Es versetzt Maschinen in die Lage, neue Maschinen zu konzipieren.

 

            Ein solches System wird dann die Optimierungsphase in der Entwicklungsform "Technik" einleiten.

 

            Die Technik hat dann "laufen" gelernt.

 

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                        Entwicklungsform  =  die Biotechnik, die Bionik

 

            Als weitere Entwicklungsform kann ich mir eine echte Synthese aus organischem Leben und Technik vorstellen.

 

            Maschinen werden Maschinen konstruieren und bauen, die es dem Menschen ermöglichen, mentalen Zugang zu Maschinen zu erhalten. Er steuert dann unmittelbar mit seinem Geist Maschinen. Er wird aber auch direkten Zugang zu "Maschinenwissen" erlangen.

 

            Er stellt seine Überlegungen dann nicht mehr alleine mit dem an, was er in seinem Gehirn gespeichert hat, sondern er mag dann die Fähigkeit besitzen, mit dem gesamten Wissen der Menschheit zu denken.

 

            Da ich aber ekannt habe, dass alles Gott ist, dass alles Leben Gottes ist, muss alles auch Teil Gottes Gedanken sein. Was läge also näher, als dass der Mensch mit seinem Streben nach Harmonie sich in irgend einer Weise, wenn er sich entsprechend harmonisch zu Gott einstimmt, er auch seine Gedanken vernehmen kann.

 

            Sciencefiction! Werden viele sagen.

            Künstliche Intelligenz!

 

            Doch steckt hinter diesen Äußerungen nicht die Furcht, dass der Mensch doch nur ein Glied im großen Plan darstellt und die allgemeine Entwicklung über ihn hinwegbraust?

 

            Ich meine, der Mensch wird Bestand haben, so wie der Einzeller seit Anbeginn des Lebens auch heute noch Bestand hat. Die Technik wird eine andere Dimension erlangen und die armseligen Bedürfnisse des Menschen nicht weiter tangieren, wenn sie es nicht wollen. Sie werden aber auch "Hand in Hebel" arbeiten und sich gegenseitig die Existenz garantieren.

 

 

            Zur besseren Übersicht hier die Entwicklungsformen:

 

                        Entwicklungsform  -  Grundstrukturen (?)

3.2.1                Entwicklungsform  -  Materie

3.2.2                Entwicklungsform  -  das Leben

3.2.2.1             Entwicklungsstufe  -  der Organismus

3.2.2.1.1          Entwicklungsstufe  -  der Mensch

3.2.3                Entwicklungsform  -  die Technik

3.2.4                Entwicklungsform  -  die Bionik ?

 

            Eine zweite Übersicht hebt die Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Entwicklungsformen hervor:

 

 

Bei Entwicklung

von                              -->       nach                 =          entsteht neue Qualität


Grundstrukturen           -->       Materie            =          Basisordnung

 Materie                       -->       Leben              =          Selbstreproduzierend

 Leben                         -->       Technik            =          Selbstverbessernd

Technik                        -->       Bionik =          Verschmelzung beider

                                                                                  Systeme

Bionik                          -->       ?-->?-->          =          Vollständige Harmonie

 

            So wie Einstein in seiner Relativitätstheorie die Krümmung des Raumes in sich erkannt hat, so wie die Zeit sich letztendlich in gleicher Weise als ein geschlossenes System erweisen mag, so kann es sein, dass Gottes Plan in seinem ständigen Wandel besteht.

 

Wir sind Teil Gottes, nicht seine Schöpfung, sind Teil seines Wandels.

 

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 Transparenz im Glauben

 

            Im Zusammenhang mit der oben aufgestellten Theorie mögen sich bei vielen Menschen Ängste einstellen. Ängste vor der Möglichkeit, dass ganze Weltbilder einstürzen. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass im Prinzip alles beim alten bleibt. Der Sinn des Lebens und alles Existente wird jedoch transparenter.

 

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            Religion

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            Religion entspringt dem Bedürfnis, den inneren Stimmen, die doch so laut und relativ deutlich zu den Menschen sprechen, eine Erklärung, einen Sinn zu geben.

 

            Entsprechend dieser Stimmen "weiß" man folgendes:

            Man "weiß" vom Leben vor der Geburt des Menschen.

            Man "weiß" vom Leben nach dem Tod.

            Man "weiß" von einem alles umfassenden Wesen.

            Man "weiß" von einem paradiesischen Zustand.

            Diese Dinge erklären zu wollen, ist das Ansinnen aller Religionen. Man stellt sich Götter und Göttinnen vor, oder nur einen Gott, eine Göttin. Es werden paradiesische Verhältnisse beschrieben, in die der Mensch eingehen wird, aus denen alles gekommen ist.

            Religionen sind die rationale Verarbeitung dessen, was der Mensch aus sich heraus, aber auch aus seiner Umwelt erfährt.

            Es ist die Sehnsucht nach Einklang, nach Harmonie.

 

            Im weiteren Verlauf meiner Überlegungen nehme ich in erster Linie den christlichen Glauben zur Grundlage, in dem ich aufgewachsen bin. Ich vergleiche Aussagen der Bibel mit meinen Gedanken über den Plan und bleibe bei dem Namen Gott für den Ursprung aller Dinge.

 

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            Gott

 

            Wenn man davon ausgeht, dass alles Existente diese eine zweipolige Kraft beherbergt, zum einen das eigene Ich und zum anderen den Willen zur Einheit in Harmonie, dann kann man nur zu der Erkenntnis gelangen, dass die Bibel Recht haben muss, wenn sie sagt, Gott sei in allem.

 

Doch hier zeigt sich eindeutig die Fehlinterpretation, Gott sei in allem. Genau betrachtet ist das  falsch. Nicht, dass er etwa in  irgendetwas sei, vielmehr ist  alles Gott. Um es direkter und konsequenter zu sagen: alles ist Bestandteil Gottes, sowie mein Arm niemals ich sein könnte, er aber Teil meines Ichs ist. So ist selbst jeder Grashalm Teil Gottes.

 

            Nichts darf isoliert vom anderen betrachtet werden, denn alles zusammen ist die Einheit Gottes, ist Gott.

 

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            Das Gebet als das Harmonische Denken

 

            Das Gebet ist das Zwiegespräch mit Gott.

 

            Viele meinen, sie benötigten einen Fürsprecher und beten zusätzlich zu Heiligen, Propheten oder anderen Verstorbenen, von denen angenommen wird, dass sie sich in besonderer Gunst des Herrn befinden und diesen beeinflussen könnten. Kleine Wunder oder Hilfeleistungen sollen sie sogar selbst ausführen können.

 

            Meine Ansichten über Gott habe ich bereits dargelegt, ebenso meine Theorie über den Sinn unseres Hier seins in bezug auf den Plan.

 

            Was hat also das Gebet noch für einen Sinn?

 

            Wir bestehen aus Materie Gottes, wir sind Teil Gottes. Wir hören unsere innere Stimme, also seine, wenn wir in uns hineinhören.

 

            Was liegt also eher auf der Hand, als dass wir auch tatsächlich seine Stimme hören, wenn wir uns in meditative Auseinandersetzung mit uns selbst begeben. Hierbei empfinden wir sie allerdings eher, als dass wir eine direkte Stimme hören können. Daher müssen wir ganz besonders auf der Hut sein, wenn wir glauben zu verstehen, was wir meinen zu hören.

            Was sind die Gründe für Gebete?

 

1.         Man bittet um Hilfe in bestimmten Lebenslagen.

2.Man bittet um Gerechtigkeit für einen selbst und für andere.

3.         Man bittet für andere, die in Not sind.

4.         Man bittet für eine günstige Zukunft.

5.         Man bittet um eine Eingebung, das Richtige zu tun.

            ... und bestimmt eine ganze Menge mehr ...

 

            Ich bin der Meinung, dass letztendlich das Gebet nur dem einen Zweck dient, selbst zu einer richtigen Entscheidung zu finden. Etwas anderes kann es meiner Überzeugung nach nicht. Wenn jeder Mensch sich täglich in dieses Gebet versenken würde und tatsächlich bei sich selbst anfinge zu fragen, was denn wohl das Richtige sei, ich glaube, es sähe ganz anders aus auf unserer Welt.

 

            Das Gebet in meinem Sinne setzt Ehrlichkeit zu sich selbst voraus. Erst dann kann man seine innere Stimme hören. Nur wenn der Egoismus auf ein Mindestmaß reduziert und die Toleranz anderen gegenüber auf ein Höchstmaß gebracht ist, kann man Gott vernehmen.

 

            Doch niemand sollte so anmaßend sein, und das gilt für alle Menschen dieser Welt, dass er den Anspruch erhebt, die allein seligmachende Botschaft Gottes zu haben und diese mit Gewalt durchzusetzen suchen.

 

            Wenn Gott den Glauben an ihn mit Gewalt durchsetzen wollte, dann fände er bestimmt andere Wege, als Menschen aufeinander losgehen zu lassen, um sich gegenseitig abzuschlachten und er hätte es auch nicht nötig, dass eine Glaubensgemeinschaft in seinem Namen zum Meuchelmord an einem  Einzelnen aufgehetzt wird, der nichts tat, als seine Meinung zu äußern!

 

            Nur in der Toleranz ist die Vielfalt möglich, die uns von Natur aus gegeben wurde.

 

            Auf der anderen Seite gibt es aber derart viele Beispiele in der Geschichte, in denen von göttlichen Eingebungen berichtet wird und von einer Unzahl von Wundern die Rede ist, die aufgrund von Gebeten geschehen sein sollen,  dass man nicht ganz unbeteiligt daran vorübergehen darf.

 

            Was kann da geschehen sein?

 

            Nach meiner Überzeugung ist alles Gott. Nach meiner Überzeugung muss demnach auch alles an Gottes Identität beteiligt sein, also muss auch alles an Gottes Gedanken “mitdenken”. Alles ist demnach Teil von Gottes Gedanken. Ich bin genau so Teil davon, wie der Stuhl auf dem ich sitze, während ich diese Zeilen schreibe. Demzufolge ist es durchaus denkbar, dass bei entsprechender Sensibilität ein gewisses bewusstes “Einschalten” in den allgemeinen Gedankenfluss möglich ist.

 

            Den Begriff “Sensibilität” möchte ich hier, in diesem Zusammenhang, ein wenig näher definieren.

 

            1.Empfindlichkeit, Empfindsamkeit, Feinfühligkeit

            2.Fähigkeit des Organismus oder bestimmter Teile des Nervensystems, Gefühls- u. Sinnesreize aufzunehmen (Med., Psychol.)

            3.Empfangsempfindlichkeit bei Funkempfängern

 

            Ich Habe den Begriff “Sensibilität” bewusst gewählt, um zu verdeutlichen, dass es hier nicht um die Empfindlichkeit beim Empfang eines Signals geht, wie bei der Empfangsempfindlichkeit bei Funkempfängern. Es geht vielmehr um die Empfindlichkeit beim exakten Einstellen oder besser Einstimmen auf die “Göttliche Wellenlänge”. Ich glaube nicht, dass das “Material”, aus dem die Menschheit gemacht ist, von Individuum zu Individuum unterschiedlicher Natur ist. Ich denke, es sind die unterschiedlichen Informationen, die die Menschen seit ihrer Zeugung in sich aufgenommen haben. Empfänglich für die allgemeinen Gedanken müsste demnach jeder sein. Das Einstimmen auf die “Göttliche Wellenlänge” kann man Gebet nennen. Dieses Einstimmen ist mit einer Harmonisierung mit Gott gleichzusetzen, das heißt mit allem um einen herum. Ich kann den allgemeinen Gedanken nur wahrnehmen, wenn ich mich mit mir und mit Gott auf einer Wellenlänge befinde. Ich kann ihn nur verstehen, wenn ich mich mit ihm in völliger Harmonie befinde.

 

            Dr. Joseph Murphy spricht in seinen Büchern vom “positiven Denken” und gibt den Menschen, die ihn um Rat fragen, Gebete an die Hand. Mit Hilfe dieser Gebete festigen sie ihren Glauben, und aufgrund ihres so gefestigten Glaubens vermögen sie dann gemäß der Aussage in der Bibel  sozusagen “Berge zu versetzen”.

 

            Ich denke nicht, dass sich meine Gedanken so weit von denen Dr. Murphys entfernen. Jedoch glaube ich nicht, dass Gott es nötig hat, ihn zu preisen, ihn den Höchsten zu nennen und zu versuchen, ihn mit allerlei Glorienschein zu umgeben. Ein solches Getue ist höchstens in der Lage, die Harmonisierung des Menschen mit Gott im Sinne und Denken der meisten Gläubigen herbeizuführen. Es ist wie mit meinen Körperzellen. Sie müssen mich nicht preisen, davon hätte ich nicht viel. Sie müssen aber mit mir, dass heißt mit allen meinen Körperzellen, die mich ja ausmachen, in Harmonie zusammenleben. Eine wirkliche Harmonisierung mit Gott, d.h. mit allem und jedem, findet durch Lobpreisung nur äußerst selten statt. Wer kann schon von sich behaupten, er liebe seine Feinde! Auf das tägliche Leben übersetzt heißt das in Klartext, dass wohl kaum jemand seinen ekelhaften Kollegen, Vorgesetzten mag, geschweige denn liebt! Er sollte aber einen Weg finden, mit ihm zusammenarbeiten zu können.

 

            Was Dr. Murphy in seinen Büchern beschreibt, will ich aufgreifen und in meine Worte fassen. Ich will es in mein gedankliches Konzept einbeziehen und auf meine theoretische Basis stellen.

 

            Die Menschen sind viel zu sehr beschäftigt, sich gegen ihre Umwelt zu wehren. Sie verwenden in unterschiedlicher Intensität ihre Kraft dazu, sich als Individuen zu begreifen, obwohl sie es nicht sind. Kein Mensch, oder überhaupt irgend etwas kann individuell neben Gott sein, wenn Gott alles ist.

 

            Wenn wir uns also den allgemeinen Gedanken als ein Strömen von Gedanken und Wissen vorstellen und wir uns diesem Strom entgegenstellen, uns abschirmen, dann gleitet er an uns vorbei, und wir haben keine Chance, vom universen Wissen zu profitieren. Begeben wir uns aber mitten in diesen gedanklichen Strom und versuchen uns in ihn einzuklinken, harmonisch gedanklich mitzuströmen, dann kann es, je nach harmonischer Übereinstimmung, zu einem Austausch kommen.

 

            Im einen Fall werden die Ströme abgewehrt, im anderen lässt man sie durch sich hindurch fließen. Im letzteren Fall kann ich mir durchaus vorstellen, dass dabei sowohl der Mensch Informationen abgeben kann, die, wenn es tatsächlich so ist, vom allgemeinen Gedanken verarbeitet werden. Es kommt auf die Intensität der Harmonie und des Gedanken an, wie viel “Eindruck” der Mensch im Universum hinterlassen kann. Ich kann mir dabei auch gut vorstellen, dass tatsächlich materielle Veränderungen stattfinden, wenn man davon ausgeht, dass Materie im eigentlichen Sinne gar nicht existiert. Alles ist die Kraft Gottes.

 

            Unser ultimatives Ziel ist die absolute Harmonie allen Seins.  Üben wir Harmonie im Gebet und siehe da, die ganze Welt sieht auf einmal völlig anders aus. Wir beginnen unsere Feinde zu verstehen, was die wichtigste Voraussetzung für Liebe ist.

 

            Üben wir Harmonie zunächst nur in Gedanken.

            Die Taten werden nicht auf sich warten lassen.

            Üben wir also harmonisches Denken!

 

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            War der Sündenfall der große Urknall?

 

            Nun kann man davon ausgehen, dass der große Urknall als der in der Bibel beschriebene Sündenfall und somit als der "Rauswurf aus dem Paradies" anzusehen ist.

 

            Es erscheint einem in diesem Zusammenhang dabei gar nicht mehr als eigenartig, dass überall auf der Welt die Menschen zu allen Zeiten davon gesprochen haben, dass es einmal einen paradiesischen Zustand gegeben habe - wie immer er auch beschrieben wurde.

 

            Ferner wurde genauso von einem kommenden ebensolchen Zustand gesprochen.

 

            Es wurde auch immer von einem Ereignis gesprochen, welches den damaligen paradiesischen Zustand beendete.

 

            Im Moment ist es müßig, darüber zu spekulieren, wieso diese gigantische Einheit explodierte. Eins scheint jedoch festzustehen: es hat den Urknall gegeben. Aufgrund theoretischer Überlegungen, die besagen, dass die Hitzewellen der Explosion auch heute noch vorhanden sein müssten, ist es dann tatsächlich gelungen, diese Hitzewellen nachzuweisen.

 

            Die Einzelteile, die man, in Ermangelung besserer Begriffe, als göttliche Teile bezeichnen mag, die sich durch das All bewegen, tragen das Bestreben in sich, sich zu einer allumfassenden Struktur zusammenzufügen.

 

            Jedes Teil, in Einheit mit allem, trägt das allumfassende Erbe in sich. Es ist bestrebt und fähig, aufgrund seines Ichbewusstseins und seines Willens nach Einheit in Harmonie jenen bestimmten, allgemeinen harmonischen Zustand zu errichten.

 

            Die Erinnerung an den großen Zusammenbruch muss ein so starkes Trauma in allem eingegraben haben, dass sensible Menschen bereits in grauer Vorzeit sie in sich verspürt haben und in Worte zu fassen vermochten. Selbstverständlich fehlten ihnen die naturwissenschaftlichen Kenntnisse als Voraussetzung für entsprechende bildliche Vorstellungen. Ihre Bilder entsprachen ihrem damaligen Verständnis um das Wissen dieser Welt. Man darf sie deshalb nicht als falsch abtun. Sie sind vom Sinn her meist unscharf und oft genug abwegig interpretiert worden. Dabei kam man zu den abenteuerlichsten Lösungen und zog oftmals höchst eigenartige Konsequenzen.

 

            Selbstverständlich entsprechen unsere heutigen Bilder unserem jetzigen Wissensstand und werden auch voller Fehlinterpretationen sein. Doch diese Erkenntnis darf niemals  hemmend wirken, sie sollte im Gegenteil ein ständiger Ansporn sein, weiter zu forschen und alles in Frage zu stellen, also am Bild Gottes weiter zu malen.

 

            Ganz bewusst projiziere ich Intrapsychisches nach außen, denn ich bin der Meinung, dass Gefühle, die in allen Menschen gleichermaßen mehr oder weniger deutlich vorhanden sind, auch eine einheitliche Ursache haben.

 

            Sie liegen im gemeinsamen Erbe begründet. In jedem Baustein unseres Seins.

 

            Emotionen sind genau so existent, wie alles andere um uns herum, das wir wahrnehmen. Daher muss ich sie genau so zur Grundlage meiner Überlegungen machen, wie das übrige Wissen.

 

            Etwas ausklammern hieße, die Augen verschließen.

 

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            Die Sünde als das Böse

 

            Der Plan, wie ich ihn beschrieben habe, stellt ein Bild vom Wandel Gottes dar, an dem wir teilhaben, von dem wir ein Teil sind. In dem alles seinen Platz, seinen Bestand hat.

 

            Auch das, was wir das Böse nennen, eben jenes, was die Bibel Sünde nennt.

 

            Sprechen wir zunächst vom bösen, vom sündigen Menschen und betrachten anhand dieses Beispiels, welchen Stellenwert das Böse im Gegensatz zum Guten innerhalb des Plans hat.

 

            Sehen wir uns die Menschen an, die von so genannten schlechten, im wahrsten Sinnes des Wortes aber asozialen Menschen gezeugt und auch später erzogen werden. Solche  Persönlichkeiten, die weiterhin in diesem Milieu aufwachsen, sich darin bewegen lernen und dadurch entsprechend  negativ, das heißt sich asozial entwickeln,  werden laut Bibel und der sie vertretenden Kirchen von Gott dafür bestraft, dass sie durch eben diesen unfehlbaren Gott, der lieb und gerecht ist, in diese Situation kamen und daher zu dem wurden, was sie sind.

 

            Die Bibel sagt, Gott liebt die Armen und Notleidenden.

 

            Warum, so frage ich, werden diese Menschen von Gott mehr geliebt und daher härter geprüft, obwohl er doch alle gleich liebt und jedem Menschen in sein Innerstes blicken kann - wenn nicht letztendlich doch ein anderer Grund dafür vorliegt, dass diese armen Menschen es härter haben als andere.

 

            Entsprechend der herkömmlichen und von den Kirche vertretenen Meinung kann ich aufgrund der Bibel nur zu dem Schluss kommen, dass der liebe Gott ein Sadist ist, der Freude empfindet, seine eigenen Kreaturen zu quälen.

 

            Ich kann mich diesem kirchlichen Bild Gottes nicht anschließen.

 

            Was ist also das Böse, die Sünde, wenn wir es als integrativen Bestandteil des göttlichen Plans sehen, so wie ich ihn beschrieben habe.

 

            Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Menschen die Prüf- bzw. Schleifsteine der Evolution sind und damit für den kontinuierlichen Fortlauf des göttlichen Plans, wie ich ihn nenne, als unentbehrlich anzusehen sind.

 

            Also kann man die allgemeine Aussage, dass Gott die Menschen prüft, stehen lassen. Falsch ist lediglich, dass die Armen, Schwachen, Kranken oder Verbrecher von Gott geprüft werden. Mir scheint es vielmehr, dass gerade sie diese  Prüfung durchführen.

 

            Sie prüfen das Erreichte, testen und loten die Festigkeit des Gefüges aus.

 

            Eine Evolution, wie in dem Kapitel "Der Plan" beschrieben, ist ohne Fehlentwicklungen nicht denkbar, denn nur in der Vielfalt ist eine Optimierung möglich. Dazu gehört auch das, was wir das Böse nennen, obwohl es “das Böse” eigentlich gar nicht gibt. Es sind lediglich Zustände, die dem allgemeinen Prozess der Evolution entgegenstehen, bzw. in eine evolutionäre Sackgasse führen, was dann gleichbedeutend wäre.

 

            War der große Urknall ein in dieser Richtung gearteter Fall?

 

            Diese Hemmnisse sind die Felsen, an denen der Strom der Zeit vorbei fließen muss. An ihnen orientiert er sich.

 

            So gesehen ist also das so genannte “Böse” sogar unbedingt notwendig zum Erreichen des Ziels.  Als Prüfstein, auf dem es sich erst erweist, ob ein einmal Erreichtes im allgemeinen Kräftespiel Bestand hat, also gut im Sinne der Evolution ist, im Sinne des Plans.

 

            Eine Bestätigung für diesen Gedanken bergen die Worte aus der Bibel, dass alle Menschen vor Gott gleich sind, ebenso wie die Aufforderung "Liebet eure Feinde" und "Euren Nächsten" oder "Helfet den Schwachen und Hilfsbedürftigen". Gleiches beinhaltet die Aufforderung "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein".

 

            Diese Worte besagen nichts weiter, als dass kein Mensch vollkommen und der Schritt selbst zum schwersten Verbrecher kein großer ist. Nicht nur das, sie zwingen den Menschen, auf Destruktives angemessen zu reagieren.

 

            Ein Wort zur notwendigen Häufigkeit destruktiver Ereignisse in der Evolution.

 

            Probleme werden meistens nur als solche erkannt und der Mensch reagiert darauf, wenn sie auch tatsächlich und mit genügender Intensität auftreten. Das heißt, wenn ein Problem nur einmal in einer verhältnismäßig langen Zeitspanne auftritt, wird es von den Menschen kaum Beachtung finden und als praktisch einmalig betrachtet. Man geht darüber hinweg, bis es nach Generationen vielleicht wieder einmal auftritt. Es wird nicht oder nur zu gering darauf reagiert und  die Konsequenzen im Handeln und Denken bleiben gleich null.

 

            Es ist daher zwingend notwendig, die Entwicklung einer laufenden Kontrolle zu unterwerfen.

 

            Hierzu erforderlich sind die so genannten Außenseiter der Gesellschaft, ob Mörder, Diebe oder andere, die durch ihr Verhalten bei den übrigen Menschen Reaktionen hervorrufen. Diese Reaktionen müssen den jeweils geltenden ethischen Grundüberzeugungen adäquat ausfallen.

 

            So geht zum Beispiel der Trend diesbezüglicher Überlegungen dahin, dass ein Täter eigentlich nicht bestraft werden sollte. Aus ihm sollte vielmehr, durch konstruktives sich um ihn "Kümmern",  ein vollwertiges, positives Mitglied der Gesellschaft entstehen. Es darf eben nicht mehr sein, dass einem Dieb die Hand abgeschlagen wird, damit er für seine Untat büßt und aus Angst vor neuer Verstümmelung von weiteren Delikten abgeschreckt wird.

 

            Der Täter sollte aus innerer Überzeugung heraus von weiteren Straftaten absehen.

            In jeglicher Gemeinschaft müssen die unterschiedlichsten Funktionen wahrgenommen werden. Zu diesen Aufgaben gehören die entwicklungsimmanenten Kontrollen. Die Kontrolleure sind die Straftäter, die Außenseiter und alles, “was dem Plan scheinbar entgegensteht”.

 

            Diese Kontrolleure üben Funktionen aus, die manchmal als angenehm angesehen werden, manchmal als unangenehm. Es gibt auch solche, die extrem negativ belegt sind. Am wenigsten Achtung finden zum Beispiel dumme brutale Gewalttäter. Wenn es ohne Mord abgeht, steigt die Gunst mit dem erzielten Gewinn und dem Grad der angewandten Intelligenz rapide an. Ganz oben liegen erfolgreiche Wirtschaftskriminelle. Nicht weit von den brutalen Gewalttätern entfernt befinden sich die Huren. Von den so genannten "Edelnutten" spricht man schon mit weit mehr Achtung, weil sie es verstehen, mit der gleichen Arbeit besser zu verdienen.

 

            Der Grund, warum Huren ein so schlechtes Ansehen in der Gesellschaft genießen, ist ebenfalls unter anderem zum großen Teil bei der Kirche und ihrem Einfluss zu suchen.

 

            In Japan genießen die gut ausgebildeten Geishas ein ganz anderes Ansehen, obwohl ein großer Prozentsatz von ihnen letztendlich auch mit den sie bestellenden Männern ins Bett geht.

 

            Nach heutiger Rechtsprechung muss alles, was eindeutig gegen die bestehenden Gesetze gerichtet ist, bestraft werden. Es kann jedoch erst von einer optimalen Problemlösung solcher Fälle gesprochen werden, wenn der Täter die Bestrafung nicht mehr als solche empfindet und die Öffentlichkeit den Begriff “Strafe” nicht mehr als eine Sanktion sieht. Eine Wiederholung sollte ausgeschlossen werden können. Aufgrund des Umgangs der Allgemeinheit mit dem Übeltäter müsste die Gemeinschaft sogar einen Gewinn dadurch haben, dass ein "neues, wertvolles" Mitglied für die Gesellschaft gewonnen wurde.

 

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            Der Grundsatz vom Erhalt des Lebens

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            Der Grundsatz vom Erhalt des Lebens besagt, dass Leben prinzipiell nicht vergeht. Zum besseren Verständnis kann man das Problem von zwei Gesichtspunkten aus betrachten:

 

            1. Der Erhalt von Leben nach bisheriger, allgemeiner Auffassung vom Begriff Leben

und

            2. Der Erhalt von Leben nach meiner Auffassung vom Begriff Leben.

 

            Wobei beim zweiten Gesichtspunkt der Begriff "Leben" einer besonderen Definition bedarf.

 

            Ich gehe davon aus, dass in bezug auf den Erhalt des eigenen Lebens in erster Linie der Wille zur Planerfüllung der Motor für den Selbsterhaltungstrieb ist. Ohne Aussicht auf Planerfüllung besteht auch kein Selbsterhaltungswille. Mit anderen Worten heißt das, dass bei fehlender Zukunftsperspektive auch kein Lebenswille besteht. Der einzige Ausweg bleibt der Suizid. Dabei ist der Begriff “Zukunftsperspektive” bei jedem Einzelnen mit äußerster Sorgfalt zu definieren.

            Über den Erhalt von menschlichem Leben kann man daher aussagen, dass dahinter die Erhaltung der eigenen Art steht. Im engeren Sinne betrachtet, beginnt dieses Bestreben prinzipiell bei einem selbst, geht weiter bei der eigenen Familie, usw.

 

            Im weiteren Sinne fängt der Mensch an, sich immer mehr als eine nationale, internationale, ja globale Menschenfamilie zu betrachten. Die ökologische Weltanschauung mit ihrem Sinn für das spielerische Gleichgewicht der Kräfte von Natur, Umwelt und Mensch beginnt zu erahnen, dass alles Leben gleichen Ursprungs ist, ob Mensch, Tier, Pflanzen oder im herkömmlichen Sinn leblose Natur.

 

            Meiner Meinung nach gibt es diesen Unterschied zwischen Leben und so genannter lebloser Natur nur in der Art des Aufbaus und der Organisation der elementaren "Lebensteilchen", nämlich der Struktur, die die einzelnen Bestandteile göttlichen Seins erreicht haben. Es ist demnach alles zu schützen, nicht nur das nach heutigem Begriff Lebende.

 

            Der Begriff “alles” ist selbstverständlich in Relation zu allem zu sehen. Der Löwe kann nur leben, wenn er die Gazelle schlägt, der Koala nur, wenn er bestimmte Eukalyptusblätter frisst.

 

            Alles kann man jedoch nur schützen, wenn alle Toleranz üben. Das heißt alle und alles achten und den eigenen übermächtigen Wunsch nach Erfüllung aller egoistischen Begehren zu relativieren. Der Wunsch nach Erfüllung eben aller dieser egoistischen Begehren ist absolut legitim, da er dem Verlangen nach Erhaltung der eigenen Person oder Art entspringt. Aber dennoch ist er ins Gleichgewicht mit der übrigen Natur zu setzen.

            An diese Stelle gehört folglich eine neue Definition, was Leben ist:

 

            Leben ist alles Existente.

 

            Denn alles besteht in Wahrheit aus Leben. Nicht nur die Lebensstrukturen, die aufgrund ihres organisatorischen Aufbaus in der Lage sind, sich unseren groben Sinnesorganen als "beweglich wachsend" zu präsentieren. Die sich nach einem bestimmten Muster fortpflanzen und nach einer gewissen Zeit wieder in ihre Bestandteile zerfallen, sich dabei  in einem Zustand befinden, den wir "Tod" nennen.

 

            Führt man diesen Gedanken weiter, so kann man unwillkürlich zu dem Schluss kommen, dass man das, was wir pulsierendes Leben nennen, auch tatsächlich auf den Begriff Leben definitiv anwenden kann. Wenn nun Leben wirklich darin besteht, immer höhere und komplexere Strukturen anzunehmen, um anschließend wieder zu zerfallen, war dann der Urknall vielleicht auch ein solcher "Tod", der gar keiner war, da in Wirklichkeit lediglich Strukturen sich veränderten, aber kein Leben (Gott) zerstört wurde?

 

            Den Begriff Leben kann man also von zwei Seiten angehen. Einmal vom organisierten mit den vielfältigsten Strukturen, mit dem Kommen und Gehen, der Geburt, der Fortpflanzung und dem Tod, was auch unserem bisherigen Bild vom Leben entspricht und zum anderen vom elementaren Leben, wie ich es eben im letzten Absatz beschrieb.

 

            Man muss beide Betrachtungsansätze zu einer Einheit verschmelzen, um die Größe und allumfassende Gewalt Gottes zu erahnen. Gott ist eben alles und man kann ihn nicht auf seine Bestandteile reduzieren, genau wie man nicht den Menschen auf seine einzelnen Zellen oder Moleküle reduzieren darf, ohne den ganzen Menschen im Auge zu behalten.

 

            Ich komme also bei dieser Betrachtungsweise zum Schluss,  dass es tatsächlich nur ein Leben gibt, ein allumfassendes, denn wenn Leben gleich Gott ist, dann stehen hier zwei Begriffe für die gleiche Aussage.

 

            Wir wissen aus der Physik, dass Energie nicht verloren geht. Sie wechselt lediglich ihren Zustand.

 

            Entsprechend diesem Bild muss man davon ausgehen, dass Leben nicht zerstörbar ist. Es ändert lediglich seine Struktur.

 

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            Die Kirche

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            Die Kirche ist jene Organisation, die aufgrund ihres Wissens und Forschens nach Gott dem Menschen die Augen öffnen sollte für ein umfassendes Verständnis seiner Selbst, nach dem Sinn des Lebens und seinem Verhältnis zu Gott.

 

            Die Kirche sollte dem Menschen Gott nahe bringen.

 

            Doch wie verhält sich die Kirche tatsächlich?

 

            Um diese Frage beantworten zu können, ist es zunächst wichtig zu ergründen, was das Grundanliegen der von ihr vertretenen Religion ist und inwieweit die Kirche davon abweicht.

 

            Wenn ich jetzt von Objektivität spreche, dann kräuseln sich ganz sicher bei einigen die Nackenhaare. Selbstverständlich gibt es für den Menschen keinen objektiven Betrachtungsansatz Gottes. Mit dem Ruf nach etwas mehr Objektivität verleihe ich lediglich meinem Wunsch Ausdruck, diese Frage nicht ausschließlich durch die christlich-evangelische Brille zu betrachten.

 

            Zu diesem Zweck suche ich jene Elemente, die in allen Religionen dieser Welt gleichermaßen zu finden sind, wenn sie auch unterschiedlichen Interpretationen unterliegen. Befreit man nun diese Religionen von jeglichem Ballast, so bleiben letztendlich nur jene in allen Menschen ruhenden Grundempfindungen und Sehnsüchte übrig, die aus der Urkraft resultieren.

 

            Als Beispiel die 10 Gebote, 2. Buch Mose 20, 2-17:

            1.Ich bin der Herr, Dein Gott, Du sollst keine anderen Götter neben mir haben... und Du sollst Dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen.

              2.Du sollst den Namen Deines Herren nicht missbrauchen.

              3.Du sollst den Sabbat heiligen.

              4.Du sollst Vater und Mutter ehren.

              5.Du sollst nicht töten.

              6.Du sollst nicht ehebrechen.

              7.Du sollst nicht stehlen.

             8.Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten.

              9.Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Haus.

10.Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Weib,..., und alles, was Dein Nächster hat.

 

            In den Geboten 1 und 2 wird die Ausschließlichkeit des Glaubens unterstrichen, indem Disharmonisches im Sinne des Glaubens verboten, ausgeschlossen wird. Hierbei wird der Versuch unternommen, die vermeintlich richtige Lehre zu festigen. Das, was als falsch erkannt wurde, sollte durch diese Gebote ausgegrenzt werden. Durch die Anerkennung der ersten beiden war es nicht mehr möglich, andere Wege zu gehen, als den vorgezeichneten durch die Bibel.

 

            Das dritte Gebot regelt die Zeiten der Auseinandersetzung mit Gott und trennt gleichzeitig das disharmonische Alltagsleben für diesen Zeitraum ab.

 

            Die Gebote 5 bis 10 verbieten disharmonisches Verhalten in den zwischenmenschlichen Beziehungen.

 

            Interessant bei dieser Analyse der 10 Gebote ist, dass lediglich das 3. und 4. Gebot die Harmonie hervorheben. Alle anderen stellen Verbote von Disharmonischem dar.

 

            Ich möchte entsprechend meiner Überzeugung das erste Gebot bestätigen, wenn nur nicht dieser Vorsatz "Du sollst nicht..." wäre. Ich empfinde diese Forderung als eine Fehlinterpretation des ersten Gebots. Es müsste vielmehr heißen "Du kannst nicht...". Es ist eben unmöglich, sich ein Bildnis von Gott zu machen. Denn Gott ist alles. Es ist gibt daher tatsächlich keine Möglichkeit, von Gott, das heißt von allem gleichzeitig, sich ein Bild zu schaffen.

 

            Wie in vielen anderen religiösen Aussagen finden wir auch hier die Wahrheit verpackt. Vom Gefühl, also von der inneren Stimme, war die Aussage korrekt. Lediglich die Deutung entsprach nicht ganz dem Inhalt. Aus der Verneinung einer Fähigkeit wurde das Verbot einer Tätigkeit, nämlich der Schaffung eines Bildnisses. Die Konsequenz war wesentlich weitreichender, als man zunächst annehmen konnte. Es lag nicht daran, dass es keine Bilder Gottes gab, vielmehr war es das Verbot, welches ausschlaggebend für das weitere Verhalten der Kirche wurde.

 

            Die Art, Gebote in Form von Verboten auszudrücken, also in einer unterdrückenden Weise, prägte die Kirche, und sie erließ weitere Verbote gleichen Stils. Diese Haltung entmündigte den Gläubigen, was auch beabsichtigt war, und erstickte somit alle weiteren Versuche der Mitglieder, neue Wege zu gehen. Sie stellte für alle Lebenslagen Gebote und Verbote auf und verfing sich selbst im eigenen Gestrüpp. Dazu kam ein immenser Selbsterhaltungstrieb dieser Institution mit dem Charakter einer Diktatur und aller einem Absolutismus immanenten Strukturen.

 

            Dies gilt selbstverständlich nicht nur für die christlichen Religionen.

 

            Doch zurück zu den Zehn Geboten.

 

            Wenn man nun konsequenterweise versucht herauszubekommen, auf welche grundlegende Absicht die Religion zurückgeführt werden kann, so kommt man letztendlich zu einer einzigen: dem Wunsch nach Harmonie.

 

            Um diesem Wunsch nach Harmonie Nachdruck zu verleihen, verfallen die Kirchen in einen wahren Taumel an Vorschriften. In erster Linie wird dargelegt, was man alles nicht darf. Es werden also Verbote ausgesprochen. So, wie es eine Unzahl von Verboten gibt, so  werden auch viele Gebote erlassen, die vorschreiben, was man zu tun hat. Doch wo bleibt der freie Wille des Menschen? Wo bleibt seine Freiheit zu zweifeln, seine Freiheit, neue Wege zu suchen?

 

            Die Kirche kennt demnach lediglich das Gebot und das Verbot. Die wirkliche Freiheit des Menschen ist sie nicht in der Lage zu definieren.

            Das grundlegende Element der Religionen ist die Wahrung der Harmonie.

            Die Kirchen versuchen dieses Ziel mit Hilfe von zwei Mitteln zu erreichen:

            1.Durch die Verurteilung (Verbot) des Bösen, der Disharmonie - zum Schutze der Harmonie

und

            2.Die Förderung der Harmonie (Gebot), somit der Ausgrenzung des Bösen, der Disharmonie.

 

            Ein Grund für die gegenwärtige allgemeine Massenflucht aus den Kirchen mag darin liegen, dass der eigentliche Aspekt, nämlich die Förderung der Harmonie, in den vielen chaotischen Vorschriften untergeht. Das mag auch der Grund sein für den gewaltigen Zulauf, den viele Sekten haben, die eine scheinbare vollständige Harmonie versprechen!

 

            Ein weiterer Grund ist das dogmatische Verharren in absoluten Nebensächlichkeiten. Kann z.B. die katholische Kirche nicht ganz offiziell sagen: "Wir wissen nicht, ob die Jungfrau Maria nun Jungfrau war oder ob dies nur im übertragenen Sinne verstanden werden muss."

 

            Die Kirche würde nichts an Glaubwürdigkeit einbüßen  -  im Gegenteil!

 

            Sie sollte sich auf ihre eigentliche Aufgabe zurückbesinnen, die da heißt: den Menschen Gott näher bringen.

 

            Das macht man nicht mit Verboten und Geboten sondern mit Liebe und Harmonie, Harmonie sowohl mit Gott, wie auch mit den Menschen.

 

            Der Wille nach Harmonie lässt sich auf vielen Ebenen erkennen:

 

            1.Harmonie mit Gott

            2.Harmonie mit den Menschen

            3.Harmonie mit der Natur, der Umwelt

 

            Letztendlich sind die beiden Punkte  2 + 3 lediglich zwei Teilaspekte des ersten Punktes.

 

            Die Kirchen geben vor, die Harmonie zwischen Gott und den Menschen und den Menschen untereinander und zur Natur anzustreben...

 

            ... doch sie sind nicht in der Lage, Harmonie zu den Glaubenswilligen herzustellen, also sich selbst in Zweifel zu ziehen. Sie stellen sich damit über ihren eigenen Glauben.

 

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            Die Logik im Verständnis der Kirche zu Gott

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            Es bringt keinen Sinn, warum Gott den einen mehr prüfen sollte, als den anderen. Es widerspräche der göttlichen Gerechtigkeit, dass vor ihm nicht alle Menschen gleich sind.

 

            Die einzige Erklärung kann da wiederum nur sein, dass wir uns von Gott ein falsches Bild machen.

 

            Logisch!

 

            Also fragen wir nach Gott, um ihn zu begreifen. Wir können aber nur logische Zusammenhänge begreifen, doch...

 

            ... die Kirche hat Angst, dass Menschen logisch nach Gott fragen.

 

            Die Kirchen, und hierin ähneln sich praktisch alle, üben ein geistiges Diktat aus. Sie setzen ihre Ideen dank ihrer großen Verbreitung mit ungeheurem Druck auf die Menschen durch. In früheren Zeiten glichen die Kirchen absoluten Diktaturen. Aber auch heute üben sie, regional mit großen Schwankungen, noch auf der ganzen Welt einen gewaltigen Despotismus aus.

 

            Ich will nicht behaupten, dass die Religionen im Grunde falsche Lehren verbreiten. Doch die starre Intoleranz dieser Lehren ließ und lässt Fehlinterpretationen extrem schwer wiegen.

 

            Den meisten Menschen werden von den Kirchen entsprechende Informationen gegeben, dass ihnen aufgrund ihres Wissensstandes keine andere Schlussfolgerung, als die gewünschte, übrig bleibt. Zudem haben viele von ihnen nie gelernt zu hinterfragen, was auch einen Informationsmangel bedeutet.

 

            Viele Menschen haben Angst, eine abweichende Meinung von der allgemein gültigen zu äußern, denn vor allem in früheren Zeiten, und zum Teil auch noch heute, bedrohten und bedrohen Kirchen Andersdenkende offen mit dem Tod, (wie sich die islamische Kirchen-/Staatsführung des Iran im Fall Salman Rushdi verhält) erklärten und erklären sogar noch heute in bestimmten Gegenden unsrer Welt Menschen als vogelfrei.

 

            Denken diese Menschen, dass Gott Andersdenkende fürchtet? Könnte es nicht vielleicht eher sein, dass solche Menschen lediglich die "von Gott verliehene" diktatorische Gewalt zu verlieren fürchten?

 

            Der Mensch war und ist geistig gefangen in seiner geschichtlichen Entwicklung, gefangen in seinem Wissen. Logischerweise musste, muss und wird sein Gottbild auch entsprechend ausfallen.

 

            Ich selbst kann mich dem nicht ausschließen. Daher sehe ich meine Überlegungen, im Gegensatz zu denen der Kirchen, als ein Denkmodell, mehr nicht.

 

            Warum sollte also unser Gottbild über die Jahrtausende Bestand haben und sich nicht entsprechend unserem wachsenden Verständnis um die Welt mitwandeln?

 

            Die Zeiten sind vorüber, in denen man an die Jungfräulichkeit Marias bei Christi Geburt glaubte. Es geht nicht mehr an, dass Frauen in der Öffentlichkeit verschleiert sein müssen, dass Menschen im Namen der Religion getötet werden, dass Kriege im Namen Gottes geführt werden. Was sind das für gottverachtende Religionen, die meinen, Gottes Geschöpfe müssten vernichtet werden, weil Gott sie nicht gut genug für die jeweiligen Religion gemacht hat! Welche Selbstherrlichkeit solcher Menschen, die sich anmaßen, Gottes Werk als vernichtungswürdig zu beurteilen.

 

            Die Zeit reifte heran. Neue Gedanken kamen auf. Die Aufklärung veränderte die geistige Welt. Die Kirchen verharrten jedoch auf ihren althergebrachten verabsolutierten Thesen. Eine Bewegung war unmöglich, denn es wurde alles bekämpft, was von der überlieferten Lehre abwich. Nur wenn der öffentliche Druck zu heftig wurde, distanzierte man sich von bewiesenen Irrtümern. Ein diesen Dogmatismus ideal beschreibender Satz war ein ihn bekämpfender Ausspruch Galileis  "... und sie bewegt sich doch!"

 

            Naturgesetze wurden mangels Übereinstimmung mit der Lehre nicht anerkannt. Ein Naturgesetz ist für mich auch die Logik, genau genommen der “Prozess Logik”, was ich im weiteren Verlauf noch näher erläutern werde.

 

            Ich sehe die Logik als ein Naturgesetz an, da alles uns Bekannte logisch abläuft. Physiker werden gleich auf die Barrikaden gehen und die Quarks als Gegenbeweis ins Feld führen. Ich glaube eher, dass unsere Meßmethoden für sie nicht ausreichend sind, um die entsprechenden Gesetzmäßigkeiten darstellen zu können, zumal man sich noch nicht einmal sicher ist, ob es sich um einen korpuskulären Zustand handelt oder um ein Feld, wobei es sogar noch fraglich ist, ob zwischen beiden überhaupt ein Unterschied besteht.

 

            Logik, was ist das?

 

            "Logik, von gr. logike, (techne) zuerst von den Stoikern gebrauchter Ausdruck für die von Plato mit Dialektik, von Aristoteles mit Analytik bezeichnete Lehre vom Logos, d.h. vom vernünftigen Denken und Schließen, die Denklehre.  ...ist die Logik die Wissenschaft von den Bedingungen der formalen Richtigkeit des Denkens und von der allgemeinen Ordnung, der Struktur und den Formen der realen oder idealen Gegenstände des Denkens, das sich auf ein geordnetes Gebiet des realen oder idealen Seins bezieht, und zugleich auch die Lehre von der Kunst, aus bekannten richtigen Begriffen, Urteilen, Ordnungen andere zunächst noch unbekannte nach bestimmten, durch die Logik selbst zu findenden oder aufzustellenden Regeln zu erschließen oder abzuleiten."

 

            Es ist verständlich, dass sich bereits viele Philosophen mit dem Begriff Logik auseinandergesetzt haben. Eins ist ihnen jedoch allen gemein: ihre ganzen Theorien basieren auf der formalen Richtigkeit des Denkens. Sie gehen von bestimmten Fakten aus und ziehen Schlüsse, die logischerweise aus diesen Fakten zu folgern sind. Der Unterschied zwischen den einzelnen Theorien liegt in den "Eckdaten". Er liegt zum einen in der Zulässigkeit der Fakten, ob sie als Ausgangspunkte für den “Prozess Logik” als wahr anzuerkennen sind, zum anderen in der Zulässigkeit der Schlüsse, ob die Logik auch mehrwertig sein darf.

 

            Sie haben sich Gedanken über die Rahmenbedingungen der Logik gemacht.

 

            Ich fühle mich nicht berufen, in diese Diskussion einzugreifen. Mir geht es um den Weg, also um die formale Richtigkeit meines Denkens, um den eigentlichen “Prozess Logik”. In diesen Überlegungen gehe ich von Fakten aus, die ich als gegeben und richtig ansehe und ziehe daraus Schlüsse.

 

            Es gibt danach nur eine einzige Logik, nämlich der Rückschluss aus Bekanntem auf Unbekanntes, wobei das Unbekannte lediglich in seiner Beziehung zu dem Bekannten als unbekannt betrachtet zu werden braucht.

 

            Das Bekannte muss jedoch seinerseits einer logischen Untersuchung standhalten, um als wahr angesehen werden zu können.

 

            Nicht mehr aber auch nicht weniger ist für mich das Naturgesetz der Logik.

            Der Mensch denkt logisch, ein Naturgesetz.

 

            Die Kirche hat Probleme, sich Gott als ein logisches Wesen vorzustellen. Gott hat uns aber den Verstand gegeben, damit wir ihn gebrauchen. Gott hat uns einen logischen Verstand gegeben, damit wir ihn logisch gebrauchen. Gott hat uns die Fähigkeit gegeben, alles zu hinterfragen, um es zu verstehen.

 

            Darum fragt der Mensch.

 

            Es widerspräche allen unseren Fähigkeiten, nicht auch Gott zu hinterfragen - ihn verstehen zu wollen. Ganz einfach logisch zu verstehen, warum der eine reich geboren wird, der andere als Sohn einer Hure und eines Verbrechers. Der dritte wächst wohlbehütet auf. Verständnisvolle Eltern bringen ihn behutsam auf den rechten Weg. Ausgestattet ist er mit reichlich Intelligenz und einem starken Sinn für Gerechtigkeit und Nächstenliebe.

 

            Die Logik ist ein Naturgesetz, welches man genauso absolut stellen muss, wie die anderen Naturgesetze, die als bewiesen angesehen werden.

 

            Ich nenne es deshalb "Naturgesetz", weil alle Menschen auf die gleiche Weise Rückschlüsse ziehen und nicht in der Lage sind, auf andere als diese bekannte Weise vorzugehen.

 

            Als Konsequenz dieses "Naturgesetzes der Logik" verstehe ich demzufolge das zwingende Muss, alles zu hinterfragen, also anzuzweifeln und entsprechend den auftretenden Fragen den Versuch zu unternehmen, in sich stimmige Schlussfolgerungen zu ziehen. Diese müssen sich ihrerseits in die Allgemeinheit der Erkenntnisse einbetten lassen, auch wenn dabei bereits universell anerkannte "Wahrheiten" manchmal mit anderen Vorzeichen versehen werden.

 

            Zwei Dinge müsste man mir also nachweisen:

            1.         dass meine Ausgangsfakten falsch sind und/oder

            2.         dass formallogische Fehler vorliegen.

 

            Ich sehe es daher als absolut legitim an, von mir zu behaupten, dass ich mein gedankliches Konstrukt solange als mögliche Wahrheit ansehe, wie mir nicht Rückschlüsse als falsch oder Fakten, die ich zum Ausgangspunkt meiner Überlegungen genommen habe, als nicht gegeben nachgewiesen werden. Als Beweis reicht jedoch nicht aus, darzulegen, dass es ganz allgemein auch anders sein könnte. Diese Aussage würde die Diskussion auf eine andere Ebene stellen. Es ginge dann nicht mehr um den Inhalt meiner Aussage, sondern um ein weiteres philosophisches Problem.

 

            Eine andere Möglichkeit, meine Meinung zu ändern, wäre die Präsentation eines überzeugenderen Modells.

 

            Ich suche nicht nach einer logischen Erklärung Gottes, sondern nach einem logischen Verständnis Gottes, denn für eine Erklärung wird unser Wissen wohl nie ausreichen. Doch mit wachsendem Wissen wird sich unser Bild der Wirklichkeit immer mehr annähern.

 

            Ich erhebe nicht den Anspruch, dass meine Theorie, d.h. meine Schlussfolgerungen aus dem, was ich sehe und weiß, in bezug auf Gott der Weisheit letzter Schluss ist. Doch durch das ständige Wiederholen werden alte Thesen nicht glaubhafter, bzw. überzeugender. Als das alte Testament dem Zeitgeist nicht mehr entsprach, kam ein Mann namens Jesus, der mit Recht behauptete, Sohn Gottes zu sein. Er war aber nicht das einzige leibliche Kind Gottes - wir alle sind es mit dem gleichen Nachdruck und der gleichen Berechtigung.

 

            Menschen werden immer Bestehendes in Zweifel ziehen und nach der Wahrheit suchen, sobald sie neue Fakten in Erfahrung bringen oder abweichende Schlussfolgerungen aus bekanntem Wissen ableiten. Sie können nicht anders. Das Zweifeln liegt in der Natur des Menschen, denn das Gesetz der Logik fordert es zwingend und damit die Suche nach der Wahrheit. Das ist eine Kraft, die sie von Gott haben, denn sie sind Teil Gottes. Somit kann Gott keine Angst davor haben - nur Menschen haben Angst!

 

            Zweifel sind Brüche bekannter Beziehungen zwischen Fakten, bzw. die Erfahrung, dass Erkenntnisse sich wandeln können, wenn neue Betrachtungsmöglichkeiten der Ausgangsfakten für den “Prozess Logik” in Erwägung gezogen werden können.

 

            Ich denke, dass die Logik nicht, wie von der Kirche behauptet oder eher gesagt befürchtet wird, von Gott wegführt. Vielmehr spricht alles dafür, dass die Logik der einzige Weg zu Gott ist. Gott ist logisch, auch wenn viele es nicht wahr haben möchten, weil sie wohl meinen, Gott unterwürfe sich damit einer ihm übergeordneten Macht. Das ist falsch, denn diese Ordnung ist Teil Gottes.

 

            Eine der kirchlichen Fehlinterpretationen ist, dass Gott es übel nähme, wenn man seinen Verstand gebraucht, um ihn mit allen Mitteln durch Infragestellung zu ergründen, um ihn durch Beschreiten neuer Wege zu finden, auch wenn das Bild, welches die Kirchen von ihm zeichnen, ins Schwanken gerät und gänzlich neue Konturen erhält.

 

            Gott hat keine Furcht vor den Gedanken der Menschen ...

            ... aber die Kirchen!

 

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            Das Leben nach dem Tod

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            Die Antwort auf die Frage ob es ein Leben nach dem Tode gibt, steht außer Zweifel. Natürlich gibt es ein Leben nach dem Tod, denn es gibt den Tod nicht. Kein Leben vergeht und kein Leben kommt dazu, nur die Struktur ändert sich. Da wir Teil Gottes sind, kann kein Leben sterben, wenn ich "sterbe". Es ist nicht so, als wäre Gott verwundet und ein Teil seiner Selbst stürbe ab. Gott ist unsterblich. Das ist auch der Grund, weshalb in allen Völkern an etwas, wie das Leben nach dem Tod, geglaubt wird. Das ist ein Wissen, welches aus unserem tiefsten Inneren heraus kommt. Jeder Baustein in uns trägt diese Kenntnis in sich.

 

 

            Die Seele

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            Die Seele ist das umfassende Identitätsbewusstsein.

 

            Die Seele ist das Wissen um unsere Unsterblichkeit, um unser Einssein mit dem Universum, mit Gott. Die Seele, die wir als Individuen einzeln empfinden und von der wir annehmen, dass jeder eine eigene besitzt, ist das eigentlich Verbindende allen Seins. Die Seele ist der Reif, der alles umschließt, der alles vereint, vergleichbar mit einem Gedanken, den alle denken, um den sich in Wahrheit alles dreht. Die Seele ist Teil des Lebens und mit ihm unsterblich.

 

            Die Seele ist das Bewusstsein, dass wir mit allem eins sind. Es gibt nur eine einzige Seele. Deshalb lebt sie nach unserem Tod auch weiter, denn sie ist ein Teil Gottes und somit in allem enthalten.

 

            Ich kann am besten den Vergleich mit dem Gedanken, den alle denken, heranziehen. Wenn verschiedene Menschen einen gleichen Gedanken haben, so unterscheidet er sich in nichts von dem des anderen. Es ist eben nicht der gleiche, sondern derselbe  Gedanke. Es ist ein Gedanke, den verschiedene Menschen denken.

 

            Genau so ist es mit der Seele. Dieses Empfinden ist in allem, also auch im Menschen, denn es ist Teil Gottes.

 

            Die Seele ist die Identität Gottes.

 

            Es gibt nur eine Identität Gottes, somit gibt es auch nur eine einzige Seele.

 

            Sie schenkt uns das Zusammengehörigkeitsempfinden. Aus ihr strömt das Bedürfnis, uns mit übergeordneten Kollektiven zu identifizieren, mag es die Familie sein, ein Verein, eine Partei, der Staat oder gar die ganze Menschheit.

 

            Dieses allumfassende Identitätsbewusstsein hat es dem Einzeller möglich gemacht, seine Individualität zum Nutzen und zur Stärkung des Kollektivs Mensch nicht aufzugeben, sondern zu vereinigen, so dass er seinerseits in der Lage ist, eine eigene individuelle Identität zu spüren und geschlossen zu weiterem Nutzen im Sinne des Plans einzusetzen.

 

            Jeder Mensch verspürt in sich seine Seele und ist sich bewusst, dass diese, seine Seele, ganz allein ihm gehört. Gleiches hört er von anderen Menschen. Was wundert es also, dass der Mensch nun folgert, jeder habe eine Seele, eine eigene Seele.

 

            Wie könnte sonst ein anderer...

 

            Keiner kann nachprüfen, ob tatsächlich jeder eine eigene oder alle eine gemeinsame Seele besitzen.

 

            Spinnt man diesen Gedanken aber weiter, so muss man konsequenterweise zu der Möglichkeit gelangen, dass der Denkansatz auch für das Identitätsgefühl gelten kann.

            Woher wissen wir denn, dass jeder eine eigene Identität verspürt?

 

            Kann es nicht genau so gut sein, dass wir alle ein und dieselbe Identität in uns empfinden?

 

            Wenn alles eins ist, kann es logischerweise auch nur eine Seele, eine Identität geben.

 

            Wir empfinden Gottes Seele.

 

            Wir empfinden Gottes Identität!

 

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Über die Würde des Menschen

 

            Im folgenden Abschnitt schreibe ich über die Menschenwürde.

 

            Ich denke nach über die Bereiche, die sie ausmachen und gehe im Anschluss hieran im einzelnen in getrennten Kapiteln darauf ein. Dazu gehören der freie Wille, die Fähigkeiten, insbesondere mit dem Verstand und den Talenten, das Gefühl und nicht zuletzt auch Gedanken zur Abtreibung.

 

            Alles betrachte ich mit Blick auf die Urkraft und den Plan.

 

 

            Menschenwürde

 

            Als Anschluss zu den vorhergehenden Kapiteln passt nun gut die Frage nach der Menschenwürde.

 

            Der Begriff Menschenwürde ist aufgrund der Überlegungen in dieser Abhandlung relativ klar zu definieren.

 

            Die Menschenwürde liegt in der Möglichkeit der freien Entfaltung des Menschen begründet, basierend auf den Urkräften, zielgerichtet im Sinne des Plans.

 

            Ausschlaggebend ist der Grad seiner Freiheit. Hierzu zählen insbesondere die körperliche Freiheit und die Freiheit der intellektuellen Fähigkeiten genau so, wie die Tolerierung seiner Emotionen.

 

            Jeder Mensch hat besondere Fähigkeiten, mit Hilfe derer er seinen Beitrag zur Erfüllung des Plans beisteuert. Deshalb ist jeder Mensch bestrebt,  seinen Begabungen entsprechend zu wirken. Jeglicher Zwang von außen, der ihn daran hindert, beschneidet seine Menschenwürde.

 

            Zu diesen äußeren Zwängen zähle ich neben Diktaturen auch Armut, Krieg und vieles andere mehr!

            Zur Wahrung der Menschenwürde müssen alle ihren Teil beitragen, denn sie kann nur von den jeweils anderen garantiert werden. Jede Diktatur macht sie unmöglich, denn sie stranguliert die geistige Entfaltung, da sie Andersdenkende nicht tolerieren kann. Zu totalitären Strukturen zähle ich auf jeden Fall auch all jene Glaubensgemeinschaften, die ihren Mitgliedern abweichende Meinungen nicht gestatten können. Intoleranz und Ignoranz der Mitbürger sind wesentliche Faktoren, die Menschenwürde verhindern.

 

            Unbedingt notwendig ist auch die Garantie der Gemeinschaft für jeden einzelnen, dass keiner aus dem so genannten sozialen Netz fallen kann. Jeder hat ein Recht darauf, dass ihm ein Mindestmaß an Lebensstandard gewährt wird, aus welchem Grund auch immer er in Not geraten sein mag. Dieses Mindestmaß richtet sich nach der Umgebung, in der er lebt. Wohnraum, Lebensmittel und Ausbildung muss die Gemeinschaft einem jeden garantieren. Dabei ist es ganz gleichgültig, welchen Lebensstandart die Bevölkerung hat. Arbeit kann in einer freiheitlichen Demokratie nicht garantiert werden.

 

            Menschenwürde für die Lebenden siedle ich weitaus höher an, als das Recht des frühen Embryos, sich zu einem Menschen zu entwickeln.

 

            Mit Recht heißt es im deutschen Grundgesetz:

 

            "Die Würde des Menschen ist unantastbar."

 

            Es wird Zeit, dass dieser Satz auf der ganzen Welt Beachtung findet und nicht nur geschrieben steht.

 

            Doch die Unantastbarkeit ist lediglich das Minimum.

 

            Erst durch die Förderung der individuellen Fähigkeiten jedes einzelnen Menschen ist auch die Würde gewährleistet.

 

            Es ist demzufolge ein Unding zu behaupten, dass es in einer Wohlstandsgesellschaft, wie bei uns, zu viele Studenten geben könnte. Ausbildung und Wissen sind Grundlage für die höchsten Güter der Menschheit. Jeder sollte entsprechend seinen Fähigkeiten und seinem Intellekt ausgebildet werden. Doch keiner darf sich dem Dünkel hingeben, dass er deshalb besser sei als andere.

 

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            Freier Wille und Entscheidung

 

            Bis vor kurzem war ich noch der Ansicht, dass die persönliche Freiheit als solche nicht existiere. Ich war davon überzeugt, dass der Mensch nur seinem Wissensstand entsprechend die jeweils einzige logische Schlussfolgerung ziehen könne. Es bliebe ihm keine andere Wahl. - Der Mensch, ein Computer, der entsprechend dem Input zu einem Output kommt.

 

            An einem Beispiel vereinfacht dargestellt:

 

            Ein Mensch steht in einem Supermarkt an einer grade unbesetzten Kasse. Die Kassiererin vergleicht zur Zeit an einem entfernter stehenden Regal den Preis einer Ware und hat versehentlich die Kassenschublade mit dem bisher eingenommenen Geld nicht geschlossen. Was geht in dem Menschen nun vor?

 

            1. Möglichkeit:

            Der Mensch sieht das viele Geld. Vor seinem geistigen Auge erscheint, was er alles dafür kaufen könnte. Ein kurzer Blick sagt ihm, dass keiner seine Tat bemerken wird.

            Aufgrund dieser beiden Informationen bleibt ihm keine andere Wahl, als in die Kasse zu greifen und das Geld an sich zu nehmen.

 

            2. Möglichkeit:

            Er bedenkt zusätzlich, dass die Verkäuferin den Verlust aus eigener Tasche bezahlen muss.

            Diese weitere Information lässt ihn von der Tat Abstand nehmen.

 

            3. Möglichkeit:

            Er zieht in Erwägung, dass der Chef doch nicht ein so schlechter Kerl sein kann, der von der armen Verkäuferin das Geld zurückverlangt.

            Diese Information wiederum lässt ihn die Tat ausführen.

 

            4. Möglichkeit:

            Er sieht eine Überwachungskamera.

            Diese Information lässt ihn wiederum von der Tat Abstand nehmen.

            ... und so weiter und so fort.

 

            Wie man diesem Beispiel unschwer entnehmen kann, änderte jede weitere Information die Handlungsweise dieses Menschen jeweils genau in das Gegenteil. Ihm blieben auch andere Alternativen zur Auswahl. Er hätte nur einen Schein nehmen können, um gerade seine Waren zu bezahlen. Andererseits hätte er auch alles nehmen und hinausrennen können. Bei einigem Nachdenken fallen einem bestimmt noch weitere Lösungsvorschläge ein.

 

            Das eigentlich Interessante und Wesentliche an dieser Überlegung ist jedoch, dass jede Information, die mit in Betracht gezogen wird, auch die Entscheidung beeinflusst.

 

            Um bei meinem Beispiel zu bleiben, macht der besagte Mensch einen entscheidenden Fehler, wenn er sich nicht umblickt und sieht, dass just in diesem Moment ein Polizist den Laden betritt, der ihn genau beobachtet und ihn sofort nach der Tat festnehmen würde. Der Dieb hätte also einen gravierenden Fakt übersehen, der ihn auf jeden Fall von seinem verbrecherischen Tun abgehalten hätte.

 

            Was können wir diesem Gedankenablauf entnehmen?

 

            Wenn also alle Informationen, die seine Handlung betreffen, auch diese beeinflussen, dann handelt er in jedem Fall richtig, richtig im Sinne der ihm bekannten Informationen.

 

            Die Handlung als solche ist aber niemals bis in das letzte Detail durchdacht. Das ist auch gar nicht möglich, denn in alle Entscheidungen müssten so viele Informationen einfließen, dass sie aufgrund ihrer Menge gar nicht in die richtige Relation gesetzt werden könnten. Viele würden Übersehen, andere sind weder dem einzelnen Individuum noch der gesamten Menschheit bekannt.

 

            Jemand entscheidet also richtig, wenn er aufgrund seines Wissensstandes handelt. Ein anderer sieht vielleicht genau das Gegenteilige als richtig an, weil er einfach über andere Informationen verfügt. Ein dritter entscheidet wiederum unterschiedlich entsprechend seines Kenntnisstandes.

 

Die Gegner eines Krieges müssen konträr denken, sonst käme es nicht zur Auseinandersetzung. Die so genannten Neutralen bewerten die Informationen wieder anders.

 

            Dass z.B. fünf plus zwei sieben sind, habe ich gelernt, aber ich kann es nicht mathematisch beweisen. Ich muss es daher glauben. Es schleichen sich demnach Erfahrungswerte in meine Überlegungen ein, die ich als absolut setze. Mit diesen für mich absoluten Werten arbeite ich. Das Gefährliche daran ist, dass, wenn ich mit zu vielen solcher für mich unreflektierten Werte arbeite, meine Entscheidungen im Endeffekt genau so wenig durchdacht sind, wie die Kriterien, die mich dazu veranlasst haben.

 

            Das lässt den Schluss zu, dass, je weniger ich über meine Handlungen nachfrage, sie auch entsprechend falsch ausfallen können, ohne dass dieser Umstand mir bewusst wird.

 

            Eine große Rolle spielt auch die Wertigkeit, die man den einzelnen Informationen zuordnet, also das Gewicht eines Arguments bei der Entscheidungsfindung. Diese Wertigkeit setzt sich aus Zusatzinformationen pro und kontra zusammen. (Siehe auch im nächsten Kapitel "Werbung und der freie Wille")

 

            Aus meinem Beispiel hier der Begriff "Polizei". Je nachdem aus welcher Position ich ihn betrachte, ist er höchst negativ oder positiv zu beurteilen. Stamme ich aus Ganovenkreisen, so verbinde ich mit ihm Informationen, wie Gegner, Leute, die ich zu fürchten habe, Gefängnis, Handschellen, Gummiknüppel, Verhör, etc. Stamme ich aus anderen Kreisen, so empfinde ich ihn positiv. Ich verbinde ihn mit Sicherheit, Recht und Ordnung, Helfer in der Not. Der Begriff "Ordnung" ist aus Sicht des Gesetzesbrechers schon wieder negativ besetzt, da er sich ja selbst gegen die bestehende Ordnung stellt.

 

            Es kommt also sehr auf den Standort des Betrachters an.

 

            Nehmen wir im Zusammenhang mit dem Absolutsetzen von überlieferten Werten das Problem der Rassenverfolgung bzw. des Rassenhasses. Nicht nur aus deutscher Sicht liegen die Judenpogrome sehr nahe und eignen sich exzellent als Betrachtungsgegenstand.

 

            Fragen wir uns erst einmal, weshalb die Juden von vielen Menschen so sehr gehasst werden. Sofort stürmen die Antworten auf einen ein. Sie sind Wucherer, eiskalte Geschäftsleute, reißen die ganze Wirtschaft an sich, haben zu viel Einfluss in der Politik, usw. - ach ja, sie haben auch Christus auf dem Gewissen.

 

            Wer diese Statements als wahr stehen lässt, sie also als absolute Informationen behandelt und keine weiteren zulässt, kann nur zu dem Schluss kommen, der Jude sei generell ein Monster in Menschengestalt.

 

            Nach meiner These muss man aber alle Voraussetzungen für Rückschlüsse hinterfragen.

 

            Ich kann hier an dieser Stelle unmöglich die gesamte jüdische Geschichte rekapitulieren, doch an wenigen Punkten lässt sich auch so ablesen, dass den jüdischen Bürgern keine andere Wahl gelassen wurde, als das zu werden, was sie geworden sind - nämlich Kaufleute.

 

            Ca. 1250 v.Chr. drangen semitische Nomadenstämme in Palästina ein, wurden sesshaft und bildeten unter König David so um 1.000 v.Chr. den ersten Staat Israel. Doch schon bald zerfiel es in die Königreiche Juda und Israel. Ungefähr 200 Jahre später wurde Israel von den Assyrern und abermals ca. 250 Jahre später wurde Juda von den Babyloniern erobert. Von da an wechselte ein Besatzungszustand den anderen ab.

 

            Vergebliche Aufstände unter Bar Kochba gegen die Unterdrücker hatten 135 n.Chr. die Folge, dass die Juden vertrieben und über die ganze damals bekannte Welt zerstreut wurden. Dies ging als die jüdische Diaspora in die Geschichte ein. Überall wurden sie als Fremde behandelt, die eine eigene Kultur, besonders in Glaubenssachen, bewahrten. Die Kirche, die ihnen die Kreuzigung Christi zur Last legte, behandelte sie als das von Gott gestrafte Volk. Da sie weiterhin an ihrem Glauben festhielten, der auf dem alten Testament basiert und sie für den Tod Christi verantwortlich galten, wurden sie von der Kirche als "von Gott verstoßen" betrachtet und auch so behandelt. Außerdem verfügte die Kirche über eine immense Machtfülle und nutzte diese auch weidlich aus.

 

            Die Juden integrierten sich aufgrund ihres Glaubens und entsprechender Kleidung nicht vollständig in ihre Umgebung. Somit waren sie als Fremde jederzeit erkennbar. Und die Herrschenden konnten leicht Fremde, mit der nötigen Rückendeckung aus der Bevölkerung für viele eigene Versäumnisse verantwortlich machen. Dieser Vorgang hatte zwei Vorteile. Zum einen entlasteten sich die Mächtigen und Verantwortlichen und zum anderen wurde aller Unmut der Bevölkerung auf sowieso Ausgestoßene abgewälzt.

 

            Um ihren Sonderstatus zu unterstreichen, nahm man ihnen viele Rechte. Landerwerb war ihnen nicht gestattet. Man verwehrte ihnen den Staatsdienst genau so, wie sie auch kein Handwerk erlernen durften.

 

            Wirtschaftlich blieben sie nur auf Geldverleih und Pfandnahme beschränkt.

 

            Was blieb also den Juden anderes übrig, als sich in diesem Bereich zu profilieren. Da auch unter den Juden die Talente und Fähigkeiten gleich gestreut waren, wie in der übrigen Population, fand in bezug auf sie eine ungeheure Selektion statt. Jeder, der auch nur ein wenig Talent für wirtschaftliche Tätigkeit mitbrachte, fasste in dieser Sparte Fuß. Eine andere Möglichkeit des Aufstiegs bot sich ihnen nicht. Deshalb kamen sie schnell in den Ruf, den der folgende Ausspruch treffend beschreibt: "Wenn du Geld brauchst, geh' zum Jud, aber Vorsicht, er ist ein Halsabschneider!"

 

            Dazu kam dann noch der Neid, weil sie es oft zu finanziellem Wohlstand brachten. Gemessen an der Gesamtzahl der Juden war es zwar nur ein geringer Prozentsatz, doch im Bankbereich dominierten sie bald. Somit war es für die Agitatoren klar, dass "DER" Jude das Finanzwesen kontrolliert.

 

            Wird dies als allgemeingültige Wahrheit über die Juden mit dem nötigen Nachdruck ständig den Menschen eingebläut, so glauben sie es, ohne weiter darüber nachzudenken. (Vergleiche auch "Informationsbündel" und "Basiswissen" im nächsten Kapitel.) Sie übernehmen es als bewiesen, denn jeder kennt selbst einige bekannte Juden dem Hörensagen nach. Dass es immer dieselben sind, die für diesen Zweck herhalten müssen und dadurch eine gewisse Berühmtheit erlangt haben, ist den wenigsten bewusst.

 

            Wie man nun unschwer erkennen kann, ist die althergebrachte Meinung über die Juden eindeutig falsch. Sie sind nicht das, was man von ihnen hält, sie sind das, wozu man sie machte. Sie unterscheiden sich also in nichts von den übrigen Menschen!

 

            Aus diesem kurzen Exkurs in die Entwicklungsgeschichte des jüdischen Volkes kann man ganz klar erkennen, wie gefährlich es ist, Informationen unreflektiert zu übernehmen.

 

            Je weniger sich ein Mensch also bemüht, übernommene Informationen zu hinterfragen, desto geringer achtet er seine Mitmenschen, desto intensiver “arbeitet er gegen” den göttlichen Plan.

 

            Positiv ausgedrückt ist der Mensch verpflichtet, alles mit größter Intensität zu hinterfragen und dabei keine Mühen zu scheuen.

 

            Es ist natürlich bequem, einfach mit übernommenen Werten zu arbeiten. Es macht Mühe, sich bei allem und jedem aufs neue zu fragen, ob das auch stimmt, was man als bekannt voraussetzt. Einfacher ist es da, am Sonntag in die Kirche zu gehen, dem lieben Gott zu danken, dass man nicht so schlecht ist, wie die anderen, für diese zu beten und draußen vor der Kirche auf die Türken zu schimpfen, weil die Frauen mit Kopftüchern herumlaufen, sich nicht anpassen und weil die türkischen Männer unseren deutschen Männern die Arbeitsplätze wegnehmen.

 

            Es ist leichter zu denken, dass doch alles richtig sein muss, weil Frau Schmidt und Herr Müller zum gleichen Resultat gekommen sind, wie so viele andere auch. Es kann doch einfach nicht falsch sein, was Millionen und aber Millionen von Menschen für richtig ansehen oder seit 2000 Jahren und mehr glauben - das muss einfach stimmen!

 

            Es ist die Einsicht, die mich treibt. Es ist das Wissen um die Konsequenzen, das mir die Tür öffnet, mein Leben und das aller Menschen positiv zu beeinflussen. Je mehr ich um die Zusammenhänge weiß, desto genauer bin ich mir der Folgen meines Tuns bewusst. Ein dummes Volk kann man mit Parolen führen, ein kluges denkt mit und leitet sich selbst, indem es seine eigene Regierung kontrolliert.

 

            Ein unter Informationsmangel krankendes Volk nennt man ein dummes Volk.

            Ein in diesem Sinne "dummes Volk" ist ein diktatorisch geführtes.

            Aber wo liegt nun die Freiheit?

            "Die Freiheit ist immer die Freiheit des anderen!", heißt es.

            Doch frei wozu?

            Frei wovon?

 

            Bei der Fülle von Informationen ist es wohl jedem klar, dass keine zwei Menschen über die gleichen Informationen verfügen. Dies hat die Konsequenz, dass keine zwei Menschen über einen Sachverhalt exakt der selben Meinung sind, ja sein können.

 

            Wie ich eingangs ausführte, kann der Mensch nur entsprechend seinen Informationen denken und handeln. Er arbeitet die für den Plan günstigste Lösung heraus und handelt danach.

 

            Er möchte zumindest, kann aber häufig nicht. Es gibt nämlich verschiedene Arten von Informationen.

 

            1.Natürliche Informationen

            2.Ersatzinformationen

            3.Falsche Informationen.

 

            Natürliche Informationen führen zu natürlichen Ergebnissen. Werden diese Resultate von irgendwelchen Machthabern gefürchtet, so wird versucht die Lösung zu korrigieren. Die plumpe Art und leicht zu durchschauen ist eine einfache Abänderung des Resultats in die gewünschte Richtung.

 

            Das wäre eine eindeutig falsche Information.

 

            Ein anderer Weg ist der, Zwang auszuüben. Hier wird gegen die natürlichen Informationen eine schwerwiegende Ersatzinformation gesetzt. Eine richtige Entscheidung wird bestraft. Diese Ersatzinformation, die Angst erzeugt, lässt den Entscheidenden das gewünschte Ergebnis finden.

 

            Die viel subtilere Weise ist das gezielte Einstreuen von Halbwahrheiten, um Entscheidungsprozesse zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang sei auf den Leidensweg des jüdischen Volkes verwiesen.

 

            Also, wo ist nun der freie Wille, die Freiheit?

 

            Der freie Wille besteht darin, nach eigenem Vermögen Schlüsse ziehen zu dürfen.

 

            Das Wort "Freiheit" impliziert neben dem freien Willen auch die Möglichkeit, die Schlüsse in die Tat umzusetzen.

 

            Freiheit besteht also nicht darin, dass wir in irgendeiner Weise eine scheinbar freie Entscheidung treffen, frei von Gründen, eine grundlose, also eine unlogische Entscheidung.

 

            In einer logischen Welt gibt es keine Freiheit zur Unlogik.

            --> d.h. wir sind nicht in der Lage unlogisch zu denken, zu handeln!

 

            Bei dem Begriff Freiheit muss man sich also immer fragen: frei wovon?

 

            Und die Antwort kann nur lauten: frei von Zwängen!

 

            Der Zwang darf nicht einer der Gründe sein, die mich von dem, nach meinem Wissensstand, eigentlich besten Ergebnis abweichend entscheiden lassen. Bestimmte Zwänge z.B. veranlassen mich aber, wider besseres Wissen abweichend zu entscheiden, zu handeln.

 

            Die Freiheit besteht demnach darin, dass die anderen uns die Freiheit gewähren müssen, damit wir uns so entscheiden können, wie wir nach unserem Wissensstand entscheiden müssen. Je nach Freiheitsgrad gestattet uns die Gemeinschaft, entsprechend zu handeln.

 

            Ich spreche hier in erster Linie von Freiheit, die mir  Menschen gewähren oder verweigern können. Daneben gibt es noch die so genannten Sachzwänge, die meine Freiheit einzuengen in der Lage sind, wie zum Beispiel täglich notwendige Arbeiten. Vor allem sind es aber die inneren Zwänge, die in einem selbst aufgebaut werden. Diese Zwänge basieren in erster Linie auf Angst. Es ist die Angst zu versagen, abgewiesen zu werden usw. Ein kleines Kind kennt diese Zwänge nicht. Es lernt sie erst durch die Reaktionen der anderen.

 

            Es gibt keine freie Entscheidung, aber ein jeder muss die Freiheit zur Entscheidung nach dem eigenen Wissen haben.

 

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 Werbung und der freie Wille

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            Einige kurze Gedankengänge zur Werbung, denn Werbung ist Information, ist Produktinformation.

 

            Wenn ich sage, dass alle unsere Entscheidungen nur aufgrund von Informationen getroffen werden, dann ist es notwendig, einmal zu überlegen, welcher Art die Informationen sind und wie sie zusammengesetzt sein können.

 

Abgesehen von den drei Qualitäten 

            1.         natürliche Informationen,

            2.         Ersatzinformationen,

            3.         falsche Informationen,

                        (siehe "Freier Wille und Entscheidung" )

ist es wichtig, des weiteren zu erkennen, ob es sich um

            1.         genetische Informationen,

            2.         emotionale Informationen,

            3.         kognitive Informationen

handelt.

 

            Genetische Informationen entspringen direkt der Urkraft. Sie sind Ausdruck des Harmoniebedürfnisses, z.B. Liebe, oder des Identitätsbewusstseins, z.B. des Erhalts der eigenen oder allgemeinen Identität, somit des Erhalts aller notwendigen Funktionen. Sie sind also, grob gesagt, körpereigene Signale.

            Emotionale Informationen sind der Urkraft zugeordnete Informationen. Jede Information ist prinzipiell neutral, weder gut noch schlecht. Erst in Verbindung mit anderen Informationen, wird sie als positiv oder negativ im Sinne der Urkraft "bewertet". Hat diese Bewertung stattgefunden, so hat man sofort das "Gefühl, mit etwas Gutem oder Schlechtem" zu tun zu haben. Dieses Gefühl in Verbindung mit einer Information ist die emotionale Information.

 

            Die kognitive Information ist die reflektierte Information.

 

            Und nun zur Zusammensetzung der Informationen.

 

            Es gibt keine Einzelinformation, sondern immer nur ein Informationsbündel. Eine einzelne Information wird nur dann zu einer Information, wenn sie in die Umwelt eingeordnet werden kann. Dazu aber sind immer entsprechende zusätzliche Informationen notwendig. Ist keine Integration der Information möglich, dann ist es ein inhaltloser Begriff, den man schwerlich Information nennen kann.

 

            Von der "Information grün" haben wir die Zusatzinformation, dass es eine Farbe beschreibt. Wir können so die Farbe "grün" von anderen Farben unterscheiden. Das Wort "grün" sagt aber auch über die verschiedensten Gegenstände etwas bestimmtes aus, mit denen wir es in Verbindung bringen.

 

            So sehen wir in der Natur vor uns die vielfältigsten Schattierungen von grün. Wir sehen es in Blättern, Gräsern, im kleinen Waldsee mit den vielen Algen, Moos etc. Ich denke aber auch an die politischen grünen Parteien, die meist einfach "Die Grünen" genannt werden.

            Wie wir sehen, ist das Wort "grün" bereits ein Informationsbündel. Wir hören das Wort und haben sofort eine sehr komplexe Vorstellung dessen, was dazu gehört. Nun müssen wir aber weiter in Betracht ziehen, dass jede Zusatzinformation wiederum aus einem Informationsbündel besteht. Da aber kein Mensch alle Informationen überschauen kann, findet, wie ich schon oben bemerkte, eine Zuordnung statt.

 

            Es wird also festgestellt, ob eine Information gut oder schlecht ist im Sinne von:

            1.         Harmonie fördernd

            2.         Plan unterstützend

                        1.         Allgemein oder individuell

                        2.         und weiter in dieser Hierarchie.

                                   (siehe "Die Kraft und die Psychologie)

 

            Doch was hat das alles mit Werbung zu tun?

 

            Ich stellte weiter oben bereits fest, dass das primäre Bedürfnis Harmonie ist. Ein Kind, das am Anfang seines Lebens steht, ist ganz besonders für Harmonie empfänglich. Es tastet sich aber auch bereits spielerisch an die Bewältigung des Planes heran. Ein Kind nimmt begierig Informationen auf. Es begründet ein Basiswissen. Es stellt die ersten Informationsbündel zusammen.

 

            Diese Informationsbündel sollten geprägt sein von Harmonie und wie der Plan zu erfüllen ist.

 

            In der Werbung gilt es in erster Linie, ein Produkt als besonders gut hervorzuheben, es begehrenswert zu machen.

 

            Nutzt man nun das Informationsverlangen von Kindern in dieser Beziehung aus, indem man ihnen fertige aber falsche Informationsbündel anbietet, dann grenzt das an Körperverletzung. Das Kind wird in seiner Entwicklung brutal gestört und fehlgeleitet.

 

            Erwachsene, die schon über ein großes Informationspotential verfügen, sind nicht so stark gefährdet, da eine breite Basis an Grundwissen besteht. Doch auch Erwachsene sind nicht ungefährdet und lassen sich beeinflussen. Die meiste Werbung richtet sich schließlich an sie. Abschreckende Beispiele sind Kriegshetzen zu allen Zeiten.

 

            Kinder dagegen beginnen erst, eine solche Basis aufzubauen. Ihre späteren Entscheidungen basieren auf ihr. Ich denke hier unter anderem an die Judenverfolgung. Kinder bekamen entsprechende Informationen bereits in ihrer frühesten Entwicklungszeit. Es wurde damit ein Teil Ihres Weltverständnisses.

 

            Es ist daher unabdingbar, dass in an Kinder gerichtete Publikationen, ganz gleich welcher Art, keine Werbung erscheinen darf.

 

            Werbung, die sich an Erwachsene wendet, darf lediglich Informationen das Produkt betreffend enthalten.

 

            Sämtliche Zusatzinformationen, auch bildlicher Natur, wie z.B. die Verbindung des Artikels mit einer äußerst attraktiven Frau oder einem ebensolchen Mann, oder anderen Informationen, die keine direkte Aussage über das Produkt machen, müssen unterbleiben.

 

            Als Beispiel könnte ich hier die Werbung einer bestimmten Zigarettenmarke anführen, in der mit dem Gefühl der Freiheit geworben wird. Einer Freiheit auf dem Rücken von Pferden. Man reitet grenzenlos durch die Prärie, erlebt Lagerfeuerromantik.

 

            In dieser Werbung wird dem Konsumenten suggeriert, durch das Rauchen dieser Zigarette in eine vollständige Harmonie mit der Umwelt zu gelangen. Das Gegenteil ist der Fall. Man schadet sich und den anderen mit dem Rauchen.

 

            Genau genommen müsste eine solche Verbindung zwischen Produkt und nicht zulässiger Zusatzinformation als "Informationsbetrug" geahndet werden.

 

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            Fähigkeiten und Talente

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            Der Verstand und die Pflicht, ihn zu gebrauchen

 

            Der Verstand wurde uns gegeben, bzw. er ist in uns, damit wir ihn gebrauchen und nicht alles blindlings glauben, was uns gesagt wird. Es ist einfach unsere Pflicht, ihn so zu verwenden, wie er es von sich aus fordert.

 

            Wir haben den Verstand, um zu begreifen, denn wenn ich etwas glaube, dann weiß ich es nicht. Glaube ich etwas Nachprüfbares, dann bin ich entweder zu träge es zu reflektieren, oder ich verschließe meine Augen vor Tatsachen, die nicht in mein Konzept passen.

 

            Es ist notwendig, dass alles um mich herum, mich selbst inbegriffen, in dieses Konzept passt. Lässt sich ein Teil nicht einfügen, so stimmt meine Theorie nicht, oder mir fehlen noch Wissensbausteine zum weiteren Verständnis, zum Erkennen der Zusammenhänge. Ich bin auf jeden Fall verpflichtet, nach der Lösung des Problems zu forschen.

 

            An dieser Stelle ein Paar Worte über den Begriff "Glaube". Im Deutschen hat er zwei gegensätzliche Bedeutungen. Zum einen beinhaltet er im allgemeinen Sprachgebrauch, dass eine Information nicht gesichert ist. Man nimmt etwas an und Zweifel sind von vornherein angesagt. Im religiösen Sinne entspricht es im Gegensatz dazu einer Gewissheit und Zweifel sind von vornherein ausgeschlossen. In früheren Zeiten waren Zweifel sogar verboten, da Gotteslästerung und mit schwersten Strafen belegt.

 

            Ich für meinen Teil verwende das Wort Glaube im ursprünglichen Sinne mit der Implikation des Zweifels.

 

            Wenn ich also gefragt werde, was der Unterschied zwischen Glauben und Wissen ist, dann sage ich folgendes: weiß ich, dass drei plus drei sieben sind, so ist es für mich unumstößlich richtig und ich komme erst gar nicht auf den Gedanken, dass es auch falsch sein könnte, glaube ich es dagegen, so drängt sich der Zweifel mir förmlich auf und ich hinterfrage und komme eventuell zu einem abweichenden Ergebnis.

 

            Ich darf allerdings keine Angst davor haben, zu erkennen, dass ich mich während meiner ganzen Vergangenheit irrte, sondern ich muss mich freuen, diesen Irrtum nun endlich aufgeklärt zu haben.

 

            Beim Glauben an Gott gibt es kein Dogma der Richtigkeit. Der Glaube zwingt uns zu hinterfragen, denn ich kann mir keinen Gott vorstellen, der Angst vor Menschen haben könnte, die an dem Bild zweifeln, das menschliche Institutionen verzweifelt versuchen, über die Jahrtausende zu retten.

 

            Wenn es tatsächlich so ist, dass Gott nicht nur in allem ist, sondern dass Gott alles ist, dann sind auch wir Teil Gottes. Wenn wir demnach Teil Gottes sind, dann haben wir das Recht und die Pflicht, uns selbst zu hinterfragen. In diesem Sinne sind wir tatsächlich beides, das Staubkorn im Universum und die Krönung der Schöpfung.

 

            Christus behauptete, er sei Gottes Sohn und er hatte Recht damit. Doch wir alle sind Gottes leibliche Kinder, denn wir sind Teil seiner selbst.

 

            Und im Sinne des Plans kann ich an dieser Stelle nur auf das Kapitel über die Menschenwürde verweisen. Erst wenn wir unseren Verstand voll ausnutzen können und dies auch tun, erfüllen wir unseren Teil darin.

 

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            Mit den Talenten wuchern

 

            Für unsere Talente, unsere Fähigkeiten gilt das gleiche, wie für den Verstand. Wir besitzen sie und sind verpflichtet, sie zu fördern. Wir müssen sie zum eigenen Vorteil nutzen und gleichzeitig dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen. Alles andere wäre im Sinne der Bibel schon fast Gotteslästerung. Alles andere wäre im Sinne des Plans gegen ihn gerichtet.

 

            Jeder hat seine Fähigkeiten. Im Sinne meiner Abhandlung sind diese Talente für die verschiedensten Funktionen innerhalb der menschlichen wie auch der universalen Lebensgemeinschaft unbedingt notwendig.

 

            Sie sind daher absoluter Bestandteil bei der Erfüllung des Plans.

 

            Es gibt keine Fähigkeiten, die nicht gemeinschaftsbezogene Funktionen in sich tragen und die man nicht einem der folgenden Punkte zuordnen könnte:

 

            1.         Arterhaltend für die menschliche Spezies im Sinne von

                                                          

-Nahrungsbeschaffung

                                               -Abwehr von Feinden

                                               -etc.

            2.         Schaffung organischer Strukturen

                                               -Verwaltung

                                               -Verhaltensregelung untereinander

                                               -Überwachung

            3.         Interagierend mit der Umwelt und deren Erhalt

                                               -Ausbeutung der Umwelt (Ressourcen)

                                               -Schäden von der Umwelt abwenden

            4.         Intellektuelle und emotionale Funktionen

                                               -Entwickeln von Theorien

                                                                       -religiös

                                                                       -weltlich

                                               -Kunst

- u.a.m.

            5.Prüfende Funktion für die innere Stabilität und den Entwicklungsgrad, sowie die Lernfähigkeit im Umgang mit auftretenden Problemen

-Destruktives Verhalten

                                               -Bedrohung der Art

                                               -Bedrohung der Strukturen

                                               -Bedrohung der Umwelt

                                               -Bedrohung der geistigen Entfaltung

 

            Talente bilden praktisch eine Untergruppe zu meinen Ausführungen über den Verstand, bzw. über die Menschenwürde.

 

            In diesem Abschnitt wurde lediglich aufgezählt, was im einzelnen die Fähigkeiten des Verstandes sein können.

 

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Die prinzipielle Unzurechnungsfähigkeit von Straftätern

 

            Der Mensch kann nur entsprechend seinen geistigen Fähigkeiten und seinem Wissensstand denken und handeln. Er tut dies zudem in starker Abhängigkeit zu seinen Gefühlen.

 

            Daher ist Aufklärung, Ausbildung und Erziehung von fundamentaler Wichtigkeit. Dies gilt insbesondere für die ersten Lebensabschnitte, aber auch für die gesamte übrige Zeit.

 

            Wird nun ein Mensch in ein Milieu geboren, dass im wahrsten Sinne des Wortes asozial ist, dann lernt er, dass zuerst er selbst kommt, dann kommt lange nichts und ganz zum Schluss kommen erst die anderen. Die Empfindungen der anderen werden gering geachtet. Dass ein solcher Mensch nur sehr schwer dazu in der Lage ist, das Wohl der Allgemeinheit als Sicherheitsfaktor und Grundlage seiner eigenen Bedürfnisse zu erkennen, ist nur zu verständlich. Somit ist sein Weg, der sich auf jeden Fall gegen den Plan richtet, praktisch vorprogrammiert.

 

            Nun kann man ihm tausendmal vorwerfen, er habe die Schule besucht und ihm seien die Grundlagen der Gesetze bekannt. Er müsse also wissen, dass er nicht "richtig" handele.

 

            Er konnte sich jedoch nicht anders verhalten, als er es tat. Er entschied sich entsprechend seiner Auswertung aller ihm bekannten Fakten und gemäß der Wertigkeiten, die er jedem Fakt zuordnete.       (An dieser Stelle verweise ich auf das Kapitel  "Freier Wille und Entscheidung".)

 

            Der grade von mir beschriebene Mensch hat eine sehr einseitige Auswahl an Informationen, d.h. er verfügt über zu wenig Informationen. Daher kommt er auch nicht auf den Gedanken weiter zu überlegen, ob die Voraussetzungen für seine Entscheidungen richtig oder falsch sind im Sinne des Plans. Er hat nichts in Frage gestellt. Er besitzt nicht die nötigen Informationen, die ihn zu weiteren Überlegungen veranlassen. Dieser Mensch hat eine ungenügende Bildung.

 

            Eines Risikos ist er sich bei seiner Tat bewusst, schätzt es aber zu gering ein. Vor allem sieht er darin ein persönliches Problem, nicht aber eins der Gesellschaft. Er stellt seine eigenen Interessen über die der Gemeinschaft. Entscheidungsgrundlage für die Handlung sind Vorbildverhalten anderer und das Fehlen entscheidender Informationen. Er überbrückt sie, indem er sich sagt: "Es wird schon klappen."

 

            Es "klappt" auch oftmals und bestätigt somit diese unzureichende Art des Denkens.

 

            Ist ein solcher Mensch also straffähig?

 

            Natürlich nicht, denn er kann nicht anders handeln, als er es tut. Er benimmt sich absolut entsprechend seinem Wissensstand, der geprägt ist durch seine eigene Organisation, durch seine Erziehung, durch das Vorbild seiner engeren und weiteren Umwelt, durch den Staat und damit durch die Gesellschaft, in der er lebt.

 

            In aller Regel prägte ihn eine extrem widersprüchliche Umwelt. Aufgrund seines Informationsdefizits sieht er sich genötigt, Notlösungen zu finden, die diese Widersprüche aufheben. Jeder Mensch hat ein Informationsdefizit.

 

            Nicht jeder, der entsprechend negative Voraussetzungen mitbringt, wird ein Straftäter. Also kann man guten Gewissens vor allem die Gesellschaft anklagen, nicht genügend für jeden einzelnen getan zu haben, obwohl ihr bekannt ist, welch gewaltigen Stellenwert eine gute Erziehung und Ausbildung haben.

 

            Ich habe dieses Kapitel absichtlich in den Abschnitt "Über die Würde des Menschen" gelegt, denn ich bin der Meinung, dass im Prinzip mit jeder Verurteilung der Falsche bestraft wird, denn er kann wahrhaftig nichts dafür. Der eigentlich Schuldige sitzt jedoch über den Armen zu Gericht. Es heiß nicht zu unrecht "Urteil im Namen des Volkes", denn das Volk verdeckt damit seine eigentliche Schuld.

 

            Doch auch hier dreht sich ein Circulus vitiosus, bei dem das zu Beweisende in der Voraussetzung enthalten ist. Wenn der einzelne nicht straffähig sein kann, dann kann es das Volk auch nicht sein.

            Wer trägt nun die Schuld?

            Keiner trägt die Schuld.

            Aber es müssen sich alle darüber Gedanken machen, wie man aus diesem Teufelskreis herauskommt. Die Gesellschaft muss einerseits auf Gesetzesbrecher reagieren, denn sie soll auf  jeden Fall weiteres Unheil verhindern. Auf der anderen Seite hat sie ihrer Fürsorgepflicht dem einzelnen gegenüber in jeder Beziehung gerecht zu werden in Form von Aufklärung und Erziehung, damit es gar nicht erst zu negativen Auswüchsen kommt.

 

            Das ist eine Grundbedingung zur Wahrung der Würde des Menschen.

 

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            Das Gefühl, die innere Stimme

 

            Es mag den Anschein haben, ich spräche nur vom Verstand und ließe die gesamte Gefühlswelt außer acht.

 

            Das ist falsch. Grade auch über die innere Stimme, die Gefühle, konnte ich zu all dem kommen, was ich hier aufschrieb.

 

            Die Gefühle sind eine averbale Sprache und reden zu uns in Form von Empfindungen, in Bedürfnissen, Abneigungen, etc. Sie wecken Sehnsüchte und Befürchtungen. Sie sind unsere Ursprache und lassen sich mühelos auf die zweipolige Kraft zurückführen.

 

            Nicht umsonst heißt es schon seit Menschengedenken: "Frage dein Gefühl, ob etwas richtig ist oder falsch."

 

            In einer Welt, in der jedoch die Gefühle der Menschen mit Füßen getreten werden, kann etwas nicht stimmen, denn in dem Moment, in dem sich der Verstand zu weit von den Emotionen entfernt, muss man sich die Frage gefallen lassen, ob dieser eingeschlagene Weg nicht vielleicht doch der falsche sein könnte.

 

            Die Furcht der Menschen vor der Betonung des Verstandes mit dem Wunsch, alles ordnen und erklären zu wollen, mag aus der Erfahrung rühren, dass allzu oft sich der Verstand von den Gefühlen entfernt. Dabei hat der Verstand allen Grund, sich an den Gefühlen zu orientieren.

 

            Die Gefühle sind Wissen, sie sind Urwissen.

 

            Wenn das Gefühl des Hungers aufkommt, dann weiß der Körper, dass er Nahrung benötigt, wenn Angst empfunden wird, dann muss der Mensch sich vor einer Gefahr in acht nehmen und so weiter.

 

            Gefühle sind aber nicht Urwissen alleine, sie sind auch neues Wissen in Verbindung mit dem Urwissen.

 

            Die Gefahr besteht darin, dass der Verstand die Gefühle beeinflussen kann.

 

            Ich greife auch hier wieder auf das Beispiel der Judenverfolgung zurück. Durch ständige Wiederholung von ganz bestimmten Unwahrheiten wurde in den Menschen ein Gefühl der Furcht vor den Juden entwickelt. Man bekam es mit der Angst zu tun, dass "der Jude" alle anderen finanziell beherrschen und somit zuviel Macht erhalten könnte.

 

            Damit sieht man, dass ein ursprünglich lebensnotwendiges unterschwelliges Wissen zu verzerrten bewussten Handlungen führen kann. Das gefühlsbedingte Handeln ist von der Evolution her gesehen die absolut ältere Form der Handlungsmotivation. Das bedeutet, dass dem Gefühl bei unserer Entscheidungsfindung ein ausschlaggebendes Gewicht beigemessen wird. Es ist daher absolut notwendig, dass man sich des ursprünglichen Sinnes eines jeden Gefühls bewusst wird und sie nicht für schädliche Zwecke missbraucht.

 

            Begriffe, die ursprünglich neutral sind, werden, wenn sie der Mensch in sich aufnimmt und verarbeitet, mit einer positiven oder negativen Wertung behaftet, je nachdem in welchem Licht der Begriff dargestellt wird. Diese Wertung erzeugt bei der jeweiligen Person ein gutes oder ein schlechtes Gefühl in bezug auf besagten Begriff. Wird der Begriff bewusst falsch dargestellt, so liegt ein Missbrauch der Gefühle vor.

 

            Bei jedem Missbrauch werden falsche Folgerungen gezogen, die in ihren Konsequenzen die Menschen mit ihren Empfindungen nicht berücksichtigen. Es stimmen also die Handlungen mit den Gefühlen nicht überein.  Der Mensch empfindet sich in seinen Gefühlen verletzt.

 

            An Beispielen mangelt es in diesem Zusammenhang wahrlich nicht.

 

            Ich denke dabei unter anderem an die unterschiedliche Bewertung von Mann und Frau in allen Bereichen unseres Planeten oder an die verschiedensten Formen der Diskriminierung von Rassen- oder Volkszugehörigkeiten.

 

            Aber auch eingeschränkte Rechte führen zur Verletzung von Gefühlen aufgrund von Abhängigkeitsverhältnissen, wie sie oftmals zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu beobachten sind, zwischen übergeordneten und untergeordneten Personen, zwischen solchen, die meinen, Macht über andere zu besitzen und jenen, die ihnen ausgeliefert sind, wenn dabei zum Beispiel die persönliche Entfaltung zu stark eingeschränkt wird, oder wenn vom Arbeitnehmer Tätigkeiten abverlangt werden, die gegen dessen Überzeugung sind.

 

            Auch im eigenen Land wächst die Abneigung gegen Asylanten und so genannte Wirtschaftsflüchtlinge, die in ihrem Staat kaum eine Existenzgrundlage sehen.

 

            Es gibt unendlich viele und feine Möglichkeiten, die Gefühle anderer zu verletzen.

 

            Emotionen schäumen hoch, auf allen Seiten, denn Menschen haben immer gute Gründe für ihre Empfindungen. Die einen bemühen sich um ein menschenwürdiges Leben, die anderen fürchten, Erreichtes zu verlieren. Das Problem liegt nun darin, allen Teilen gerecht zu werden. Dies geht nur in Form von Kompromissen, denn Zusammenleben bedeutet immer, Abstriche an der persönlichen Freiheit zu machen, um dem anderen Freiheiten zu gewähren.

 

            Die Gefühle müssen Bestandteil unserer Überlegungen sein, und die Erkenntnisse haben im Grundkonsens unser aller Empfindungen zu entsprechen. Bei Abweichungen müssen Kompromisse gefunden werden. Vor allem aber muss man den Grund der Abweichungen erkennen. Man muss erkennen, dass z.B. Hass mit Harmonie nicht in Einklang zu bringen ist. Hass ist prinzipiell disharmonisch und muss abgebaut, bzw. von vornherein verhindert werden.

 

            Man kann das ganze noch deutlicher formulieren:

 

            Gefühle, die für alle Gültigkeit haben, müssen gleichberechtigt neben dem Verstand die Grundlage unserer Gesetze und unseres Handelns sein.

            Sollten die Gefühle außer acht gelassen werden, kann das zu schweren psychischen Verletzungen führen. Diese Verletzungen führen zu abnormen Handlungen. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf das Kapitel über die Straffähigkeit.

 

            Gerade Gefühle bedürfen der Harmonie, denn Harmonie lässt sich nur empfinden.

 

            Somit verbindet der Bogen den Intellekt mit den Emotionen.

 

            Beides im Einklang wäre die perfekte Harmonie...

            ...  doch der Mensch ist nicht ideal.

 

            Daher sollte er bei überschäumenden Gefühlen immer seinen Verstand eingeschaltet lassen, aber bei aller Intelligenz sich stets seiner und aller Gefühle bewusst bleiben.

 

            Bei der Äußerung von Meinungen muss er sich stets darüber im klaren sein, dass Gefühle die Wertigkeit von Argumenten grundlegend beeinflussen.

 

            Argumente und Informationen beeinflussen die Gefühle...

 

Falsche Argumente beeinflussen die Gefühle gegen den Plan...

 

            Frühkindliche Informationen beeinflussen fundamental die Gefühle des Menschen, damit seine Einstellung, seine Entscheidungen, sein Leben und damit auch das Leben anderer...

 

            Die Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer Menschen ist ein unabdingbarer Bestandteil der Menschenwürde.

 

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            Abtreibung

 

            An diese Stelle passt ein kurzer Gedankengang zur Diskussion über die Abtreibung.

 

            Bei jeder Ejakulation schüttet der Mann eine enorm große Anzahl von Samenzellen aus, deren Sinn einzig und allein darin besteht, dass eine von ihnen das zu befruchtende Ei der Frau erreicht. Hierbei muss darauf hingewiesen werden, dass alle Samenzellen eigenständige Lebewesen sind; wovon alle, aber auch alle, bis auf möglicherweise eine, aufgrund der natürlichen Umstände dem Tod geweiht sind. Wäre es gottgewollt, dass kein Leben unnützerweise zugrunde geht, so hätte die Natur es eingerichtet, dass sämtliche Samenzellen von der Frau so lange ernährt würden, bis alle zur Reife gelangenden Eier von diesen befruchtet worden wären, - aber es reift nur ein Ei in vier Wochen.

 

            Außerdem hätte der Mann weniger Spermien produziert.

 

            Die Natur zieht es jedoch vor, die überzähligen männlichen und weiblichen Samenzellen bzw. Eier zu töten.

 

            Was passiert nun bei der Befruchtung?

 

            Eine lebende männliche Samenzelle trifft auf eine lebende weibliche gereifte Eizelle. Keine von beiden stirbt bei diesem Vorgang. Sie verschmelzen lediglich zu einer gemeinsamen Lebensform. Wer kann in diesem Zusammenhang von neuem Leben sprechen? Es ist das alte Leben, das zu neuer organischer Struktur aufgebaut wird.

 

            Was passiert nun bei der Abtreibung?

 

            Im Prinzip geschieht das gleiche wie beim Orgasmus des Mannes, wo sämtliche Samenzellen absterben, genau so wie bei der Menstruation der Frau, bei der die unbefruchtete Eizelle abgestoßen wird und infolgedessen stirbt. Die Abtreibung verschiebt dieses Absterben lediglich auf einen späteren Zeitpunkt.

 

            Da die Abtreibung vom Verstand gesteuert wird und nicht wie ein Automatismus abläuft, muss der Mensch sich auch Gedanken machen, bis zu welchem Zeitpunkt diese neue Organisationsform menschlichen Lebens so weit fortgeschritten ist, dass sie als fühlender Mensch nicht mehr getötet werden darf.

 

            In diesem Sinne ist eine wohlüberlegte, streng geregelte und kontrollierte Abtreibung in der ersten Zeit der Schwangerschaft genau so gerechtfertigt, wie das Inkaufnehmen von millionenfachem Absterben von lebenden Samenzellen bei jedem Orgasmus, sowie das Zulassen der Abstoßung und damit des Todes der lebenden Keimzellen bei der Menstruation der Frau alle vier Wochen.

 

            Des weiteren dient eine kontrollierte Form der Abtreibung in jedem Fall auch der Allgemeinheit, wenn man die Bevölkerungsexplosion auf der ganzen Welt betrachtet.

 

            Für die Entwicklung des Menschen ist eine derartige Zunahme der Bevölkerung zum heutigen Zeitpunkt extrem ungünstig, obwohl, und das muss man auch mit in Erwägung ziehen, allein das gewaltige Anschwellen der Menschheit sie vor große Probleme stellt, die gemeistert werden wollen.

 

            Immense Probleme haben die Menschen schon immer, wenn sie erst einmal erkannt worden sind, zu höchsten Leistungen angespornt. Das wäre zum Beispiel ein Grund gegen die Abtreibung, auch wenn sehr viele Menschen darunter extrem zu leiden hätten, bis die daraus resultierenden Aufgaben gelöst worden sind. Viele würden ihr Leben lassen durch Verhungern, Revolten, etc.

 

            Der Papst mit seinem Kampf gegen die Geburtenkontrolle - er lehnt ja bekanntlich sogar sämtliche Empfängnisverhütungsmittel ab - hat sich aus anderen Gründen, nämlich aus seiner Interpretation seines Glaubens, für den problemreicheren Weg entschlossen. Er nimmt damit bewusst in Kauf, dass Millionen von Menschen in größtem Elend leben, viele von ihnen an Hunger und Krankheiten sterben.

 

            Der Papst glaubt, dass sei Gottes Wille.

 

            Ich unterstelle ihm, dass er ganz bewusst der Meinung ist, dass es menschenwürdiger sei, indirekt durch Menschen unsäglich gequält und ermordet zu werden, als dass das Leben vieler von Beginn an verhindert wird.

 

            Bei uns wird jeder schwer bestraft, wenn ein Verkehrsopfer aufgrund unterlassener Hilfeleistung stirbt. Was anderes geschieht in den Elendsregionen dieser Welt, in denen Hunger und Krieg wüten. Die Welt verfügt über genügend Wissen und Technik, alle Menschen ernähren zu können, alle medizinisch in ausreichendem Maße zu versorgen. Ebenso könnten genügend Ausbildungseinheiten geschaffen werden, damit jeder die Möglichkeit erhält, seinen wirklichen Fähigkeiten entsprechend am großen Plan teilnehmen zu können.

 

            Was geschieht jedoch in allen Teilen der Welt, auch den ärmsten?

 

            Die teuerste und aufwendigste Art, Menschen zu ermorden, wird generalstabsmäßig geplant und finanziert. Für Geld, dass dringend für die Schaffung von Produktionsstätten benötigt wird, werden aufwendigste Tötungsmaschinen gebaut, gekauft und, was das Schlimmste ist, angewendet.

 

            Jeder weiß es, doch alle haben triftige Gründe für die Beibehaltung dieses Systems.

 

            Was ist nun eher Mord? Die Verhinderung der Entstehung menschlichen Lebens oder sein geplanter Tod und elendes Leiden.

 

            Doch ist es legitim, zwischen zwei Arten von Mord zu unterscheiden?

 

            Wenn...  ja wenn man die Abtreibung in der frühen Phase als Mord ansieht.

 

            Holen wir uns noch einmal die Sterbequote lebender männlicher Samenzellen in das Gedächtnis zurück. Eine von Millionen hat die Chance, sich mit der lebenden weiblichen Eizelle zu vereinigen. Alle anderen sind von vorneherein dem Tod geweiht.

 

            Wenn Gott derart verschwenderisch mit dem Leben umgeht, nur um das beste Endprodukt zu erzielen, entspricht es dann nicht auch seinem Willen, dass wir das Beste aus dem Entstandenen machen? Das heißt nicht weniger, aber auch nicht mehr, dass wir verpflichtet sind, den Lebenden alle erdenkliche Sorgfalt angedeihen zu lassen, damit sich jeder seinen Fähigkeiten entsprechend entwickeln kann.

 

            Ist die Welt jedoch überbevölkert und die Anstrengungen langen gerade dazu, vielleicht alle oder zumindest fast alle am Leben zu erhalten. Ist damit dem Plan gedient? Kann dann überhaupt nur daran gedacht werden, die Menschenwürde eines jeden Menschen auch nur im Entferntesten entsprechend dem Plan zu garantieren?

 

            Im Sinne meiner Abhandlung gibt es keinen Tod. Dementsprechend ist auch die Abtreibung lediglich die Verhinderung der Bildung menschlichen Lebens, wenn man zwischen den einzelnen Organisationsformen von Leben differenziert, denn das Leben als solches ist nicht auslöschbar.

 

            Dennoch gibt es Mord.

 

            Da ich Leben neu definiert habe, muss ich nun auch den Begriff Mord neu definieren.

 

            Rekapitulieren wir ganz kurz den göttlichen Plan. Im biblischen Sinne beinhaltet er die Errichtung Gottes Weltherrschaft. Im Verständnis meiner Überlegungen beinhaltet er im Prinzip das gleiche. Alles Existente ist bestrebt, eine neue allumfassende Struktur zu erstellen.

 

            Aus diesem Grund beinhaltet jede Entwicklungsstufe eine neue Ebene im Plan.

 

            Der Mensch ist eine solche Ebene.

 

            Er bringt die Fähigkeiten mit, weiter an dem Plan zu bauen. Dies kann er jedoch nur dann, wenn seine Existenz gesichert ist. Das heißt, nur wenn er nicht all seine Kraft für die Selbsterhaltung aufbringen muss, ist er in der Lage, konstruktiv am Plan mitzuwirken.

 

            In den meisten Bereichen der Erde ist der Mensch jedoch vollauf damit beschäftigt, seine Existenz zu sichern, sei es im körperlichen Sinne, dass er für Nahrung, Wohnung, etc. sorgen muss oder im mentalen Bereich, dass er versucht, sich von diktatorischen Strukturen zu befreien, die ihn an der freien Entfaltung hindern.

 

            Je mehr er also mit sich selbst beschäftigt ist, desto weniger kann er im Endeffekt für den Plan leisten.

 

            Mord ist die bewusste Auslöschung menschlicher Organisationsform von Leben. Damit ist ganz klar aufgezeigt, dass ein früher Embryo, der ja bekanntlich in seiner Reifungsphase die gesamte Entwicklung lebender Organisationsformen durchmacht und erst ab einem ganz bestimmten Stadium die eindeutig menschliche Organisationsform erreicht, vor diesem Augenblick nicht ermordet wird. Bei einer Abtreibung vor der Menschwerdung kann man also guten Gewissens von der Auflösung nichtmenschlicher Lebensstrukturen reden.

 

            Auf der anderen Seite, ist erst einmal ein Mensch entstanden, so muss ihm alle Sorgfalt zuerkannt werden, die er benötigt, um sich menschenwürdig optimal zu entwickeln, damit er mit all seinen Fähigkeiten für den Plan arbeiten kann. Wird also ein Mensch zu Tode gebracht, so ist es Mord. Dabei ist es ganz gleichgültig, auf welche Weise dies geschieht.

 

            Mord im eigentlichen Sinne ist demnach auch, wenn man zusieht, wie in anderen Bereichen der Welt Menschen verhungern, obwohl ihnen zu helfen wäre, bzw. wenn man Ländern Waffen verkauft und ganz genau weiß, dass damit Kriege überhaupt erst einmal ermöglicht werden.

 

            Mord ist auch in meinen Augen, wenn der Papst mit all seiner religiösen Autorität Empfängnisverhütung verbietet und damit bewusst den Tod vieler Menschen in vielen Ländern provoziert oder inkauf nimmt!

 

            In diesem Sinne klage ich den Papst des Todschlags an. Zudem ist er für das Leid und die Qual von Millionen Menschen mitverantwortlich.

 

            Die Würde des Menschen ist unantastbar, heißt es im deutschen Grundgesetz...

 

            ...  doch welche Würde erwartet die Menschen in jenen Ländern!

 

            In diesem Zusammenhang verweise ich auf das Kapitel "Der Organismus". Darin heißt es: “Keine höhere Organisationsform kann Bestand haben, wenn seine einzelnen Bestandteile sich beliebig vermehren.”

 

... doch im Einzelfall muss ein jeder für sich die Entscheidung treffen

            und

            die Konsequenzen bedenken...

 

 

                        Der Sohn

 

                        Ein Kind

                        Er will es nicht

                        Das Kind

                        Ein Unfall nur

                        Die Mutter liebt er nicht

                        Sein Leben hat er anders schon geplant

 

                        Sie treibt es ab

                        Das Kind

                        Ein Junge war`s

                        Das Kind

                        Die Mutter sagt es ihm

                        Mit stiller Wehmut um den toten Sohn

 

                        Und später nimmt

                        Er sie

                        Und sie nimmt ihn -

                        Der Sohn

                        Wird nicht erwähnt und doch -

                        Sie bringt nie mehr ein Kind für ihn zur Welt

 

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. Liebe und Sexualität

 

Liebe ist “Die Kraft zur harmonischen Einheit”

 

Dabei spielt es keine Rolle, mit wem man sich in Harmonie befindet oder womit, sei es mit sich selbst, mit einem Partner, mit der Natur oder mit Gott.

 

 

                        Angst

 

                        Angst

                        Angst vor sich

                        Angst vor dem Alleinsein

                        Mit sich

                        Dem Geist

 

                        Gedanken jagen um Meilen voraus

                        Um Jahre, Jahrzehnte

                        Zum Tod !

 

                        Allein ?

                        Zu zweit !

 

                        Zu zweit -

                        Des Lebens Ziel und Zweck !

 

                        Allein -

                        Verfluchtes Leben

                        Trostlos, müde,

                        verlassen,

                        Ruhelos und Angst -

 

                        Angst !!!

 

                        Angst vor dem Alleinsein

                        Mit sich

 

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            Liebe zum Lebenspartner

 

            Verliebtsein ist jenes unbeschreibliche Gefühl, an dem der gesamte Körper mit all seinen Sinnen beteiligt ist.

 

            Liebe ist, in harmonischem Gleichklang mit dem Partner sein.

 

            Übereinstimmung in den Grundaspekten des Lebens. Die selben Ansichten haben in Dingen, die beide interessieren. Kurz: sich in allen Bereichen blind verstehen. Daraus resultiert der Wunsch, gemeinsam das Leben zu meistern, sich vereinigt in die Zukunft fortzupflanzen.

 

            Im Idealfall bleiben die Liebenden bis ins Hohe Alter  verliebt.

 

            Liebe will allerdings auch gepflegt sein, denn es genügt nicht, den Partner sozusagen nur aus der Ferne zu lieben. Man muss ihn spüren lassen und es ihm beweisen, dass man ihn nicht "nur" liebt, sondern auch für ihn da ist.

 

            Bei der idealen Harmonie beider Partner ist das selbstverständlich, doch der Mensch ist nicht ideal. Er muss daher auch in der Liebe Kompromisse schließen um ihrer Selbst Willen.

 

            Die Liebe zum natürlichen Lebenspartner schließt den Sex unbedingt mit ein.

 

            Es gibt auch einseitige Liebe.

 

            Diese Form geht nur von einem Teil aus. Dieser Teil sieht in dem vermeintlichen Partner Fähigkeiten, Eigenschaften, Talente, von denen der liebende Part annimmt, sie spiegelten den anderen vollständig wider, da die Impulse des anderen so mächtig sind, dass der liebende Teil von ihnen geblendet ist und andere Bereiche gar nicht mehr wahrnehmen kann. Der oder die Liebende empfindet Harmonien, die in ihr derart starke Gefühle auslösen, dass die Gewissheit aufkommt, der Geliebte muss genau so empfinden.

 

            Nur leider können diese Menschen in der Regel nicht miteinander harmonieren, denn ein Aspekt fehlt.

 

            Welcher?

 

            Dazu ist wieder eine Definition nötig.

 

            Was ist Harmonie? Harmonie ist der geordnete, auf einen Grundton bezogene Zusammenklang mehrerer Töne in der Musik.

 

            Sie ist also das harmonische Zusammenpassen selbständiger Töne und Klänge. Zusammen ergeben sie einen neuen Klang oder in der Sequenz eine Melodie, auf jeden Fall also eine neue Qualität.

 

            Wird auf dem Klavier eine Saite angeschlagen, so schwingen andere mit, doch sie schwingen nur so lange, wie die Hauptsaite. Verstummt diese, dann schweigen auch die anderen. Sie vermögen der ersten keine Impulse zu geben.

 

            Genau so ist es bei den Menschen.

 

            Als Beispiel ein Musiker, der von einer Zuhörerin "angebetet" wird. Sie würde für ihn durchs Feuer gehen, denn seine Art des Musizierens berauscht sie und streicht alle Bereiche ihrer Gefühle.

 

            Er empfindet selbstverständlich, dass Harmonie auch zwischen ihr und ihm besteht. Er spricht mit ihr über kompositorische Ideen und sie schaut ihn an. Er spricht über steife Hände und seine Ängste und sie lächelt. Er bitte sie um ihre Meinung, wie er spielt und sie haucht ein entweltlichtes "Ja".

 

            Sie schwingt nicht selbst, sie schwingt mit. Sie ist lediglich ein Resonanzboden, der von sich aus keine Töne zu erzeugen vermag.

 

            Trifft diese Frau nun einen Mann, der auch Musik und insbesondere die gleiche Art mag, dann erzählt sie ihm und er ihr von den jeweils eigenen Empfindungen dessen was sie hören. Beide geben und beide nehmen in gleichem Maße. Es entsteht ein Austausch harmonischer Klänge.

 

            Wahre Harmonie entsteht.

 

            Man kann es auch Liebe nennen.

 

 

                        Liebe heißt

                        Sich brauchen

 

                        Allein im Nichts

                        Hat kein` Bestand

 

                        Leben sucht die Sonne

                        Denn im Dunkeln ist nur Schweigen

 

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                        Andere Formen der Liebe

 

            Alle Formen der Liebe lassen sich auf die Grundeigenschaften zurückführen.

 

 

            Die Liebe zu den Eltern und Kindern

 

            Diese Art der Liebe ist der Selbsterhaltungswunsch im leicht erweiterten Sinn. Man selbst ist Teil der Eltern, wie die Kinder Teil der eigenen Person sind. Die Eltern sind die eigene Vergangenheit, die Kinder die Zukunft.

 

            Man lebt fort, ein wichtiger persönlicher Beitrag im Sinne des göttlichen Plans ist erfüllt und muss auf jeden Fall verteidigt werden.

 

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            Nächstenliebe

 

            Nächstenliebe ist die unterschwellige Erkenntnis, dass nicht alle Menschen gleich günstige Voraussetzungen im Leben haben, aber das selbe Recht, am göttliche Plan mitzuwirken.

 

            Um die äußeren Umstände ein wenig günstiger zu gestalten und damit die persönliche Entwicklung zu unterstützen, üben viele Nächstenliebe aus. Ob man jemanden vor dem Erfrieren rettet oder ob nun Lebensmittel nach Eritrea geschickt werden, ob einem Obdachlosen ein Bett für die Nacht bereitet wird oder ob nun Waisenkinder zu Weihnachten Geschenke erhalten.

 

            Nächstenliebe ist die Einzelleistung im Aufbaustadium entsprechend dem Plan.

 

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            Soziale Leistungen

 

            In diese Rubrik gehören sämtliche sozialen Leistungen, die vom Staat, bzw. von der Gesellschaft im allgemeinen erbracht werden.

 

            Offizielles Handeln aus Nächstenliebe ist die Erkenntnis, dass die Harmonie auf der Welt in vielen Bereichen nicht aufrecht erhalten werden kann, wenn es nicht auch Menschen gibt, die sich ausschließlich diesem Ziel widmen, sei es aus reiner Überzeugung, ohne zu fragen, wer ihre Tätigkeit belohnt oder weil sie es als ihren Job betrachten, wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Es spielt letztendlich keine Rolle, wenn die Arbeit gut geleistet wird.

 

            Soziale Leistungen könnte man auch die "offizielle Nächstenliebe" nennen.

 

            Zum anderen erfährt die Öffentlichkeit, dass ein wirklich soziales System nicht kostenlos geht. Das ist dann der Anteil eines jeden Bürgers an der amtlich verordneten Nächstenliebe.

 

            Es ist die Übertragung der Inhalte des Kapitels über die Nächstenliebe auf Staat und Organisationen.

 

            Soziales Handeln des Staates oder großer Organisationen ist dank ihrer Machtfülle die gefährliche Gratwanderung zwischen der freien Entfaltung jedes einzelnen und dem Schutz der Schwachen.

 

            Ein Problem stellen die Menschen dar, die sich nicht an die Gesetze halten, bzw. diejenige, die Lücken in ihnen suchen, um sie zu umgehen. Auf der einen Seite sind sie notwendig, um das System auf seine Brauchbarkeit zu testen, zum anderen muss ihnen das Handwerk gelegt werden. Auch hier wird soziales Geschick gefordert.

 

            Ein weiteres Beispiel ist die soziale Marktwirtschaft. In der freien Wirtschaft wird ohne Rücksicht versucht, die Gewinne zu optimieren. Das Gegenstück dazu ist der Kommunismus. Beide Systeme sind, je nach Blickwinkel, Idealzustände. Sie berücksichtigen jedoch nicht die Vielfältigkeit des Menschen und seiner Interessen. Wären alle Menschen gleich gute Kaufleute, dann könnte man die freie Marktwirtschaft als das natürliche System der Wahl ansehen. Gemessen an der Population gibt es aber nur sehr wenige wirklich gute Geschäftsleute. Alle übrigen hätten darunter zu leiden. Beispiel hierfür sind die meisten Drittewelt-Länder, in denen zum einen das Gros der Bevölkerung ausgebeutet wird durch eine skrupellose freie Marktwirtschaft. Zum anderen herrschen dort in der Regel totalitäre Regime, was mit Intoleranz gleichzusetzen ist und wodurch das Volk geistig stranguliert wird.

 

            Gleiches gilt für den Sozialismus, wie er in den Ostblockländern praktiziert wurde. Auch hier wurden Gleichschaltungen vorgenommen, die nicht der Vielfältigkeit des Menschen Rechnung trugen. Es herrschte Intoleranz denen gegenüber, die nicht der gleichen Auffassung waren, wie die der diktatorisch regierenden Schicht. Besondere Fähigkeiten wurden in großem Maße nicht gefördert.

 

            In der optimalen sozialen Marktwirtschaft zielt das Bestreben dahin, dass beide Komponenten miteinander in Einklang zu bringen sind. Auf der einen Seite dürfen die Freiheiten nicht zu stark beschnitten werden, damit die individuelle Entfaltung nicht erdrosselt wird. Auf der anderen Seite müssen die "schwachen" Mitglieder der Gesellschaft nicht nur vor Ausbeutung und Ruin geschützt werden, sondern im Gegenteil: sie müssen am Erfolg der Großen partizipieren, ohne diese jedoch übermäßig zu belasten. Das heißt, Unternehmer müssen bei der Gewinnoptimierung auf die Arbeitnehmer soweit Rücksicht nehmen, dass diese am steigenden Reichtum und an der Macht in Form von mehr Lohn, Sicherheit und Mitbestimmung teilhaben.

 

            Soziales Handeln findet jedoch nicht nur im eigenen Land statt. Überschreitet es Grenzen, so wird es in der Regel Entwicklungshilfe genannt.

 

            Hierbei darf die Leistung sich nicht darin erschöpfen, den Notleidenden ein Almosen zu geben, damit weniger sterben, sondern es muss ihnen konstruktiv ein Instrumentarium an die Hand gegeben werden, dass sie sich selbständig aus ihrer Misere herausholen können. Voraussetzungen dafür sind Frieden, Freiheit und politische Stabilität, sowie die Bereitschaft von allen Seiten, die anstehenden Probleme im Einvernehmen der Beteiligten zu lösen.

 

            Ein großer Schritt in die richtige Richtung wäre eine wesentlich verringerte Geburtenzahl.

 

            Gewalt ist kein Mittel.

 

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            Sexualität

 

            Sexualität kann ein Aspekt der Liebe sein, muss aber nicht.

 

            Sexualität ist eine bestimmte, voll mitschwingende Saite beim Partner zu finden. So wie man beim Anhören einer Symphonie auch nur einen Teil der Seele des Komponisten erfährt.

 

            Sexualität ist ein stummes Zwiegespräch zweier Menschen auf Gefühlsebene.

 

            Je weniger sich Menschen in diesem Zwiegespräch zu sagen haben, desto stärker lässt auch das Bedürfnis nach, sich sexuell auseinanderzusetzen. Daher ist es unbedingt notwendig, diese Art des Gesprächs interessant und vielseitig zu gestalten. Es ist wichtig, neue "Gesprächsthemen" zu finden, um einer Verflachung der Inhalte und dem Desinteresse des Partners vorzubeugen.

 

            Um die Aussage zu verdeutlichen, das Ganze noch einmal im Klartext.

 

            Es ist ungeheuer wichtig, dass die Liebe nicht immer auf die gleiche Weise "gemacht" wird, z.B. die Frau liegt unten auf dem Rücken, der Mann legt sich auf sie und nach wenigen Minuten ist alles vorbei. Er dreht sich zur Seite und schläft.

 

            Wird eine einmal interessante Diskussion laufend mit den gleichen Argumenten wiederholt, so schwindet sehr bald das Interesse daran, die Begründungen werden hohl, der Ablauf ein Spiel, ein Ritual, eine Farce.

 

            Sexualität ist eine Diskussion, in der Argumente und Antworten sich abwechseln. Beide Partner geben alles, was sie haben. Es gibt keinen Unterschied in Bildung, Intelligenz und Erziehung. Sexualität ist die volle Hingabe in das eigene Gefühl, in die eigene Empfindung, abgestimmt auf die Resonanz des Partners.

 

            Weltanschauung, Politik und Religionszugehörigkeit hören auf zu existieren.

 

            Zwei Menschen fühlen einander.

 

            Sie streicheln und küssen sich, dringen in einander ein, was einer Verschmelzung der beiden gleich kommt. Sie sind eins und schwingen in voller Harmonie miteinander.

 

            Streitigkeiten sind vergessen, die Welt mit ihren Problemen weicht zurück. Ein Zustand tritt ein, den niemand nachvollziehen kann, der es nicht erlebt hat. Grundsehnsüchte werden wach, die die Realität des allgemeinen Lebenskampfes total zugeschüttet hat. Probleme sind vergessen, denn die Beteiligten erleben den Urstand der völligen Harmonie.

 

            Das ist, zum Beispiel, ein Grund, weshalb Paare zusammenbleiben,  obwohl sie sich ständig zanken. Sie schlafen gemeinsam und versöhnen sich dann im Bett jedes Mal aufs neue. Sie sind in der Bewältigung der alltäglichen Lebensfragen derart unterschiedlicher Auffassung, dass es permanent zu oftmals gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt. Im Sexualleben harmonieren sie jedoch so intensiv, dass sie sich nicht trennen.

 

            An solchen Handlungsweisen kann man erkennen, wie wichtig und tief greifend die Sexualität ist.

 

            Richtig Sex zu praktizieren ist eben mehr, als nur das Abreagieren eines Triebes.

 

            Sex ist die Kommunikation auf einer besonderen, einer elementaren Ebene.

 

            Huren sind gewerbliche Ansprechpartner, gleichzusetzen mit Geistlichen und anderen hauptamtlich in der Seelsorge im weitesten Sinne Tätigen.

 

            Leider gibt es für sie keine Berufsausbildung. Sie müssen es aus dem `hohlen Bauch' heraus sich selbst aneignen. Ihre Arbeitsplätze sind die Nachtbars, die dunklen Straßen. Einige wenige arbeiten in dafür eingerichteten Häusern.

 

            Gemeinsam ist ihnen, dass sie von der Gesellschaft verachtet werden. Sie wirken in einem rechtsleeren Raum. Ihnen wird per Rechtsprechung verwehrt, für geleistete Tätigkeit ihren Lohn einzuklagen, da ihre Arbeit unmoralisch sei.

 

            Für alle anderen Sinne, und hierzu zähle ich auf jeden Fall auch den Verstand und die Gefühle, ist es absolut erlaubt, Surrogate anzubieten, zu verkaufen und den Preis auch entsprechend einzuklagen. Warum also nicht auch für geleistete sexuelle Dienste?

 

            Diese Ersatzmittel zur Befriedigung der sinnlichen Gelüste sind hinreichend bekannt. Ob sie nun die Geschmackssensoren ansprechen sollen mittels diverser Süßigkeiten oder anderen Spezialitäten bis hin zu den teuersten Restaurants, die mit Sternen und anderem ausgezeichnet werden, oder den Geruchssinn mit Parfums und ähnlichem. Gleiches gilt für den Hörsinn. Musik in allen Variationen wird in Konzerten und auf den verschiedenen Tonträgern zum Kauf angeboten. Für die Augen gibt es Bilder, vom Foto angefangen bis hin zu monumentalen Gemälden. Den Tastsinn sprechen Skulpturen und verschiedene Spiele an. Der Verstand wird in erster Linie mittels Büchern angesprochen. Alkohol wird frei verkauft.

 

            Ein ganz besonderes Gewicht spielen bei all diesen Dingen die sexuellen Gefühle und der Wunsch nach dem idealen Partner. Überall werden sie unterschwellig oder ganz offen angepeilt. Es werden Stimulantien dargeboten.

 

            Das schizophrene an der Situation ist, dass wohl jeder ganz offiziell sexuell angeregt wird, aber dass genau so offiziell keine allgemein anerkannte Möglichkeit geboten wird, diese in den Menschen geförderten Spannungen auf einem normalen Wege abbauen zu können, wenn er keinen entsprechenden Partner hat.

 

            Onaniert er, gilt er zumindest als psychisch defekt.

 

            Nimmt er sich als einzige Alternative eine Hure, so begibt er sich, nach allgemeiner Auffassung, fast schon ins Illegale.

            Für Frauen gilt umgekehrt selbstverständlich prinzipiell das gleiche.

 

            Das ist zum Beispiel ein Bereich, in dem konsequent Gefühle mit Füßen getreten werden und die Leistungen der Helfer (auch wenn sie bezahlt werden) permanent schlecht gemacht werden. Als Argument wird dann immer genannt, sie verkauften ihren Körper.

 

            Wer leistet nicht mit seinem Körper Arbeit für andere und wird dafür bezahlt?

 

            Was ist denn daran unmoralisch?

 

            Hat Christus je eine Hure verurteilt?

 

            Die Kirchen holen das Versäumnis des Herrn nach!

 

            Hier noch kurz eine Betrachtung des Sexes im Sinne der Urkräfte und in bezug auf den Plan:

 

            Das “Praktizieren von Sex” basiert meiner Meinung nach auf zwei Bedürfnissen. Zum einen ist da der elementare Wunsch nach Harmonie. Nehmen sich beide Partner genügend Zeit, findet die Vereinigung in ungestörter Umgebung statt, und gehen beide mit der nötigen Hingabe an die Sache, dann entsteht Harmonie zwischen ihnen. Bei langjährig Verheirateten ist diese Harmonie oftmals verloren gegangen. Es wurden immer die selben “Argumente in die Diskussion” geworfen. Das Interesse verflachte, die Harmonie schwand dahin. Erst mit einem anderen Partner konnte es neu belebt werden.

 

            Das zweite Bedürfnis Sex zu betreiben, liegt in der Erfüllung des Plans begründet, also nachrangig hinter dem Wunsch nach Harmonie. Es ist das Bestreben, den Fortbestand des Erreichten im Sinne des Plans festzuschreiben, in dem für Nachwuchs gesorgt wird.

 

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 Die Musik im Leben

 

            Die Rolle der Musik im Leben allgemein bedarf schon fast gar keiner näheren Erläuterung.

 

            Der Ausspruch, mit jemandem “auf gleicher Wellenlänge zu sein”, kommt aus einem derart tief verwurzelten Gefühl heraus, dass es jedem sofort einleuchten muss.

 

            Was sagte ich eingangs schon?

 

            Alles strebt nach Harmonie.

 

            Es ist zu offensichtlich, dass tatsächlich alles versucht, in einem harmonischen Einklang mit der Umwelt zu leben. Ich kann mir dabei sehr gut vorstellen, dass die Urkräfte in uns tatsächlich in Form von Schwingungen existieren. Sollte dies nun wirklich der Fall sein, so hat die Musik einen tieferen Zugang zu uns und dem allgemeinen Leben, als man es sich vorstellen kann.

 

            Das würde allerdings auch erklären, warum schon die Menschen der Urzeit Musik zu machen im Stande waren und die Klänge dazu benutzten, sich in einen Trancezustand zu versetzen. Meist taten sie es aus religiösen Gründen, um die Göttin der Jagd günstig zu stimmen, die Fruchtbarkeit zu fördern oder Unheil abzuwenden.

 

            Musik, in harmonischem Gleichklang, vermag die in uns schwingenden Kräfte gleich einem Resonanzboden zu verstärken. Dadurch steigen die Emotionen hoch. Gefühle, die auf den Urfähigkeiten basieren, werden direkt angesprochen. Sie steigen auf und schwingen mit den Tönen in uns fort.

 

            Diesen Effekt machten sich die Feldherren zunutze, indem sie ihre Soldaten in bestimmter Weise singen und musizieren ließen und auch heute noch lassen.

 

            Angesprochen wird nicht nur das Harmoniebedürfnis, obgleich es wohl unbestritten in diesem Zusammenhang eine größere Rolle spielt, als die anderen. Disharmonien verstärken die Kraft, solche aus dem Leben fernzuhalten. Daraus resultieren die wechselhaften Aufwallungen in uns, wenn wir spannungsgeladene Musik anhören.

 

            Musik hat einen direkten Zugang zum Leben.

 

            Es ist nachgewiesen worden, dass landwirtschaftliche Tiere produktiver werden, wenn sie bestimmte Musik hören. Man hat ganz allgemein bei Tieren festgestellt, dass sie je nach Komponist, also Art von Musik, entweder ruhiger oder aggressiver werden. Ja, selbst bei Pflanzen wurde beobachtet, dass sie entsprechend schneller oder langsamer wuchsen.

 

            Diese Erkenntnisse bestätigen ganz eindeutig das oben Gesagte.

 

            Auf der anderen Seite ist auch der Umkehrschluss der Aussage zulässig. Ist ein Komponist vermehrt von aggressiven Gefühlen besetzt, so wird auch seine Musik aggressiver, steigert sich in gleichem Maße sein Wunsch nach Harmonie, dann nehmen auch die harmonischen Anteile seiner Kompositionen zu. Bei stark aggressiven Anteilen wird dabei seine Musik entsprechend spannungsgeladen.

 

            Natürlich ist dies alles nur ein Indiz und kein Beweis.

 

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 Die Kraft und die Psychologie

 

Entwicklung und Fehlentwicklung,

 

die natürliche Schizophrenie des Menschen

zwei parallele Ich-Ebenen

 

 

            Die obigen Erkenntnisse über jene Urkraft, also die Kraft, die uns steuert, lässt auch einen Ansatzpunkt in der Psychologie zu. In der Psychologie spricht man von Grund- oder Elementartrieben im menschlichen oder tierischen Handeln.

 

            Nachdem Siegmund Freud zunächst vom Sexualtrieb als einziger Motivation ausging, nahm er später noch die Selbsterhaltungstriebe dazu, die Ich-Triebe. Schließlich ersetzte er sie durch die beiden Triebklassen der Libido (des Lebens- oder Liebestriebes) auf der einen Seite und des Todestriebes auf der anderen.

 

            C.G. Jung ging von der Libido als Grundtrieb aus. Er sah aber auch die fortschreitende Desexualisierung im Laufe der Entwicklung eines Individuums.

 

            Alfred Adler ging vom Machttrieb aus, von einem Sicherheitsstreben.

 

            In der Folgezeit wurde später viel über Triebe gesprochen und geschrieben. Sie wurden zur Motivationsgrundlage für das Handeln. Man sprach bald von physiologisch bedingten (ererbten) Trieben, dem "Drive" und erworbenen Trieben. Es wurden ganze Listen erstellt, die je nach Überzeugung erweitert oder verkürzt wurden.

 

            Ein solches Vorgehen hat jedoch nur einen einzigen Aussagewert: da muss doch was Wahres dran sein!

 

            Die Vorstellung von Trieben birgt eine derartig plastische Überzeugung in sich, dass alle sofort begeistert zugriffen, weil sie sich nur aufgrund angeborener Triebe bestimmte Handlungsweisen vorstellen konnten. Reichten die nicht aus, mussten noch erlernte Triebe dazukommen.

 

            Es war nicht falsch, von Trieben auszugehen.

 

            Der Fehler liegt jedoch in der scheinbaren Gleichrangigkeit der "Triebe". Lege ich die "Urkraft" zugrunde, so wie ich sie sehe, dann öffnet sich eine andere "Triebhierarchie".

 

 

            Aus Harmonie kommend

            |

            Geburt

            / \

                             Harmoniebedürfnis   -   Stärkung der eigenen Person

            |

            Wille, den Plan zu erfüllen

            Stärkung der Allgemeinen Harmonie

            in bezug auf

            /               \

              Gesellschaft     -     eigenes Leben

            /      |      |              |      |      \

            viele Möglichkeiten            viele Möglichkeiten  

            und Wege            und Wege  

                             die Gesellschaft            der eigenen Lebenserhaltung,

                 zu harmonisieren            Stärkung der Position

            \             /

            Fortpflanzung,

            damit

            Sichern des Erreichten,

            aufbauen auf dem Erreichten

 

            Zugrunde liegen das Harmoniebedürfnis und die Identität, also die Urkräfte. Sie sind die eigentliche Motivation. Denn alles ist bestrebt, mit seiner Umgebung in Harmonie zu leben. Die Identität ist immer vorhanden, kann weder gestärkt noch abgeschwächt werden, denn die jeweils eigene Identität ist ja Teil der allgemeinen. Die Identität ist das reine `Ichgefühl´, und z.B. nicht zu verwechseln mit dem Begriff Identität in `Identitätskrise´, womit eine Orientierungslosigkeit bezüglich der eigenen Fähigkeiten gemeint ist, die Suche nach dem individuellen Weg, um den Plan zu erfüllen, oder eine existenzielle Basis zu schaffen, um an die Erfüllung des Plans gehen zu können. Die von mir beschriebene Identität ist also nicht zu verwechseln mit der Orientierungslosigkeit bezüglich der eigenen Position in allgemeinen Geschehen.

 

            Dem Streben nach Harmonie folgt der Wunsch, den Plan zu erfüllen.

 

            Erst danach kommt der Wunsch nach Kindern, in denen die eigene Entwicklung weitergeht. An dieser Stelle irren viele, die meinen, dass der Wunsch nach Fortpflanzung an erster Position zu finden sei,  weil der Sexualtrieb derart stark ist, weil sich alles im Leben um Sex dreht.

 

            Zu unterscheiden ist der Wunsch nach einem Partner von dem Bedürfnis Nachwuchs zu zeugen. Die Suche nach dem Lebensgefährten entspringt dem Harmoniebedürfnis, der Nachwuchs aber sichert die weitere Planerfüllung. Beides sind nachrangige Ebenen.

 

            Erst wenn ein genügend stabiles Fundament “Harmonie” im      Menschen errichtet ist, ist er in der Lage, an die Planerfüllung zu gehen. Dabei bilden sich zwei Strömungen, die eigentlich parallel verlaufen sollten. Einmal steht die eigene Person im Mittelpunkt, zum anderen die Gesellschaft und die Umwelt. Stärke ich die eigene Person, habe ich entsprechend mehr Möglichkeiten, der Allgemeinheit zu dienen. Stärke ich die Gesellschaft, die Umwelt, habe ich mehr Möglichkeiten, mich in ihr besser zu entwickeln.

 

            Geht man also davon aus, dass primär das Harmoniebedürfnis besteht, sekundär der Wille zur Erfüllung des Planes rangiert, und danach erst der Wunsch zur Fortpflanzung, dann ist es nur zu verständlich, dass Störungen, je nachdem auf welcher Ebene sie auftreten, massivste Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes und in der Folge des heranwachsenden Menschen haben.

 

            Was geschieht nun bei der Geburt und im weiteren Verlauf der Entwicklung, was kann schief gehen?

 

            Der Mensch tritt heraus aus der relativen Harmonie des Mutterleibes in eine feindliche fremde Welt. Er ist alleingelassen mit sich, spürt Kälte. Der weitere Kontakt zur Mutter besteht dann nur noch darin, dass er in relativ regelmäßigen Abständen immer wieder aus seiner Einsamkeit herausgenommen wird und die wärmende Nähe der Mutter spürt, während er über ihre Brustwarzen Leben spendende, Leben erhaltende Nahrung erhält. Dabei spürt  er wieder ganz intensiv und hört Altvertrautes. Erinnerungen an die Geborgenheit in der Fruchtblase leben auf. Ein harmonischer Zustand ähnlich dem vor der Geburt entsteht, und merkt, auch nachher ist Harmonie noch möglich. Doch eine erneute Trennung steht bevor. Das Kind wird von der Brust genommen, hingelegt in ein warmes Bett, zugedeckt. Der erste schmerzhafte Abnablungsprozess ist in vollem Gange.

 

            Eingeleitet wurde dieser Prozess mit dem Eintritt der Wehen, den Schmerzen der Mutter, die das Kind spürt. Der erste dramatische Höhepunkt ist das Zerreißen der Fruchtblase, das Auslaufen des Wassers, in dem sich der Fötus in einem schwerelosen Zustand befunden hatte. Das Entsetzliche Geschehen setzt sich fort mit dem Auspressen des kleinen, zerbrechlichen Körpers, von innen gedrückt, im engen Gebärkanal eingeklemmt, von außen gezerrt, endlich durch. Die Versorgungsleitung zur Mutter wird gekappt. Die Verbindung ist endgültig unterbrochen. Erstickung droht. Der kleine Mensch wird an den Füßen hochgerissen. Er wird geschlagen. Laut entlädt sich der erste Frust. Die Lungen beginnen zu atmen. Er lebt weiter!

 

            Nun kommt es ganz darauf an, ob es der Mutter gelingt, den Schock der Geburt durch viel Liebe und Nähe zu kompensieren, wieder neues Vertrauen in das Kind zu pflanzen. Sie muss eine neue Harmonie außerhalb ihres Leibes mit dem Kind beginnen.

 

            Der Vater tritt in das junge Leben, weckt Vertrauen auch zu ihm. Weitere Personen kommen dazu.

 

            Das Kind fühlt sich sicher, geschützt, verstanden, macht erste eigene Versuche. Es entfernt sich ganz unmerklich aus der unmittelbaren Nähe der Mutter, denn es empfindet die Harmonie, die weiter reicht, als direkte Berührung, körperliche Umarmung. Das Kind muss nicht mehr ständig mit sich herumgetragen werden, es kann eine räumliche Entfernung aushalten. Es weiß, da ist jemand, auf den man sich blindlings verlassen kann.

 

            Ständig kommen neue Eindrücke, Informationen, die verarbeitet werden müssen, alleine und mit Hilfe der Erwachsenen. Widersprüche müssen geklärt werden aus dem, was die Eltern sagen, aus dem, wie die Eltern handeln. Widersprüche müssen geklärt werden, aus dem was dem Kind gelehrt wird. Es lernt religiöse Inhalte, Verhaltensweisen, Vorschriften, Verbote. Es lernt aber auch, dass vieles im Leben dem widerspricht, was es gelernt hat, sich nicht vereinbaren lässt mit Erkenntnissen, die die Geschichte aufzeigt oder modernste wissenschaftliche Errungenschaften zu beweisen scheinen. Widersprüche müssen geklärt werden! Es muss erkennen, ob die Widersprüche nur scheinbarer Natur sind, sich also auflösen lassen, wenn alle nötigen Informationen vorhanden sind. Das Kind beginnt lernen zu lernen, es fragt, bekommt Antworten und ordnet ein.

 

            Sein ureigenes Weltbild entsteht.

 

            Basierend auf den Informationen, die es von Geburt an erhielt. Informationen, die zunächst aus Erfahrungen bestanden, später zunehmend aber auch aus beigebrachtem Wissen von den Eltern, Kindergarten, Schule, Kirche, Beruf, etc.

 

            Das Kind wertet vom ersten Moment an. Es stellt Informationsbündel zusammen, denen es Wertungen zuordnet. Der Begriff Familie ist ein solches Informationsbündel. Es beinhaltet so z.B. Mutter, Vater, Geschwister, bedeutet Heim, Geborgenheit, Hilfe, Verständnis, Vertrauen, Liebe.

            Was aber nun, wenn die Mutter sich nicht in dem Sinne wie oben beschrieben um ihr Kind kümmert? Was, wenn sich die Eltern streiten, schlagen, anschreien, wenn das Kind nur unregelmäßig versorgt, häufig alleingelassen wird? Wenn es von den eigenen Eltern geprügelt wird. Es nicht Schutz bei ihnen findet, wenn es von anderen bedroht, verleumdet wird. Wenn die eigenen Eltern die Kinder gar nicht erst fragen, den Fremden Glauben schenken, das Kind verraten?

 

            Dieses Kind lernt auch, es stellt ebenso Informationsbündel zusammen, denen es Wertungen zuordnet. Der Begriff Familie beinhaltet dann genau so Vater, Mutter, Geschwister, aber aus den Wertungen Heim, Geborgenheit, Hilfe, Verständnis, Vertrauen, Liebe werden der Ort wo ich wohne, Einsamkeit, Willkür, Verständnislosigkeit, Vertrauensbruch und die Frage “Liebe, was ist das?”. Übrig bleibt eine grenzenlose Sehnsucht nach Werten, von denen es zwar gehört, von denen es aber nur eine vage Vorstellung hat. Deren Fehlen beginnen tief in seinem Innern heftig zu brennen und zu nagen. Sie vereiteln eine normale Entwicklung, alles Streben ist nur auf die Erlangung einer Harmonie ausgerichtet, die als Basis für das weitere Leben dienen muss.

 

            Der Junge Mensch wird älter, doch er sucht immer noch nach der verloren gegangenen Harmonie seiner Kindheit. Die Entwicklung stockt, das Leben geht weiter. Lehrinhalte werden ihm beigebracht. Alles ordnet er in seine Informationsbündel ein mit den negativen Wertungen, die er als Kind gelernt, erfahren hat. Er erhält ein verkehrtes Weltbild, Zuordnungen werden falsch, denn zu viele positive Aspekte erhalten negative Vorzeichen, passen nicht mehr, werden irrig gedeutet. Zu guter Letzt findet er sich selbst nicht mehr zurecht, er zerbricht psychisch, findet keinen Ausweg mehr. Die Sehnsucht nach Harmonie steigert sich ins Unendliche, die Hoffnung schwindet, entgleitet völlig.

 

            So ist es ihm weder möglich, seine eigene Person zu stärken, noch der Gesellschaft harmonisch zu dienen, einer Gesellschaft, zu der er gerne gehören möchte, von der er sich aber verraten fühlt, verkannt, ausgestoßen.

 

            Einer der Auswege ist der Suizid, der direkte Weg zurück zu der Harmonie, aus der er gekommen ist.

 

            Er ist im Leben gescheitert.

 

            Zwischen den beiden oben geschilderten “Lebensläufen” sind alle Schattierungen möglich, die der Psychologie, Psychiatrie bekannt sind.

 

            Zu den oben genannten Problemen der geschilderten Fehlentwicklung gesellt sich noch eins hinzu. Die natürliche Schizophrenie des Menschen, basierend in seiner evolutionären Geschichte.

           

            Jahrmillionen haben seine Vorfahren instinkt- und gefühlsmäßig gelebt, reagiert, agiert. Ein umfangreiches Schutzsystem hatte sich entwickelt, das ihn so exakt steuerte, dass er Nahrung finden konnte, und dabei unterscheiden konnte, was war essbar, was giftig. Er lernte, was gut, was schlecht für ihn war. Gefühle der Angst ließen ihn nicht seine natürlichen Grenzen überschreiten, sich vor Gefahren in Acht zu nehmen. Er lernte, mit sich und der Umwelt in Harmonie zu leben. Liebe war, je nach Entwicklungsstufe in der Evolution, das Verlangen, mit einem geeigneten Partner zusammen durch das Leben zu gehen, sich gemeinsam fortzupflanzen, unter Umständen den Träger der eigenen Nachkommen zu beschützen, verteidigen, den Kleinen in der Reifezeit Sicherheit zu geben, sie vor allen Gefahren des Lebens zu behüten, ihnen das beizubringen, was ihnen nicht an Instinkten über die DNS mitgegeben wurde. Bei Tieren, die tiefer auf der Evolutionsleiter stehen, erschöpft sich die Liebe eher in der Harmonie, die das Tier in sich empfindet und zur Umwelt. Der Fortpflanzungstrieb ist nachrangig, er sichert den Fortlauf des Plans.

 

            Heute ist der Mensch im allgemeinen der Ansicht, dass alles, was er macht, er über seinen Verstand steuert. Doch das alte Erbe, das Steuerungssystem in uns, gewachsen, etabliert in den Jahrmillionen ist noch zum großen Teil vorhanden. Solange unser logisches Denken und Handeln einigermaßen mit dem überlieferten Erbe übereinstimmt, fällt es uns nicht weiter auf. Alles scheint relativ in Ordnung zu sein. Erst  wenn die Entwicklung gestört verläuft, wie oben im zweiten “Lebenslauf” geschildert, versuchen die entwicklungsgeschichtlich wesentlich älteren Bereiche die Kontrolle und Führung des Menschen zu übernehmen. Werden Probleme so groß, dass sie kaum noch zu bewältigen sind. So produziert der alte Bereich tiefgründende Angst vor weiteren Problemen, die eine Lösung der vorhandenen praktisch unmöglich machen würden. Angst aber ist eigentlich ein Schutzmechanismus. Er lässt jedes Tier sich zurückziehen, aus der Erfahrung heraus, dass durch Vermeidung viele Gefahren erst gar nicht entstehen, sind sie aber da, Flucht  oftmals die einzige Möglichkeit ist, ihnen zu entgehen. Ist Flucht jedoch nicht möglich, versucht sich das Tier zu tarnen, zu verstecken, sich irgendwo zu verkriechen. Es wartet ab. In aller Regel löst Zeit akute Probleme. Wunden schließen sich, Krankheiten heilen, gefährliche Tiere, die einen angreifen, fressen könnten, ziehen weiter. Auch der Mensch zieht sich zurück, geht ins Bett, ist krank. Die psychische Erkrankung ist seine Flucht, das Bett seine Höhle.

 

            Der heutige Mensch kann sich aber nicht für lange Zeit zurückziehen, wenn es ihm schlecht geht. Er lebt in einem sozialen System. Er hat Familie, Freunde, Bekannte, ist im Berufsleben, funktioniert, wie allgemein von ihm verlangt wird. Fällt er nun für einen längeren Zeitraum aus, was die Regel ist, wenn er psychisch erkrankt, wenden sich Bekannte von ihm ab, Freunde gebe ihn auf, er verliert seinen Job. Neben seiner psychischen Welt, bricht nun auch seine reale Existenz zusammen. Er verliert alles, was er hat, wofür er gekämpft hatte trotz seiner Probleme. Er muss neu anfangen, ganz von vorn.

 

            Doch seine Probleme sind nicht akut aufgetreten.

 

Sie sind chronisch. Basieren auf einer fehlgelaufenen Entwicklung. Das Lebensgebäude ist aufgebaut auf sandigem Boden ohne Fundament. Eine notdürftige Konstruktion, die jeweils im Augenblick zu halten scheint, ohne statische Berechnungen für die Tragfähigkeit, um weitere Stockwerke des Lebens aufnehmen zu können.

 

            Ein Grundsatz, der sich aus meinen Überlegungen in diesem Buch ergibt, ist der, dass alles auf ein positives Ziel ausgerichtet ist, einerlei wie der Körper reagiert, der Geist, die Psyche handelt, denkt.

 

            Der Mensch handelt nach den Wertigkeiten seiner Informationen. Er reagiert zum eigenen Schutz bei Problemen, Gefahren, Krankheit. Anders kann er nicht.

 

            Er fühlt, denkt, handelt immer in positivem Sinne für sich. Positiv für sich ist auch gleichzeitig im Sinne des Plans. Kein Lebewesen kann anders handeln.

 

            Für sich handeln heißt also, den Bedürfnissen, Forderungen der Urkräfte, die er in sich spürt, optimal  zu entsprechen.

 

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            Sprache und Integration

 

            Man akzeptiert Fremde eher, wenn man sie versteht. Das kann man besonders gut daran erkennen, wie sich Staaten gebildet haben. So formten sie sich in erster Linie nach Sprachräumen. Soweit dieselbe Sprache gesprochen wird, versteht man sich eher als ein Volk, als bei unterschiedlichen Sprachen.

 

            Anderssprachige Gebiete in Staaten gelten in aller Regel als Problemregionen, die Autonomie anstreben.

 

            Man kann also sagen, dass Sprache verbindet.

 

            In allen Bereichen passt man sich einander an. Es entstehen Gemeinsamkeiten, Normen werden geschaffen in immer größeren Räumen. Warum sollte eine solche Angleichung nicht auch im engsten zwischenmenschlichen Bereich stattfinden,  warum nicht in der Sprache?

 

            Um das Zusammengehörigkeitsempfinden zu fördern und das Verständnis aller Menschen für einander zu stärken, wäre es also von Vorteil, wenn alle eine Sprache nicht “nur” verstünden, sondern auch sprächen.

 

            Ich kann mir eigentlich nur eine praktikable Möglichkeit vorstellen, obwohl es mehrere denkbare Wege gibt. Einmal  übernimmt man komplett eine international gewählte und versucht sie als Amtssprache einzuführen. Dieser Weg erscheint mir jedoch nicht als durchführbar.

 

            Die zweite Möglichkeit wäre eine sukzessive. Langsam werden einzelne Wörter durch entsprechende der gewählten Sprache ersetzt. Dieser Prozess läuft bereits ansatzweise. Modewörter werden planlos übernommen, leider aber auch genauso planlos nach geraumer Zeit wieder fallengelassen. Spracherhaltende Institutionen wehren sich zudem gegen eine Überfremdung der eigenen Sprache. Gezielt gesteuert ließe sich aber eine solche Entwicklung beschleunigen. Irgendwann wäre der Punkt erreicht, an dem die gewählte Sprache ohne weiteres verstanden werden kann. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, sie vollständig als Amtssprache zu übernehmen.

 

            Hierzu müssten sich zunächst alle Regierungen zusammensetzen und eine Sprache wählen.

 

            Es böte sich die englische Sprache an. Sie wird in einigen Bereichen bereits international genutzt, warum nicht auch allgemein?

 

            Um ein solches Vorhaben in Gang zu setzen, wäre die Gründung einer internationalen Gesellschaft zur Einführung der englischen Sprache bestimmt sinnvoll.

 

            Allerdings wird die Engstirnigkeit vieler Politiker und Institutionen ein solches Vorhaben nahezu unmöglich machen. Die jeweils eigene Sprache ist ein Heiligtum. Sie darf nicht angetastet werden. Kulturen müssen vor allem in der Sprache erhalten werden, damit ja jeder Fremde sofort als Fremder zu identifizieren ist. Sprache ist Kultur und Kultur ist unantastbar. Jeder hat ein Recht, anders zu sein als andere. Jeder hat ein Recht auf seine eigene Geschichte. Die eigene Geschichte ist unabdingbar mit der eigenen Sprache verbunden. Mit der eigenen Sprache geht wertvolles menschliches Gut verloren. Eine Abwägung der Güter ist nicht zulässig. Warum eigentlich nicht?

 

            Die Vorteile einer einheitlichen Sprache können nicht hoch genug eingeschätzt werden.

 

            Ich beabsichtige nicht, die Menschen gleichzuschalten. Sie sollten sich aber alle untereinander verstehen.

 

            Menschen, die auswandern, lassen immer viel eigene Kultur zurück. Sie beginnen sich in die neue zu integrieren, nach ein, zwei Generationen sind sie Bestandteil der neuen Umgebung, der anderen Kultur.

 

            Die Übernahme einer neuen Sprache verlangt längst nicht eine derart starke Veränderung. Sie verbindet die Länder, die Menschen.

 

            Toleranz, den anderen so zu nehmen, wie er ist, ist eine Sache,...

 

            ... sich verstehen ist eine andere.

 

            Toleranz erübrigt sich oft,  wenn man sich versteht, begreift.

 

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            Fazit

 

            Eine konkrete Vision...

 

 

                                   Neu

 

                                   Ein neuer Tag -

                                   Ein neuer Mensch

 

                                   Ein neuer Winkel -

                                   Ein neuer Blick

                                   Ein neuer Punkt

 

                                   Ein Neuer Kopf -

                                   Ein neuer Geist ?

 

                                   Ein neues Wort -

                                   Ein neuer Sinn  ?

 

                                   Ein neuer Klang

 

                                   Ein alter Freund

                                   In neuem Licht

 

 

 

            Bei allen Wörtern und Begriffen, die ich gebraucht habe, darf der Leser oder die Leserin niemals vergessen, dass ich lediglich versucht habe, Gedankengänge in Worte zu fassen. Ich bitte ihn oder sie inständig, nicht damit zu beginnen, einzelne Wörter zu kritisieren und lange Diskussionen anzuzetteln, ob dieser oder jener Begriff in diesem oder jenem Zusammenhang zu gebrauchen sei oder nicht.

 

            Mein Wunsch ist vielmehr, eine Diskussion in Gang zu setzen über einen Weg, der scheinbar Unerklärliches erklärbar macht, Grenzen zwischen Religionen einreißt oder sie verbindet. Dabei soll irrationaler Ballast abgeworfen werden.

 

            In diesem Zusammenhang muss ich noch einmal meine Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass letztendlich alle Religionen auf die Grundsehnsüchte des Menschen zu reduzieren sind, die man ihrerseits auf die Grundfähigkeiten zurückführen kann, auf die Urkraft.

 

            1. Das Ich als den einen Pol der Kraft

 

            und

 

            2. Das Harmoniebedürfnis als den anderen Pol.

 

            Diese Urkraft provoziert die Fragen, die die Menschheit schon seit Anbeginn beschäftigen, das sind die Urfragen:

 

            1. Wer bin ich?

            2. Wo bin ich?

            3. Warum bin ich? (Was ist der Sinn meiner Existenz?)

 

            Die Frage nach dem "Wo bin ich?" ergibt sich aus der Frage nach dem "Wer bin ich?", und daraus resultiert unweigerlich die nächste Frage: "Warum bin ich?", nach dem Sinn der Existenz.

 

            Immer und immer wieder kreisen diese Fragen.

 

            Es werden Antworten gegeben, die ihrerseits neue Fragen sind. Sie drehen sich gleich einem Karussell. Doch ganz allmählich formen sich konkrete Visionen. Eins fügt sich zum anderen. Aber erst, wenn sich alles lückenlos einordnen lässt, kann man sagen, dass es so ist oder nur so ähnlich, aber mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit

 

            -  oder vielleicht doch ganz anders sein könnte.

 

            Indem ich nach mir und der Umwelt frage, ergeben sich so viele unlösbare Probleme, dass ich unwillkürlich nach dem eigentlichen Sinn meines Hier seins frage. Bei dem Versuch der Beantwortung dieses Komplexes stoße ich auf die Größe Gottes.

 

            Doch alle diese Fragen lassen sich nicht beantworten. Man kann lediglich darüber nachdenken und auf Möglichkeiten kommen. Daher musste ich erst einmal zu mir selbst finden, soweit ich dies vermochte, und kam so zum vorliegenden Denkmodell.

 

            Da ich die gesamte Thematik über die Urbedürfnisse des Menschen abgeleitet habe, so wie ich sie sehe, und versuchte, sie zu interpolieren und rational zu begründen, konnte ich nur zu dem Schluss kommen, dass diese Fähigkeiten nicht nur allen Menschen, sondern aller Materie im weitesten Sinne immanent sein müssen. Dabei ist es einerlei, ob es sich bei der "Materie" um Korpuskuläres oder um Kraftfelder welcher Art auch immer handelt.

 

            Aus diesem Grund konnte ich weiter davon ausgehen, dass demnach sämtliche Religionen dieser Welt ursächlich diesen Grundsehnsüchten entspringen.

 

            Dabei darf man selbstverständlich nicht übersehen, dass ein großer Teil der religiösen Bestimmungen aus Profilierungssüchten einzelner entstanden. In erster Linie aber dienten die meisten der Absicherung der jeweiligen Institution. Andere entsprangen ganz einfach dem Unvermögen, Fehler einzugestehen.

 

            Es ist folglich unbedingt notwendig, dass alle Religionsgemeinschaften daran gehen, ihre Glaubensbekenntnisse auszuforsten und sie von all dem unsäglichen Ballast zu befreien. Unter Glaubensbekenntnis verstehe ich in diesem Zusammenhang den gesamten Kodex, inklusive aller Verhaltensregeln, wie Verbote, Gebote, sonstige Strukturen, etc.

 

            So ist es unsinnig, dass die katholische und evangelische Kirche sich darum streiten, ob es Heilige gibt oder nicht. Glaubt denn ernsthaft jemand, Gott ließe sich von Menschen beeinflussen, etwas zu tun oder zu lassen? Ein Gott, der allgegenwärtig ist, der jedem in seine Seele schauen kann, der gut und gerecht ist, -  sollte er nicht von sich aus die einzige gerechte Entscheidung treffen?

 

            Oder ist das die ungeheure Gnade und Großmut, dass er kleine Kinder an vielen Orten der Erde elendig verhungern lässt, nur weil sie zufällig im falschen Glauben erzogen worden sind? Hat Gott in seiner Gerechtigkeit in all den Kriegen überall auf der Welt nur immer böse Menschen sterben lassen?

 

            Viele Parallelen in allen Religionen auf der ganzen Welt mit zum Teil exzessiven Auswüchsen lassen sich finden.

 

            Doch zurück zu meiner Abhandlung.

 

            Ich möchte auf jeden Fall nochmals darauf hinweisen, dass ich Gott nicht als ein Wesen ansehe, welches man in seine Einzelteile zerlegen kann. Gott ist alles, alles zusammen und nicht jedes für sich.

 

            Dennoch ist es richtig, einen Teil Gottes aufzuheben, um ihn einer Betrachtung zu unterziehen, auch wenn es jener berühmte Stein ist, den man vom Boden aufhebt. Beim Studium des Steines darf man nicht vergessen, dass er ein unabdingbarer Bestandteil Gottes ist und für alle Zeit bleiben wird. Kein Teil Gottes ist jemals ablösbar.

 

            Ebenso wäre der Satz falsch, Gott sei die Summe alles Existenten. Denn dann müsste man auch sagen können, göttlich plus göttlich sei Gott. Das ist nicht meine Absicht. Wer dieses mechanistische Bild herausliest, tut es vielleicht aufgrund meiner Unfähigkeit, bestimmte Zusammenhänge entsprechend eindeutig zu formulieren. Er tut  es auf jeden Fall aber gegen meine ausdrücklich geäußerte Absicht.

 

            Vor allem sei es jedem freigestellt, meine Beschreibungen und Zuordnungen der einzelnen Bestandteile der Natur als "Bestandteile Gottes" zu bezeichnen. Denn dies ist ein Wort, ein Denkansatz, mehr nicht.

 

            Um es noch einmal zu verdeutlichen, sei hier gesagt, dass mit der Beschreibung der zweipoligen Kraft nicht eine Dividierbarkeit Gottes aufgezeigt werden soll. Im Gegenteil, damit wird die Einheit Gottes demonstriert.

 

            In diesem Zusammenhang weise ich auf den Abschnitt über die Seele hin, über das Identitätsbewusstsein.

 

            Was spricht also gegen meine Überlegungen?

 

            Nicht vielleicht einzig und allein die überlieferte Meinung, Gott sei ein Wesen, das sich außerhalb des Systems befindet. Ein Wesen, das wie ein Mensch vor einer selbst gebastelten Modelleisenbahn sitzt, sich freut, dass alles so schön funktioniert und überlegt, was er noch alles verbessern könnte.

 

            Modellmäßig können wir uns Gott schon als Menschen vorstellen. Nur sind wir in diesem Fall eine seiner Körperzellen!

 

            Was hindert uns daran eben dieses Wesen Mensch, hier stellvertretend für Gott, von innen heraus anzuschauen - aus der Sicht dieser einzelnen Körperzelle? Sind wir nicht und alles um uns herum tatsächlich nur eine Körperzelle Gottes, der lediglich aus der Perspektive heraus die Übersicht fehlt?

 

            Doch auch diese Körperzelle kann, da sie Bestandteil des gesamten Systems ist, sich selbst studieren, ihre Umwelt beobachten und erkennen, was in ihr und in ihrer unmittelbaren Umgebung vor sich geht. Sie kann aufgrund der Abläufe zu dem Schluss gelangen, dass sie Bestandteil eines Organismusses ist, dessen gesamte Dimension sie jedoch nicht zu überschauen in der Lage ist. Die vorgefundenen Indizien sprechen aber eine deutliche Sprache.

 

            Warum sollte dieses Bild falsch sein?

 

            Es mögen Stimmen aufkommen, die sagen, dass diese Gedankengänge anmaßend und gotteslästernd seien. Was kann daran überheblich sein, wenn in diesem Sinne Gott alles ist, der Mensch jedoch gemessen daran viel kleiner als ein Staubkorn bleibt. So wie der Mensch im Vergleich zur Natur um ihn herum in ihrer Gesamtheit ihr nicht einmal das Wasser reichen könnte, so bleibt er doch stets ein Teil von ihr, egal was immer er auch tut. Genau wie ein Mörder, der seine ganze Familie ausgelöscht hat, doch stets Bestandteil dieser Familie bleibt. Er ist aus ihr gekommen. Auch wenn er der einzige noch lebende Repräsentant der Familie ist, kann er niemals die Familie sein. So ist der Mensch auch nur ein Teil Gottes, er ist nicht Gott selbst, denn Gott vereinigt alles in sich.

 

            Somit ist auch klar, dass wir Gottes Geschöpfe sind, wie es die Bibel beschreibt, doch das schließt nicht aus, dass wir gleichzeitig Teile seiner selbst bleiben und damit alles, was wir schaffen, auch selbstverständlich Gottes Werke sind.

 

            Daraus folgert klar und unmissverständlich, dass Gott in seiner Allumfassenden Einheit unfehlbar ist. Genau so eindeutig kann man daraus schließen, dass der Mensch, der ja nur einen winzigen Teil Gottes ausmacht, auch nur entsprechend winzig unfehlbar sein kann. Der Mensch hat jedoch genügend Verstand entwickelt, diesen Tatbestand aus den vielen Fehlentscheidungen, die er im Laufe seiner Entwicklung getroffen hat, zu erkennen. Diese Erkenntnis hat selbstverständlich gerade auch für jene Menschen Geltung, die ihre Entscheidungen als von Gott eingegeben hinstellen und damit den Anspruch der Unfehlbarkeit ableiten.

 

            Eine solche Anmaßung ist ein Absurdum.

 

            Aus dieser Erkenntnis heraus ergibt sich zwingend, dass wir ständig auf der Hut sein müssen, falsche Entscheidungen zu treffen. Wir müssen immer den Gedanken zulassen, dass der andere Recht oder zumindest zum Teil Recht haben könnte. Es gibt auch oftmals verschiedene Wege zum gleichen Ziel, und jedem muss die Freiheit eingeräumt werden, den Weg einschlagen zu dürfen, von dem er überzeugt ist, das sei der richtige, solange er nicht zum Schaden der Allgemeinheit ist.

 

            Doch wer kann entscheiden, ob etwas zum Schaden oder Nutzen der Allgemeinheit, des Plans ist?

 

            Neue Gedanken können nicht schaden. Wenn sie richtig sind, werden sie sich durchsetzen. Falsche Wege führen in die Irre und werden früher oder später auch als solche erkannt. Es ist auf jeden Fall heuchlerisch, Meinungen zu verbieten, weil sie angeblich eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen.

 

            Die einzigen Gedanken, die meiner Meinung nach tatsächlich eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen sind jene, aufgrund derer Menschen getötet, bzw. gehasst werden könnten, alle also, die Unwahrheiten verbreiten,  Menschen herabwürdigen und jene, die die Gedanken anderer zu verbieten trachten. Solche Gedanken dürfen auch unter dem Gesichtspunkt der freien Meinungsäußerung nicht propagiert werden.

 

            Alle anderen müssen toleriert werden.

 

            Der Mensch muss erkennen und lernen, dass Toleranz gegen jeden ein unabdingbares Menschenrecht des anderen ist, das nicht gebrochen werden darf.

 

            Wie schon beschrieben, bestehen die Grundsehnsüchte nur aus wenigen Bedürfnissen: in Harmonie zu leben, sich dabei mit einem Partner eigener Wahl in die Zukunft fortzupflanzen und den Verstand entsprechend den Fähigkeiten zu gebrauchen, entsprechend zu leben.

 

            Dies alles im Einklang mit und zur Vollendung des Plans.

 

            Der Wunsch nach Harmonie impliziert soziale Gerechtigkeit. Diese Forderung bedeutet, dass keiner nur auf der Nehmerseite stehen darf. Jeder muss genau so bereitwillig geben, wie er zu nehmen bereit ist. Wenn einer sich vom anderen verfolgt fühlt, so muss er sich selbst fragen, ob er nicht den anderen auch verfolgt und warum.

 

            Wann setzt sich endlich die Erkenntnis durch, dass Menschen auf der ganzen Welt nichts anderes sind, als einfach Menschen? Gibt es irgendwo Menschen, die etwas anderes möchten, als in Frieden und Freiheit zu leben?

 

            Selbstverständlich auch in relativem Wohlstand und ohne Hunger. Aber eine solche Aussage ändert nichts, denn sie ist nur eine Ergänzung dazu, dass sie eben in Frieden und Freiheit leben möchten. Oftmals ziehen leider Menschen, mangels günstigerer Alternativen, ein Leben in Unfreiheit aber mit relativer Sicherheit vor. Sie schließen sich heuchlerischen Menschen an, Verbrechern, Diktatoren, von denen sie Vorteile für sich selbst auf Kosten anderer erhoffen.

 

            Die Führungskader diktatorischer Regime wähnen sich selbst frei, sie unterdrücken ja die anderen.

 

            Der Wunsch nach Harmonie entscheidet die Partnersuche, die Wahl des Freundeskreises.

 

            Das Bedürfnis, seinen Verstand entsprechend den Fähigkeiten zu gebrauchen, entspringt dem allem immanenten Drang, den großen Plan zu erfüllen. Nur über den Verstand und das Gefühl aller ist es möglich, gemeinsam an einem Strang zu  ziehen. Nur durch den Verstand ist es möglich, dass geforscht und Fortschritt erzielt wird, denn ohne Fortschritt stagniert alles.

 

            Der Mensch war ein Fortschritt der Natur. Der Mensch ist Teil der Natur, also ist sein wissenschaftlicher Fortschritt ebenso ein solcher der Natur - also des Plans - Gottes.

 

            "Künstlich" ist demnach nur der Ausdruck für die Angst, dass der Mensch Wege beschreitet, die gegen den Plan gerichtet sein können.

 

            In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass das Wort "Plan" lediglich einen Begriff für eine allumfassende Entwicklung darstellt, die in ihrer Komplexität noch nicht erkannt, höchstens nur ganz vage erahnt werden kann.

 

            Negativisten werden sich sofort auf dieses Wort stürzen, doch sie streiten sich um ein Gefäß, ohne den Inhalt zu betrachten. Das gleiche gilt selbstverständlich auch um die einzelnen "Teile Gottes", wie ich sie in dieser Abhandlung beschrieb. Wenn ich einen Stein von der Erde aufhebe, so ist er scheinbar gelöst. Er ist ein Teil des Ganzen und befindet sich in einer Einheit mit dem Ganzen, obwohl ich ihn doch aufhob, in meine Hand nahm und ihn in einen See schleuderte. Die gesamte Einheit kann das ebenso wenig ändern, wie das Gewicht der Erde, wenn ich besagten Stein von ihr aufhebe.

 

            Auch die beschriebene zweipolige "Urkraft" stellt lediglich ein Denkmodell dar. Ich erhebe damit nicht den Anspruch auf die einzige und letzte Erkenntnis. Es zeigt sich damit jedoch, dass auch andere Wege richtig sein können, ohne dass man mit dem neuen Weg auch gleichzeitig seinem alten Glauben vollständig abschwören muss. Im Gegenteil, diese These festigt das Gute an ihm, befreit ihn aber von wuchernden Fehlinterpretationen, durch die das Fundamentale zum großen Teil verschüttet wurde.

 

            Wir müssen lernen, zu sehen...

            und zu tolerieren...

 

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            Appell

 

            Wenn ich vom überlieferten Glauben spreche, so denke ich nicht nur an den christlichen, sondern im Prinzip an alle Religionen dieser Welt.

 

            In ihnen wurde und wird ständig darüber nachgedacht, welche Konsequenz sie für das Leben eines jeden einzelnen mitbringt. Bis in unsere heutigen Tage sind Erkenntnisse und daraus gezogene Schlussfolgerung übrig geblieben, die einst in grauer Vorzeit erkannt und für richtig befunden wurden. Sie entsprachen dem damaligen Stand von Wissen und Kultur.

 

            Doch gerade in den letzten Jahrzehnten stürzte eine wahre Flut an Erkenntnissen auf die Menschheit ein. Sie zu verarbeiten ist nun Pflicht.

 

            Doch bei dieser Tätigkeit darf man niemals außer acht lassen, dass kein Rückschluss, und mag er noch so logisch und einleuchtend erscheinen, als unumstößliche Wahrheit angesehen werden darf. Alles ist im Wandel, auch unsere Fähigkeit zu erkennen. Ständig wissen wir Neues, und wir müssen dabei ganz einfach akzeptieren, dass wir niemals alles wissen werden.

 

            Diese Tatsache darf uns jedoch nicht zur Passivität verleiten, im Gegenteil, es muss mit doppelter Kraft weiter geforscht werden.

 

            Wenn ich nun alle Menschen dieser Welt auffordere, ihre Religionen "auszumisten", so erwarte ich nicht von ihnen, dass sie damit ihrem Glauben abschwören, im Gegenteil, jeder sollte seinen Weg gehen, und dabei danach trachten zu erkennen, was im eigentlichen Sinne nichts mit seinem Glauben zu tun hat, sondern im Prinzip nur bestimmte Menschen unterdrückt, um anderen einen Vorteil zu verschaffen.

 

            Auch waren einige Vorschriften zum Schutz der Menschen gedacht, so das Verbot von Schweinefleisch der Mohammedaner. Nach dem Verzehr von Schweinefleisch erkrankten häufig Menschen. Man nahm an, sie wurden von Gott dafür bestraft. Also wurde der Genuss von Schweinefleisch generell nicht erlaubt.

 

            Heute weiß man um die Ursachen. Daher ist dieses spezielle Verbot nicht mehr zeitgemäß. Es entspricht nicht unserem heutigen Wissensstand.

 

            In der Vielfältigkeit der Denkansätze liegt die Garantie für das Finden des richtigen Weges.

 

            So wie Millionen von Spermien ausziehen, um ein Ei zu befruchten, so müssen unendlich viele Theorien aufgestellt werden, um den richtigen Weg zu finden.

 

            Halten Sie also Frühlingsputz und schmeißen Sie alles über Bord, was in Ihre Religion nicht hineingehört, und Sie werden sehen, es bleibt auf der ganzen Welt nur noch eine einzige übrig, die Sie alle geschwisterlich verbindet.

            Bei allen Bestrebungen, den Glauben auf der ganzen Welt in eine Richtung zu führen, darf man folgendes niemals vergessen:

 

            je stärker der Glaube sich konzentriert, d.h. auf der Welt vereinheitlicht wird, desto gefährlicher wird er auch. Denn desto irreversibler können seine Gebote werden!

 

            Daher sollte sie nur aus ganz wenigen Geboten und Verboten bestehen:

 

            1.Denke selbst weiter als die anderen oder versuche es.

           

            2.Toleriere die Gedanken und Gefühle der anderen und versuche sie zu verstehen.

 

            3.         Hilf den anderen.

 

            4.         Diskriminiere nichts und niemanden.

 

            5.Sei überzeugt von der Einfachheit und Natürlichkeit des Glaubens

 

            6.Seid offen und dankbar für jeden Zweifel, für jede Kritik.

 

            Wer nun der Meinung ist, dies sei eine neue Religion, der mag es glauben.

 

            Wer in diesen Gedanken seinen eigenen Glauben wieder erkennt, wenn auch in einem neuen Gewande, der hat ebenso Recht.

 

 

            Darum nennt mir eine Religion, einen Glauben, eine Weltanschauung, also eine Philosophie, die, bei näherer analytischer Betrachtung, nicht ein harmonisches Miteinander propagiert, auch wenn es auf den ersten Blick  oft den Anschein hat. Der Rassismus und in exzessiverer Form der Nationalsozialismus sind dafür Beispiele, die der einen Bevölkerungsgruppe vorgaukelt, sie könne in größerer Harmonie leben, wenn die andere  ausgegrenzt, oder sogar ausgerottet wird.

 

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            Des Fazits Fazit:

 

            Wissen wir nichts...

            oder

            wissen wir viel... ?

 

            Die einen werden sagen:  "Wir wissen nichts!"

            Die anderen meinen: "Wir wissen bereits sehr viel!"

Etliche aber fragen sich: "Natürlich wissen wir einiges - 

doch was?"

 

 

            Denken können wir nur innerhalb unseres Systems und aufgrund unseres Wissens über dieses System,...

 

            ...wenn man davon absieht, dass alles prinzipiell auch ganz anders sein könnte.

 

            Es ist daher gut zu wissen, dass wir letztendlich nur glauben zu wissen. Doch das einzige, was wir wissen, ist eben das, was wir glauben zu wissen...

 

            ... vielleicht wissen wir also doch etwas!

 

            "Die Welt ist nicht aus Objekten zusammengesetzt, nur der endliche Verstand des Menschen zerlegt das Ganze, zu dem er selbst gehört, in Objekte, um sich zurechtzufinden. Dies zu begreifen, ist der Anfang des Aufstiegs."

 

                                                           Carl Friedrich von Weizsäcker

 

 

Genau so wahr ist aber auch:

 

            Das Wort ist nicht die Summe der Buchstaben und dennoch muss man jeden einzelnen für sich kennen, um das Wort lesen zu können.

 

                        Der Autor

 

 

            In diesem Sinne wäre ich über eine heftige Diskussion genau so erfreut, wie über jeden konstruktiven Einwand.

 

 

Autor:

Udo Kaemmerling

44141 Dortmund 1997

 


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